Kein Happy End: Eigentlich war die taube Hündin Merle erfolgreich vermittelt. Doch ihre neue Familie merkt nach nicht mal sieben Tagen: Wir schaffen das nicht. Martin Rütter hätte sich mehr Zeit und Geduld für die "Unvermittelbare" gewünscht.

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Damit hat Martin Rütter nicht gerechnet: In seiner Sendung "Die Unvermittelbaren" (RTL) hatte der "Hundeprofi" gerade erst ein neues Zuhause für die stark vernachlässigte, taube Hündin Merle gefunden. Nach anfänglicher Begeisterung ist die Stimmung beim Besuch von Rütter-Trainerin Dolores Hofmann jedoch auf dem Tiefpunkt: "Der Hund kommt mir vor wie auf Drogen", klagt Herrchen Axel. Merle sei beutefixiert, würde sogar ihren eigenen Schatten fangen wollen und sei 24/7 in Aktion.

Trainerin Dolores beruhigt die Familie, bei der bereits Paul, ein Owtscharka, lebt - mit dem versteht sich Neuzugang Merle bestens. "Die muss wirklich alles erst mal verarbeiten und ihr ja auch", erläutert die Trainerin. Martin Rütter pflichtet ihr bei: "Es ist total normal, dass man nach einer Woche mal an eine Belastungsgrenze kommt. Plötzlich merkt, 'Woah, das ist wirklich Arbeit'. Das ist jetzt der Moment, wo alle die Arschbacken zusammenkneifen und sagen müssen: 'Okay, komm wir ziehen es jetzt durch!'"

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Martin Rütter verständnislos: "Nach einer Woche?"

Doch im Gespräch mit Dolores Hofmann wird schnell klar: Merles neue Familie kann oder will ihr die dringend benötigte Zeit zum Ankommen nicht geben. "Wir werden ihr nicht gerecht. Das schaffen wir nicht", sagt Axel. Martin Rütter: "Nach einer Woche? Also ich bin wirklich jemand, der Verständnis hat, wenn Menschen sagen: Wir sind am Limit. Aber nach einer Woche?", fragt er verständnislos.

Dass Merle rastlos und beutefixiert ist, sei typisch für einige Hütehunde, erklärt der "Hundeprofi": "Das ist aber alles gut trainierbar. Und auf Ecstasy ist die null", korrigiert er die Einschätzung von Herrchen. Doch die Familie hat ihre Entscheidung gefällt, wie Axel klarstellt: "Wir können es nicht leisten. Da muss ich meinem Bauchgefühl jetzt auch mal folgen."

Martin Rütter ist sichtlich berührt: "Das ist für Merle natürlich eine bittere Geschichte", sagt der Hundetrainer. "Das ist leider auch im Tierschutz nicht ganz selten verbreitet: dass Menschen sich einen Hund aussuchen und sagen: 'Ja, ja, das schaffen wir schon', und dann irgendwann keine Lust mehr haben. Für uns bedeutet das: Die Suche geht wieder von vorne los."

Bekommt Merle noch eine Chance?

Als die Familie Merle im Tierheim abgibt, kommen bei Tochter Lena die Tränen. Eigentlich sollte Merle ihr Hund werden - vorbei! Mutter Daniela ist hin- und hergerissen: "Man stellt sich natürlich die Frage: Geben wir zu schnell auf?" Martin Rütter kommentiert die Bilder knallhart: "Die Antwort lautet: Ja!", sagt er und macht deutlich, dass die Entscheidung gegen Merle aus seiner Sicht viel zu früh kam: "Ich finde das wirklich bedrückend, dass Menschen nach einer Woche aufgeben und dann noch bei einem Problem, das aus meiner Sicht kein signifikantes ist", bilanziert der "Hundeprofi".

Doch zum Schluss der Folge gibt es unerwartet einen neuen Hoffnungsschimmer für die taube Hündin: Trainerin Dolores Hofmann hat Merle vom Tierheim zu sich nach Hause geholt. Dort werden sie und Ehefrau Melle Hofmann (ebenfalls Hundetrainerin) sich mit viel Zeit und Geduld um Merles Baustellen kümmern: "Sie hat mich wirklich getoucht", bekennt Dolores, "sie ist einfach so ein toller Hund, der nur Zeit braucht, um irgendwo anzukommen". Bei den beiden Hundetrainerinnen bekommt Merle die nun - auf dass sie nach dem intensiven Training bald keine "Unvermittelbare" mehr ist.  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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