Der "Polizeiruf 110: Liebeswahn" ist nichts für schwache Nerven: In der Eröffnungsszene wird ein Mann grausam gefoltert, es fließt viel Blut. Es ist der grausamste Mord, den die ARD jemals am Sonntagabend ausgestrahlt hat. Gerade vor dem Hintergrund, dass zuletzt der hochgelobte "Tatort: Franziska" auf 22 Uhr verbannt wurde - und der Krimischocker von gestern Abend nicht, besteht nun dringend Erklärungsbedarf.
Seit neun Jahren ermittelt das Ermittlerduo Bukow und König (gespielt von Anneke Sarnau und
Auf Anfrage unseres Portal erklärt der Leiter der NDR-Abteilung für Film, Familie und Serie Christian Granderath: "Auf dem Sendeplatz um 20.15 Uhr dürfen Filme eingesetzt werden, die ab 12 Jahren freigegeben sind." Der "Polizeiruf 110: Liebeswahn" sei für diese Altersgruppe freigegeben gewesen. Der NDR-Chef erklärt: "Alexander Bukow wird in der Folge gerettet. Die Kommissare stellen am Ende Recht und Ordnung wieder her. Beim 'Tatort: Franziska' verstarb die Assistentin der Kölner Ermittler Ballauf und Schenk hingegen auf grausame Art."
Die Entscheidung, ob ein Film dieser Art zu einer späteren Stunde laufen muss oder nicht, "trifft die Schnittabnahme gemeinsam mit der Jugendschutzbeauftragten des NDR", so Granderath.
"Polizeiruf 110: Liebeswahn" ein Quotenhit
Die brutalen Szenen aus Rostock schaden der Quote nicht - im Gegenteil. Über 8,8 Millionen Menschen verfolgten die Auflösung des Nerven strapazierenden Mordfalls am Sonntagabend. Bei der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen erreicht die ARD damit sehr gute 18,8 Prozent Marktanteil. "Liebeswahn" ist also eine der erfolgreichsten Folgen der Serie.
Krimifans zeigen sich über den Kurzmitteilungsdienst Twitter begeistert von dem 90-minütigen Film. "Wenn es der ARD auch nicht passen mag, aber der "Polizeiruf 110: Liebeswahn" übertrifft fast alle "Tatort"-Formate, glaubt "@WienerU". Und "@kurtrudow" lobt: "Das war ein netter 'Polizeiruf 110'. Wenn man Zungenwurst, SM, irre Mediziner und poppende Polizisten mag."
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