Vivien Blotzki holte sich 2023 den Titel bei "Germany's Next Topmodel" – als erstes Curvy-Model in der Show von Heidi Klum. Doch ganz so einfach ist es in dem Geschäft nicht, wie die GNTM-Siegerin nun berichtete.

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Im Juni vergangenen Jahres sicherte sich Vivien Blotzki als erste Plus-Size-Kandidatin die GNTM-Krone. Ihr Weg ins Model-Business schien dadurch geebnet, doch die 23-Jährige muss auch immer wieder mit Rückschlägen kämpfen. In einem Instagram-Beitrag, den sie vor einigen Tagen teilte, schrieb Blotzki unter anderem, dass es für Curvy-Models immer noch schwer sei, einen Platz in der Modeindustrie zu finden.

In Bezug auf Skinny-Models schrieb sie: "Passt du nicht rein, sei es optisch oder abhängig von deinem Hüftumfang, wirst du ersetzt." Als Curvy-Model müsse man "dafür kämpfen, überhaupt über die Laufstege laufen zu dürfen und sich darüber auch noch glücklich schätzen müssen".

Sie werde häufig damit konfrontiert oder beleidigt, nur ein "Trend" zu sein, auch ihr GNTM-Sieg könne nur einem "Trend" geschuldet sein. "Viele meiner Schritte werden relativiert und klein gemacht und keinesfalls meinem Können zugeschrieben." Sie sei vieles, "aber kein Trend", betonte das Model. Weiter richtete sie in ihrem Beitrag einen Appell an die Modeindustrie und deren Vertreterinnen und Vertreter und bat darum, sich in der Welt umzuschauen. "Die Menschen sind vielfältig, in jeglicher Art unterschiedlich und am wichtigsten: Sie sind einzigartig." Designer sollten sich an den verschiedenen Körperformen orientieren.

GNTM-Siegerin Vivien Blotzki will "mehr Aufklärungsarbeit" leisten

Im Gespräch mit RTL erklärte Blotzki, dass ihr die Unterscheidung zwischen "kurvigen" und "dünnen" Models eigentlich gar nicht gefalle, aber das sei aktuell noch nötig, "um auch ein bisschen mehr Aufklärungsarbeit zu leisten". Weiter berichtete sie, dass sie als Curvy-Model oft Schwierigkeiten habe, die richtige Kleidung zu bekommen. Sie trage Konfektionsgröße 46, eine Größe, die bei vielen Marken gar nicht vorhanden sei. Und dennoch bekomme sie von solchen Marken Anfragen für Events. "Da wurde dann angeboten: 'Okay, wir machen dir das Outfit größer, wir nähen das um oder so'."

An diesem Vorgehen übte sie aber scharfe Kritik: "Das bringt ja auch nichts, wenn ich mich da hinstelle und Leuten damit das Gefühl vermittle, dass sie Kleidung dort finden und am Ende des Tages auf die Seite gehen und es nicht der Fall ist."

Blotzki finde das einfach "so schade, weil ich denke mir: Ihr wollt ja, dass ich mich repräsentativ für eure Marke hinstelle". Auf der anderen Seite freue sie sich, dass sie durch ihre Offenheit von vielen Menschen als Vorbild angesehen werde. Es sei schön, dass "Leute sich da an einem orientieren und auch irgendwie den Mut finden, rauszugehen, wie sie sich vorher vielleicht nicht getraut hätten".

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