"Teenage Mutant Ninja Turtles": Das klingt nach einem Film, den sich Väter wunderbar mit ihren Söhnen anschauen können. Die Kleinen wegen der coolen Ninja-Schildkröten, Papa wegen Megan Fox. Blöd, dass beide nicht auf ihre Kosten kommen.
Klar, die filmische Neuauflage der Kultkröten ist Popcorn-Kino. Noch dazu produziert von Michael Bay, dem Hochglanz-Presslufthammer Hollywoods. Es knallt also ständig und die Story passt in einen Tweet. Und man hätte noch ein paar Zeichen übrig.
Fangen wir mal mit dem Guten an. "Teenage Mutant Ninja Turtles" ist kurzweilig, weil sich ständig jemand prügelt oder ein Lkw in einer Lawine den Hang runterrauscht, er sieht schick aus und die Turtles sind sehr ordentlich animiert.
Kommen wir zu dem, was nicht so ordentlich ist. Dürftige Story gut und schön, man will die Kinobesucher ja nicht allzu sehr mit Denken belasten, wenn sie doch bunte Bilder angucken sollen. Aber wenn man schon unbedingt eine Message transportieren will (hier: Familie ist wichtig!), dann könnte man das auch ein bisschen ins Drehbuch einarbeiten und nicht kurz vor Schluss noch einen Monolog dranhängen, bei dem auch der Letzte merkt: Oh, da musste wohl noch schnell eine Message transportiert werden!
Und wer bitte hat sich diese Schildkröten ausgedacht? Nur weil beide grün sind, muss ein Ninja Turtle noch lange nicht wie Hulk aussehen. Beweisfoto gefällig?
Für kleine Jungs, die man ja durchaus für die Zielgruppe halten könnte, kommt das also vielleicht ein bisschen zu fies daher. Überhaupt ist der Film recht düster geraten und die Ninja-Kampfszenen sind streckenweise brutal. Neunjährige könnten das Kino durchaus mit einem Schildkrötentrauma verlassen. Und die Tierheime müssen es dann wieder ausbaden. Deswegen, liebe Kinder, schaut Euch mal dieses Video an:
Hat also wenigstens Papa Spaß? Vielleicht ist er gerade in einem Alter, dass er die Ur-Turtles in seiner Kindheit cool fand - dann bleibt er aber wohl lieber bei den Comics oder dem ersten Kinofilm von 1990. Denn der Neuauflage fehlt vor allem eins: Charme. Die Reminiszenzen an die Pizzavorliebe der Turtles und den Kampfschrei "Cowabunga!" wirken aufgesetzt und bei den Witzen muss man selbst den Neunjährigen kitzeln, damit er lacht.
"Aber, aber ...!", will man einwerfen: Jetzt ist ja immerhin
Und so in "Teenage Mutant Ninja Turtles":
Sorry guys, mehr gibt's nicht zu sehen. Das mag man jetzt für oberflächlich halten. Aber das hat sich der Film auch selbst eingebrockt.
"Teenage Mutant Ninja Turtles": ab 16. Oktober im Kino.
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