In der Netflix-Serie "Narcos: Mexico" verkörpert der Schauspieler Alejandro Edda den berüchtigten Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán - jetzt hat er ihn vor Gericht aus nächster Nähe erlebt.
Der 34-jährige Darsteller Alejandro Edda kam am Montag als Zuschauer in den Gerichtssaal in Brooklyn, wo dem einstigen Anführer des mexikanischen Sinaloa-Kartells der Prozess gemacht wird.
Ein Journalist stellte Edda dann sogar Guzmáns Anwalt Eduardo Balarezo vor. Dieser wiederum informierte seinen Mandanten über die Anwesenheit des Darstellers. Der nur wenige Meter entfernt sitzende "El Chapo" lächelte seinen Landsmann daraufhin an.
Edda: Begegnung war "einschüchternd"
Die Begegnung sei "einschüchternd" gewesen, sagte Edda später zu Journalisten. "Ich bin gekommen, um einen Mann zu studieren, der in gewisser Weise ein Mythos, eine Legende ist." Er sei "nervös" geworden, als Guzmán ihn gesehen und gegrüßt habe.
Über den Drogenboss und den Prozess zeigte Edda "gemischte Gefühle": Guzmán sei "traurig", "an einem fremden Ort eingesperrt" und spreche nicht einmal Englisch. "Aber als Mexikaner sage ich, der Mann muss für seine Verbrechen büßen. Tausende Menschen sind wegen des Drogenschmuggels gestorben."
Guzmán muss sich in New York unter anderem wegen Drogenschmuggels, Waffenhandels und Geldwäsche verantworten und mit einer lebenslangen Gefängnisstrafe rechnen. Laut Anklage soll das mexikanische Sinaloa-Kartell unter seiner Führung zwischen 1989 und 2014 fast 155 Tonnen Kokain und große Mengen andere Drogen in die USA geschmuggelt haben.
Der von massiven Sicherheitsvorkehrungen begleitete Prozess gegen Guzmán hatte Anfang November begonnen. Die Abschlussplädoyers sollen am Mittwoch beginnen. Zum Ende der Woche könnten die Geschworenen dann mit ihre Beratungen beginnen. © AFP
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.