- "Queen" Olivia Jones will Romanzen zurück an ihren Ursprung führen.
- "Ich sehe mich irgendwo zwischen Amor und Anstandsdame", erklärt die Moderatorin der neuen Kuppelshow "Love is King".
- Das Konzept: Bummeln statt fummeln, Historie statt Hysterie, Poeten statt Proleten.
Die Queen ist tot - lang lebe die Queen! Während fern des idyllischen ProSieben-Reichs die britische Monarchie ein neues Gesicht erhält und königliche Liebeleien sogar politischen Sprengstoff bergen, stehen bei "Love is King" frühe Sehnsüchte im Vordergrund. "Schon als Kind war ich gerne Prinzessin und stellte mir vor, in einem schönen Kleid auf meinen Traummann zu warten", fasst Grundschullehrerin Karima (31) ihre romantische Prägung zusammen.
Da zeigt "Prinz" Julian (28), im profanen Leben Immobilienmakler, eine etwas zeitgemäßere Haltung: "Es gibt, glaube ich, viele unterschiedliche Typen von Frau." Ach was, entgegnet Moderatorin
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Als gütig-entrückte Monarchin in einem Imperium voller irgendwie bekannt wirkender TV-Liebessuchenden möchte sie "der hohen Kunst des gesitteten Näherkommens" huldigen. Von wegen spontane Fummeleien im Pool: "Hier gehen wir erstmal romantisch am Teich spazieren."
"Love is King": "Vorbeugen, die Hand nehmen und draufküssen"
Ein tiefer Blick in die Augen der Auserwählten statt aufs Smartphone-Display: Darin erschöpft sich der Tiefgang des Konzepts bereits. Zwar werden im Ankleidezelt mithilfe (FFP2-)maskierter Zofen Stretchjeans gegen Krinolinen und Muscleshirts gegen Gehröcke getauscht: "Echt wie ein Sprung zurück in die Zeit", wie "Prinzessin" Karima genau beobachtet. Wie die anderen ist sie hier, weil sie Online-Dating "oberflächlich" findet.
Das emotional und in den Absichten natürlich viel differenziertere und tiefgründigere Anbandeln vor etwa 200 Jahren ist nun Thema: "Glück auf die gute alte Art", wie es Olivia Jones formuliert. Da würde sich Jane Austen, Chronistin eben dieser Widersprüche und Themengeberin zahlreicher Kostümfilme, winden - aber anders dürfte es ihr auch beim Netflix-Hit "Bridgerton" nicht ergangen sein.
Bei "Love is King" muss das Hochgeistige jedoch erstmal bis zu den anstehenden Poesie-Workshops warten. Bis dahin gibt es Ofensteuermann Jerome ("Ich hab meine Prinzenrolle dabei"), der immerhin beim Handkuss-Training den Ton angibt: "Ich glaube, wir müssen uns da vorbeugen, die Hand nehmen und draufküssen."
"Mit diesen Prinzen kann man sicher nicht nur über Proteine reden"
"Wahnsinn, wie sich da die Körpersprache ändert", schwärmt Queen Olivia von den neuen Adligen in Parade-Uniform, Puffärmeln und historischen Nachtgewändern. "Ja, sehr angenehm und schön", empfindet Jerome die Prinzessinnen-Auswahl, und auch Tänzerin Nora (33) ist sich sicher: "Mit diesen Prinzen kann man sicher nicht nur über Proteine reden."
Viel Gelegenheit zu anderem Gesprächsstoff wird ihr allerdings nicht bleiben: Sie ist nicht unter den Auserwählten und damit die Erste, die das Schloss verlassen muss. Dass eine Reihe von Männern eine "ungeeignete" weibliche Partie einfach aussortiert, gehört ganz in die Kategorie "unzeitgemäßes Dating" - und damit mitten rein in "Love is King". (tsch) © 1&1 Mail & Media/teleschau
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