Irgendwann wurde es zu viel und Hanka Rackwitz verließ die TV-Show "Ich bin ein Star - Showdown der Dschungel-Legenden" freiwillig. Im Interview verrät sie, ob das, was die Zuschauerinnen und Zuschauer sehen, authentisch ist.
In der Jubiläumsstaffel des RTL-Dschungelcamps konnte man dabei zusehen, wie sich der Gemütszustand der eigentlich sehr fröhlich und freundlich in die TV-Show eingezogenen
Die Auszeichnung des Dschungelcamps liegt schon etwas zurück. Haben Sie sich inzwischen von den Strapazen erholt?
Hanka Rackwitz: Mir ging es dann bald wieder gut, weil ich die Entscheidung, freiwillig aus dem Camp zu gehen, nicht bereut habe. Natürlich nicht zu 100 Prozent, weil es auch Nachteile für mich hat. Aber es war die richtige Entscheidung. Je näher allerdings der Ausstrahlungstermin rückte, umso größer wurde meine Sorge, dass das Leben, dass ich mir inzwischen erkämpft habe, irgendwie negativ beeinflusst wird. Im Nachhinein kamen mir Zweifel, ob ich in der ein oder anderen Situation richtig entschieden oder gut reagiert habe und ob ich überhaupt so war, wie ich mich selbst wahrgenommen habe. Und was machst du, wenn Deutschland dich nach der Ausstrahlung mit Eiern bewirft?
Haben Sie sich alle bisherigen Episoden angesehen?
Rackwitz: Nachdem ich es geschafft hatte, den näher rückenden Ausstrahlungstermin auszublenden, saß ich beim Dschungelstart tatsächlich freudig aufgeregt mit Prosecco vorm Fernseher. Es war dann aber schon eigenartig: Ich habe dauernd meinen Namen gehört, fand meine Stimme komisch... Irgendwie war es surreal.
Wie hat Ihnen inhaltlich gefallen, was Sie gesehen haben? War es authentisch?
Rackwitz: Der Schnitt ist wirklich fantastisch und das Geschehen wird auch überwiegend so abgebildet, wie es war. Natürlich kann man nicht alles zeigen, aber der Grundton wird schon realistisch abgebildet. Das hat mich erstmal sehr beruhigt, weil es ja auch Formate gibt, die einen irgendwie zurechtschneiden. Aber natürlich ist es schon auch so wie bei einem Tierfilm über eine Leopardenmutti, die für ihre hungernden Kleinen ein Impala reißt. Wenn man sieht, dass sie es schafft, freut man sich für sie. Doch der Tierfilm könnte auch von einer Impala-Mutter erzählen, die von einem Leoparden gerissen wird. Es ist alles eine Sache der Perspektive - und das ist auch bei Formaten wie dem Dschungelcamp sehr spannend.
Hinzukommt, dass normalerweise das Publikum durch seine Entscheidungen zeigt, was richtig und was falsch ist. Wie war es bei dieser voraufgezeichneten Legenden-Staffel, wo das Publikumsvoting wegfiel?
Rackwitz: Ja, das hat mich auch zunehmend verwirrt, denn kein Verhalten hat Konsequenzen nach sich gezogen. Ich wusste irgendwann gar nicht mehr, was richtig und falsch ist. Hinzukommt, dass ich sehr feinfühlig bin und mir Gerechtigkeit wirklich sehr wichtig ist. Das hat dazu geführt, dass ich in manchen Situationen ein bisschen überreagiert habe. In diesen Situationen wäre es ganz schön gewesen, wenn die kluge Hanke von draußen, die die Dinge heute definitiv souveräner löst, drinnen etwas mehr zum Vorschein gekommen wäre.
Nach dem Exit haben Sie gesagt, dass der Einzug von Elena Miras viel verändert hat. Was hat sich geändert?
Rackwitz: Mit Elenas Einzug wurden sie alle plötzlich wieder zu Fernsehprofis. Dabei war es gerade ein bisschen authentisch geworden. Die teilweise inszenierten Geschichten über andere Formate, Dubai, Löwenmütter und so oder die teils konstruierten Streitigkeiten konnte ich mir irgendwann nicht mehr anhören. Daraus habe ich auch keinen Hehl gemacht und dann hieß es halt immer öfter: "Hanka, geh mal weg!" Irgendwann hat mich das alles zu sehr genervt und dann habe ich für mich, für die Hanka von damals und für die Hanka, die heute hier sitzt, die Reißleine gezogen.
Sie wissen ja schon, wer das Legenden-Dschungelcamp gewonnen hat. Gönnen Sie es der Dschungelkönigin/dem Dschungelkönig?
Rackwitz: Also mit dem Sieger/der Siegerin bin ich sehr zufrieden, so viel kann ich verraten. (lacht)
Wie geht es jetzt weiter, stehen neue TV-Projekte an?
Rackwitz: Aktuell erstmal nicht. Ich muss erstmal wieder ganz runterkommen. Ich hätte nicht gedacht, dass es mich so trifft. Und jetzt bin ich froh, wenn ich einfach wieder ein bisschen ICH sein kann. Was ich aber schon verraten kann, ist, dass ich mir einen Foodtruck kaufe und damit herumfahre. Alle, die mal ein bisschen Zauberpulver, gute Laune und tolles Essen haben wollen, dürfen sich gerne bei mir melden, weil eigentlich bin ich ja ein ganz lustiger und netter Mensch. (ili/spot) © spot on news
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