Kein Strom, kein fließendes Wasser, kein Geld für Lebensmittel: Carola Kramer, einst heimliche Königin von El Arenal, ist ganz unten angekommen. Wie die Auswanderin sich zurück ins Leben kämpfte, zeigte die neue Folge der VOX-Auswanderer-Doku "Goodbye Deutschland".

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4,41 Euro. Das war alles, was Carola Kramer (49) noch auf dem Konto hatte, und auch das hat sie nun abgehoben, um sich davon einen bescheidenen, kleinen Luxus zu leisten: Teelichter mit Erdbeerduft. In der aktuellen Folge der VOX-Doku "Goodbye Deutschland" zeigte die einstige Ballermann-Größe den Ort, der seit einem halben Jahr ihr Zuhause war: ein ausrangierter, umgebauter Geldtransporter, den sie für 4.000 Euro einem Bekannten abgekauft hatte und nun in Raten abstotterte.

Auf den rund neun Quadratmetern hatte es sich die Auswanderin, die 2001 mit ihrer damals zehnjährigen Tochter nach Mallorca gezogen war, so gemütlich eingerichtet wie eben möglich - wobei die Teelichter und Kerzen nicht nur für eine heimelige Atmosphäre sorgen, sondern auch die muffelige Luft verbessern sollten, die die winterliche Feuchtigkeit mit sich brachte. Zudem dienten sie Carola Kramer als Heizungsersatz. "Ich habe immer ein warmes Zuhause, nicht wie die, die auf der Straße leben und im Winter frieren."

In ihrem Bett lasse es sich ganz wunderbar schlafen, außerdem genieße sie ihre Freiheit. Und da sie sich mit ihren Nachbarn, auf deren Privatparkplatz sie ganz offiziell stehen dürfe, so gut verstand, waren auch die Themen Duschen und Wäsche waschen kein Problem: "Ich bin dort immer herzlich willkommen."

Goodbye Deutschland: "Alle haben sich um sie gerissen"

Die gebürtige Berlinerin wirkte trotz ihrer prekären Situation mit sich im Reinen. Womöglich ist es diese positive Grundhaltung, die einst ihr Erfolgsgeheimnis war. Denn zunächst war Kramers Auswanderung eine Erfolgsgeschichte: Schnell hatte sie sich zur berühmtesten Promoterin der Insel hochgearbeitet, die gutes Geld verdiente, indem sie Urlauber von den Lokalen ihrer Auftraggeber überzeugte. Daran erinnert sich auch "Goodbye Deutschland"-Star Caro Robens, die einst in einem dieser Lokale, der berühmten Disco Oberbayern, hinterm Tresen stand: "Sie war die beste PR von der ganzen Playa, jeder hat sich um sie gerissen, sie hat die Leute totgeschwatzt, die kamen wirklich rein wegen ihr, sie hatte eine richtige Fangemeinde von Touristen."

Wie es schließlich zum Absturz kam, ist in der Folge lediglich Robens' Erinnerungen zu entnehmen: Offenbar hat Alkohol eine große Rolle dabei gespielt, sie habe zu viel getrunken: "Ich glaube, das war der Grund, warum sie in mehreren Läden rausgeflogen ist."

Zur Zeit des Drehs arbeitete die mittlerweile zweifache Oma in einem Callcenter, wartete allerdings vergeblich auf ihren Lohn, sodass sie sich schließlich krankschreiben ließ und vors Arbeitsgericht zog - immer noch schuldete ihr ehemaliger Arbeitgeber ihr rund 3.000 Euro.

Carola Kramer: "Ich kann wieder lächeln"

Doch Carola Kramer blickte nach vorn: Als das VOX-Team sie ein halbes Jahr später erneut besuchte, hatte sich einiges getan: Das Innere ihres Wohntransporters hatte sie in frischen Grüntönen gestrichen, das extrem lückenhafte Gebiss in einer Zahnklinik auffüllen lassen - was ihr zwar einen erneuten Schuldenberg von diesmal 5.400 Euro bescherte, ihr aber auch ermöglichte, wieder in ihrem Lieblingsjob als Promoterin zu arbeiten: "Ich kann jetzt wieder lächeln."

Eine neue Chance bekam sie von der Pfälzer Auswanderin Palma Rivaroli, die in ihrem Gasthaus "Zum Pfannenstiel" deutsche Hausmannskost anbietet. Und Carola Kramer machte ihre Sache gut: Selbst bei glühender Hitze schaffte sie es, einige Urlauber von einer deftigen Schnitzelpause zu überzeugen. Die Ballermann-Queen ist wieder in ihrem Element. Sieht ganz so aus, als würde 2020 ein gutes Jahr werden.  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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