Laura Wontorra ist ja als Moderatorin von "Grill den Henssler" (VOX) eher eine ganz Liebe. Diesmal aber muckte sie gegen ihren "Chef" ordentlich auf. Vielleicht lag's an der Verstärkung - sie hatte nämlich väterlichen Geleitschutz.

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Ja, das war mal eine Überraschung. "Ach, deshalb durfte ich bei der Probe nicht dabei sein." Als nicht der vorgeblich geplante Detlef Steves, sondern Sportmoderatoren-Legende Jörg Wontorra aus der Kulisse trat, ergab für seine Tochter Laura alles Sinn. Dass ausgerechnet ihr Vater ("Der hat zwei linke Hände, er ist Grobmotoriker") zum Grillduell antreten würde, hatte Laura nicht gerechnet. Sie war nahezu geschockt. Und auch gerührt. "Wat macht ihr mit mir für Sachen?", japste sie und wischte sich ein paar Tränchen aus den Augen.

Vor lauter "Papa, du bist der Größte!" und "Papa, ich bin so stolz auf dich!" geriet viel zur Nebensache. Eigentlich alles. Dabei gab es noch viel mehr Sensationen. So wagte sich mit Dieter Nuhr ("Ich koche gern. Aber ich kann's nicht.") ein weiterer Promi erstmals zu "GdH" - erstmals überhaupt in eine Kochshow. Und mit Tohru Nakamura debütierte ein Zwei-Sterne-Koch und frisch gebackender "Koch des Jahres" als Koch-Coach der Promis. Die wurden komplettiert von Larissa Marolt, die im dritten Anlauf den ersten Erfolg über Henssler anstrebte.

"Grill den Henssler": Larissa Marolt treibt Tohru Nakamura zur Verzweiflung

Ebenfalls (fast) Nebensache: das Ergebnis des Kochduells. Aber schon nach dem Impro-Gang (Bachsaibling, Chicorée, Starkbier, 27:18) lag Steffen Henssler ("Vaddi ist in Form!") klar auf Siegkurs. Den Vorsprung gab der Maitre nicht mehr her. Am Ende hieß es 95:85. Kein Statement, aber, so Steffen: "Man muss die Siege nehmen, wie sie kommen."

Alle Promis agierten engagiert. Larissa Marolt (Vorspeise: Putenstreifen auf Eierschwammerlgulasch) hätte vielleicht ein bisschen weniger mit Laura über alte Dschungelcamp-Zeiten plaudern, als vielmehr auf die verzweifelten Anweisungen von Coach Tohru Nakamura hören sollen. Wer weiß, vielleicht wäre mehr rausgekommen als eine denkbar knappe Niederlage (19:20).

Dieter Nuhr, vom Gastgeber "gerade in diesen Zeiten" als "Stimme der Vernunft im Dickicht der Verblendung" gepriesen, trotzte seinem Widerpart bei der Hauptspeise (Rindfleischcurry mit Rosenkohl, 25:25) immerhin ein Unentschieden ab. Und zwar auf "sehr anständigen Niveau", wie ausgerechnet der anspruchsvolle Christian Rach - Kollege Reiner Calmund nannte ihn den "Meckerfritzen" - urteilte.

Steffen Henssler flippt aus: "Habt ihr ne Vollmeise?"

Und dann, zur Nachspeise "Tiramisu mit Tonkabohne", kam es zum Duell Henssler - Wontorra. "Dass ich das noch erleben darf", freute sich Laura. Obwohl sie wusste, dass es nicht einfach werden würde. Schließlich kennt sie sich selbst und hat viel vom Papa geerbt: "Dass er da ist, ist gut für mich. Dann verstehen die Leute, warum ich so gar keine Ahnung habe." Aber sie stand ihrem Papa bei, mit Rat ("Gut schaust du aus, Papa!") und Tat ("Wir machen heute betreutes Kochen!") und großem Respekt "Papa, du bist halt ne Kampfsau! Ich bin stolz auf dich.").

Der Respekt wurde nur noch größer, als der ob des heillosen Chaos in Jörgs Küchenzeile siegessichere Spöttler Steffen ("Soll ich nicht einfach gleich sechs Portionen machen?") völlig die Contenance verlor, als er bemerkte: Es gibt keinen Löffelbiskuit! Und nicht nur das: Der Biskuitteig musste selbst gemacht werden! Da fiel Steffen alles aus dem Gesicht: "Habt ihr was geraucht? Habt ihr ne Vollmeise? Du willst mir nicht erzählen, dass dein Alter, der noch nie gekocht hat, selber nen Biskuitteig macht?!" Doch wollte sie, die Laura. Und mehr noch, sie wurde richtig zickig: "Was soll das Rumgeheule?", fauchte sie den "Koch der Köche" an. "Und wenn überhaupt: Heul leise, Henssler!"

Henssler ratlos am Grill: "Wie krieg ich die Pute geil?"

Ach, schön war's. Familiär-humorig (Jörg zu Laura: "Ich wollte dich endlich mal an einem Ort treffen, an dem wir uns beide noch nie getroffen haben, selbst als du noch zuhause wohntest: nämlich in der Küche!"), kämpferisch in der Jury (Calli über Rach: "Da isse wieder die Rumkackerei von dem Meckerfritzen.") und natürlich - das gehört zu "Grill den Henssler" wie Salz in die Suppe - auch ein bisschen zotig.

"Wie krieg ich die Pute geil?", sinnierte Steffen über dem Putengericht. Und feierte sich kurz darauf für die "schöne Handvoll Brust, was ja per se nicht schlecht ist - aber bei der Pute?" Laura hatte auch was gegoogelt, als es um Würze ging. "Ingwer macht ja auch scharf!" Henssler, grinsend: "Ach? Erzähl mehr von daheim ..."

Vielleicht schon nächste Woche. Dann wieder ohne Papa.

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