Christian Rach tischt mal wieder Tipps auf – am Montag nahm sich der Sternekoch in "Rach, der Restauranttester" das "Wiener Café" in Krefeld vor. Sein Ziel: Chef Mohammed aus seiner Lethargie befreien. Und ihn auf den kulinarischen Erfolgspfad als Konditor führen. Getreu dem Motto "weniger kochen, mehr backen."

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Das mit dem "Wiener Café" ist für Chef Mohammed ein Satz mit X. Das Essen schmeckt nicht, die Schwester – eine gelernte Friseurin – bekommt das Kochen nicht auf die Reihe und eigentlich interessiert sich der Gastronom mehr für Torten und Kuchen als für Tomatensuppe und Kalbsbraten.

Dass das, was aus der Küche kredenzt wird, ein Satz mit X ist, schmiert ihm Rach nach wenigen Minuten aufs Brot. Dafür ist er schließlich da. Der Kaffee verbrannt, die Suppe indiskutabel und das Wiener Schnitzel – lassen wir das.

Mittendrin: Christian Rach, der von Situation zu Situation seine analytischen Kommentare zum Besten gibt. Da fallen Sätze wie "Keiner meint's böse mit dir, aber du brauchst wirklich Watschen links und rechts, damit du wach wirst."

Oder: "Das 'Wiener Café' ist wie ein Fremdkörper in Mohammeds Leben". Kein Wunder, dass Mohammed die Tränen kommen. Sein Steckenpferd sind einfach Hochzeitstorten. Das kann er, das liebt er, damit verdient er Geld.

Als Konditor blüht er auf. Und seine Liebe zum Backen schwappt selbst auf den sonst so knallharten Restauranttester über. Der küsst den Tortenboss auf die Wange, klopft ihm auf die Schulter und fasst zusammen: "Das berührt mich total."

Weg vom Küchenchaos, hin zur Kuchenkunst

Aber Rach hat noch eine Mission zu erfüllen: Ein neues Konzept muss her! Zwei von vier Herdplatten funktionieren nicht und Mohammeds Schwester ist als Amateurköchin sowieso überfordert. Struktur muss her – und die kommt in Form einer schlanken Karte mit einfachen Tagesgerichten und dem Fokus auf das Thema Tortenboss daher.

Der Restauranttester hat unterdessen dank seines Spürsinns die Wahrheit gefunden: "Die Idee Wiener Café ist echt tot." Also schnell umbauen, der Schwester ein paar simple Gerichte beibringen und die Torten ins rechte Licht rücken. Mohammed ist gerettet! Mal schauen, ob sich das Konzept bewährt.

"Jetzt Kontrolle, ab in die Küche!"

Einen Monat später macht sich der Sternekoch für einen Kontrollbesuch auf den Weg nach Krefeld. Und siehe da: Bei Mohammed läuft’s rund. Rach zeigt sich begeistert. Das kleine Frühstücksbuffet ist toll, alle Herdplatten funktionieren und anstelle von Mohammeds Schwester soll ein neuer Koch die Zubereitung der Gerichte übernehmen.

Rachs Fazit: "Das 'Wiener Café' ist Vergangenheit, Tortenboss ist die Zukunft – ein Café wie es sein soll und das mitten in Krefeld!"

Für das Ende dieser Fernsehfolge mag das zutreffen. Die Realität zeigt ein anderes Bild. Mehr als die Hälfte der Gastronomen, die Teil der Sendung waren, musste den Betrieb letztlich schließen oder an einen anderen Besitzer übergeben.

Was zu hoffen bleibt: dass Mohammed nicht dasselbe Schicksal ereilt wie viele seiner Vorgänger. Und dass einige fast insolvente Hobby-Gastronomen in Deutschland vielleicht schon morgen die Entscheidung treffen, lieber einen Koch als einen Klempner für ihren Küchenbetrieb zu engagieren.

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