Eine Show, zwei Silikon-Models und jede Menge Peinlichkeit: Bei ProSiebens "Clash! Boom! Bang!" lieferten sich Gina-Lisa Lohfink und Micaela Schäfer ein Trash-Duell aus der untersten Schublade.
Micaela Schäfer und
Die beiden Promi-Kontrahentinnen zogen durch Berlins Straßen und hielten Ausschau nach geeigneten Mitspielern. Für das "Orangenlambada" suchten die beiden etwa gezielt nach "sexy Kerlen mit Hüftschwung". Die Kameras von ProSieben filmten das unspektakuläre Schauspiel selbstverständlich mit. Die Einspieler wurden mit Kommentaren von der Gegnerseite angereichert. Die Zuschauer bekamen dann Aussagen wie: "Micaela ist glaub' ich auch nicht von diesem Planeten. Die ist total gaga" oder "große Brüste, große Lippen, kleines Gehirn. Das ist Gina-Lisa" zu hören. Inszenierter Zickenkrieg auf Kindergarten-Niveau.
"Wir sind hier nicht bei Arte"
Wer nun denkt, dass wenigstens die Spiele für die nötige Spannung und Unterhaltung sorgten, der irrt gewaltig. Moderator Tommy Scheel traf es auf den Punkt, als er zu einem "kulturellen Spiel" überleitete: "Keine Sorge liebe ProSieben-Zuschauer wird sind hier nicht bei Arte". Gina-Lisa Lohfink und Micaela Schäfer mussten drei Bilder erraten, die ihre Mitstreiter mit einem auf dem Kopf befestigten Pinsel gemalt hatten. Auch beim "Orangenlambada" ging der Fremdschäm-Faktor weiter: Zwei sportliche junge Männer zogen sich Lederslips mit Stacheln an und mussten damit Orangen auffangen.
Den peinlichen Höhepunkt erreichte die Show schließlich kurz vor Schluss. Die beiden Kontrahentinnen mussten in der letzten Spielrunde fünf ordinäre Schätzfragen zum Thema Sexgewohnheiten der Deutschen abgeben. Gefragt wurde zum Beispiel: "Welchen durchschnittlichen Umfang hat hierzulande ein erigierter Penis?" oder "Wie viel Prozent der Männer wünschen sich mehr Oralsex?" Bei diesem Spiel konnte "Sexpertin" Gina-Lisa Lohfink als Gewinnerin hervorgehen und entschied damit das "Duell der Silikon-Schönheiten" für sich. Verliererin Micaela Schäfer zog sich als Strafe dann auch noch ein peinliches Schweinchen-Kostüm an und verteile Würste im Studio - saukomisch war das ebenfalls nicht.
Inszenierter Zickenkrieg, pubertäre Spiele, dafür keine nackten Tatsachen - das drückte auch die Quoten. Gerade einmal 1,18 Millionen Zuschauer wollten sich die Spielshow am Samstagabend antun. Beim werberelevanten Publikum der 14- bis 49-Jährigen erreichte man nur magere zehn Prozent. (kom)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.