Smudo und Michi Beck hauen wieder auf den Buzzer: Zum vierten Mal sind die Fanta 2 als Coaches bei "The Voice of Germany" dabei. Im Interview mit unserer Redaktion verrät Smudo, was ihn überhaupt noch antreibt - und warum er Samu Habers musikalische Kompetenz infrage stellt.

Ein Interview
von Andreas Maciejewski

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Smudo, die vierte und fünfte Staffel von "The Voice“ haben du und dein Bandkollege Michi Beck gewonnen. In der vergangenen wurdet ihr nur Dritter. Nun seid ihr wieder als Coaches dabei. Habt ihr den Absprung zur richtigen Zeit verpasst?

Smudo: "The Voice“ ist natürlich auch ein Glücksspiel. Wir ziehen am Anfang unsere Karten. Bei den "Blind Auditions“ nimmt jeder sein Blatt auf. Bei dem Blatt haben wir aber noch keine Ahnung, welches Potenzial überhaupt in ihm steckt.

In den letzten zwei Runden entscheidet ohnehin der Zuschauer, da haben wir es eh nicht mehr in der Hand. Wir hatten unseren besten Mann im Rennen, das hat aber nicht gereicht.

Wir nehmen das aber locker. Klar wäre der Hattrick schön gewesen. Als Vorstufe zum Weltrekord von vier Siegen in Folge: International hat es bei den rund 70 "The Voice“-Ausgaben noch keiner geschafft. Aber man wird ja wohl noch träumen dürfen.

Dann träum mal weiter: Den Hattrick habt ihr verpasst. Bedeutet das, dass ihr mindestens drei weitere Staffeln in der Jury sitzt, um ihn doch noch zu schaffen?

Für alle Hattrick-Geilen wäre das was. Aber am Ende bleibt es ein Spiel, dass süchtig machen kann. Es hat halt nicht geklappt, aber wir betrachten den Hattrick auch nicht als Lebenswerk.

Nun startet für euch bereits die vierte Staffel. Kann euch überhaupt noch was überraschen?

Ja, vor allem in den Sing-offs. Hier ist es meist so, dass sich die Spreu vom Weizen trennt. In der Regel erkennt man da, wer das Potenzial hat, sich noch weiterzuentwickeln. Manchen geht die Puste aus, andere wiederum treten aus ihrem Schatten heraus. Das ist ein spannender Spielmodus.

Das ist jedes Jahr das Gleiche. Diesmal ist es aber ein wenig schmerzhafter. Weil wir dieses Jahr ein sehr, sehr gutes Team haben und wir uns von vielen sehr guten Leuten verabschieden müssen. Das ist auch aufregend, weil man oft nicht weiß, ob das jetzt die richtige Entscheidung war.

Es gibt nicht nur neue Teilnehmer, sondern auch einen neuen Coach: Mark Forster ersetzt Andreas Bourani. Oder auch: Ein Vertreter der neuen Deutschpop-Welle ersetzt einen anderen. Wenn du das Radio einschaltest und du dann Forster, Bourani, Max Giesinger, Tim Bendzko und Co. hörst, kannst du sie auf Anhieb unterscheiden?

Natürlich. Höchstens bei Bourani und Forster, die ja beide einen Hit mit Sido hatten, sind "Astronaut“ und "Au Revoir“ ein wenig ähnlich in der Wahrnehmung. Aber das ist auch schon alles. Ich empfinde sie als sehr verschieden.

Die neue deutsche Popwelle steht in der Kritik, zu seicht, zu ähnlich, zu austauschbar zu sein. Dieser Meinung bist du nicht?

Das hat nichts damit zu tun, ob Bourani und Forster verschiedenartig sind oder nicht. Die Kritik, dass die neue Popwelle nah am Schlager ist und ihr ein wenig der Rock’n’Roll fehlt, kann ich aber nachvollziehen. Jan Böhmermann hat dazu ja auch einen vielbeachteten Beitrag gebracht, dem ich Kern nicht widersprechen kann.

Er hat einen satirischen, mit Klischees behafteten Deutsch-Popsong namens "Menschen Leben Tanzen Welt“ herausgebracht …

Ganz genau. Den fand ich sehr unterhaltsam, weil sehr viel Wahrheit darin steckt. Das hat aber mit Forster und Bourani nichts zu tun, beide sind tolle Künstler. Bourani ist bei uns auch im Booking. Ich muss jetzt kein Fan von jeder Zeile sein, die er singt. Ich finde, der Typ ist cool, ein guter Künstler und ein netter Kollege.

Was macht Mark Forster aus?

Forster ist ein witziger Kerl. Ich kannte ihn persönlich nicht und habe ihn erst während der Sendung kennengelernt. Er ist meiner Meinung nach ein ungeahntes Comedy-Talent und auch musikalisch kompetent. Das wird dieses Jahr eine richtig scharfe Staffel, weil wir alle flink sind und die Unterhaltung im Vordergrund steht.

Apropos Kompetenz auf den Stühlen: Samu Haber ist auch zum vierten Mal als Coach dabei, gewonnen hat er aber noch nie. Also sollte sich kein Teilnehmer für ihn entscheiden, oder?

Ja (lacht). Ich mag Samu sehr, er ist sehr lustig. Er weiß selbst, dass er hauptsächlich so witzig ist, weil er nicht so gut Deutsch spricht. Samu ist kollegial und hat einen hohen Unterhaltungswert.

Musikalisch ist er aber überhaupt nicht meine Baustelle. Er verwechselt Jon Bon Jovi mit Rock’n’Roll. Michi und ich machen auch in dieser Staffel Witze darüber, dass Samu es erneut schaffen wird, seine besten Talente mit seiner merkwürdigen Musikredaktion nicht siegen zu lassen.

Die siebte Staffel von "The Voice of Germany" startet am 19. Oktober um 20:15 Uhr auf ProSieben.

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