In der neuen Netflix-Serie "Dead Boy Detectives" lösen zwei verstorbene Teenager übersinnliche Verbrechen. Ein großer Spaß für alle Fans von "Buffy" und "Monty Python".

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Felix Reek dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Zwei Teenager in London, verfolgt von einem mysteriösen Mann mit Gasmaske. Sie rennen, scheinen auf der Flucht, es herrscht Hektik. Der Mann, der sie verfolgt, fällt plötzlich vom Himmel, die Jungs verschwinden durch einen Spiegel und spätestens da ist klar: Das ist keine normale Detektiv-Serie.

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Mit “Dead Boy Detective” nimmt Netflix ab dem 25. April die zweite Serie, die auf Charakteren des Autors Neil Gaiman beruht, ins Programm. Der Brite ist vor allem Fantasy-Fans bekannt. Seit den Neunzigerjahren veröffentlicht er Bücher, Kurzgeschichten, Comics und Drehbücher, einiges davon wurde mittlerweile verfilmt.

“American Gods” lief für drei Staffeln auf Prime Video, ebenso “Good Omens”, das auf seinem ersten Roman in Zusammenarbeit mit “Scheibenwelt”-Vater Terry Pratchett beruht. Die größte Aufmerksamkeit erhielt 2022 die Adaption seiner DC-Comic-Reihe “The Sandman”, deren Umsetzung von Gaiman entwickelt wurde. In ihr wird Morpheus, der Gott des Schlafes, gefangen genommen und muss seine Kräfte zurückerlangen.

Zu schräg für das Superhelden-Universum

Aus dieser Welt stammen auch die “Dead Boy Detectives”, Edwin (George Rexstrew) und Charles (Jayden Revri), zwei Teenager, die als Geister übersinnliche Verbrechen aufklären. In der dazugehörigen Netflix-Serie, bei der Gaiman als Executive Producer fungiert, müssen sie sich mit allerlei seltsamen Kreaturen herumschlagen – wie etwa dem Mann mit der Gasmaske, der sich am Ende in einen Menschen zurückverwandelt und von einem freundlichen Tod eingesammelt wird.

Das passt natürlich gut in den kleinen Mystery- und Horrortrend, der sich spätestens seit dem Erfolg von “Wednesday” auf Netflix eingestellt hat.

Ursprünglich wurde “Dead Boy Detectives” für das Streaming-Angebot des amerikanischen Fernsehsenders HBO entwickelt, dort hatten die jugendlichen Geister-Detektive in der dritten Staffel der DC-Serie “Doom Patrol” einen Gastauftritt. Doch Regisseur James Gunn (“Guardians of the Galaxy”), der gerade versucht, das schwächelnde Superhelden-Universum vor der kommerziellen Bedeutungslosigkeit zu bewahren, hatte etwas dagegen, er fand die “Dead Boy Detectives” nicht kompatibel zum DC Universe von Superman, Batman und Wonder Woman.

Verspielt, seltsam, britisch eben

Wer “The Sandman” oder “Good Omens” gesehen hat, den dürfte das nicht weiter verwundern. Die Welten von Neil Gaiman waren immer ein bisschen anders, als das, was DC in den vergangenen Jahren an Filmen und Serien auf den Markt gebracht hat. Verspielter, seltsamer, mit mehr Spaß am Ausprobieren, britischer eben.

In seiner Struktur ist die achtteilige Serie ”Dead Boy Detectives” ziemlich klassisch. In jeder Folge lösen die beiden Detektive und ihr Team um das Medium Crystal (Kassius Nelson) und Niko (Yuyu Kitamura) einen Fall. Gleichzeitig ziehen sich mehrere weiterführende Handlungssträngen durch die Serie: die Suche nach den Eltern von Crystal, die Vergangenheit der Geister-Detektive und eine wachsende Anzahl an Hexen, Dämonen und anderer Kreaturen, die sich an dem Team rächen wollen.

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“Buffy” trifft “Monty Python”

Das Spannende ist, wie “Dead Boy Detectives” die Figuren von Gaiman umsetzt und weiterspinnt. Die Spezialität des Autors ist es, menschliche Eigenschaften auf mythologische Figuren zu übertragen, Historie mit Märchen zu verweben und von da ausgehend loszuspinnen. So gibt es in “Dead Boy Detective” fluchende Wichtel, lüsterne Katzenkönige und einen Einsatz des Prog-Rock-Hits “Owner of the Lonely Heart” von “Yes”, den wohl niemand so schnell vergessen wird.

Am ehesten erinnert das an alte Folgen von “Buffy – The Vampire Slayer”, mit einer großen Prise “Monty Python” und Terry Pratchett. Moderner, schneller, es fließt Blut, es wird sich ein wenig gegruselt, aber insgesamt ist das vor allem ein großer Spaß, mit launigen Dialogen und vielen kleinen Ideen, die erst zu entdecken sind, wenn man genau hinschaut. Schade ist nur: Nach acht Folgen ist schon wieder alles vorbei.

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