Irmi, Lichter und Horz
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"Es ist ein schönes Stück, es wäre schade, wenn er in der Kommode rumläge", beschreibt Verkäuferin Irmhilde ihren Ring. Horst Lichter lobt ebenfalls: "Schön geschliffen haben die das Ding". Expertin Wendela Horz (B.) stimmt zu: "Ja, da hat sich einer viel Mühe gemacht."
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"Aber du hast gerade etwas Radioaktives in der Hand", sagt Wendela Horz. "Wah!", erschrickt sich der Moderator und legt den Ring schnell ab. "Oh mein Gott! Der ist echt radioaktiv?", staunt Lichter. Die Expertin verspricht, später Antworten zu geben.
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Irmi, stellt sich die Rentnerin aus Cadolzburg vor. Während Wendela Horz den Schmuck unter die Lupe nimmt, will der Moderator wissen, woher der Gast diesen "außergewöhnlichen Schmuck" hat. "Von meinem verstorbenen Mann", erklärt Irmi.
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"Einfach so?", ist Horst Lichter überrascht. "Weil er dich liebt", schiebt er nach. "Ja, er hat mich geliebt", korrigiert die Witwe. "Er tut es immer noch von oben, da bin ich mir sicher", sinniert der Moderator.
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"Ein ganz besonderer Ring mit einem ganz besonderen Stein, in vielfacher Hinsicht", kündigt Wendela Horz an. Gestalterisch fällt ihr auf: "Die Ringschiene sieht aus wie ein gefaltetes Tuch und legt sich um einen Stein im Fantasieschliff."
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585er Gold weist die Punze aus. Drei Diamanten von circa 0,3 Karat im Brillantschliff wurden verarbeitet. "Prominent in der Mitte sehen wir einen blauen Stein, sehr intensiv blau", sagt die Expertin. Dafür gibt es einen besonderen Grund.
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Ursprünglich war der Stein farblos. "Man hat in den 70er-Jahren herausgefunden, dass man farblose Topase in dieses leuchtende Blau verwandeln kann - mithilfe von radioaktiver Strahlung", weiß die Expertin.
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"Das klingt jetzt erst mal ganz dramatisch", meint Horz. Doch es gebe auch Edelsteine, die durch natürliche Radioaktivität gefärbt sind. Als bekanntes Beispiel nennt sie den Grünen Dresden. "Das bedeutet nicht immer gleich, dass das gesundheitsschädlich ist", sagt Horz.
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Hat Horst Lichter also zu Beginn überreagiert? Definitiv: "Bei den Topasen hat man herausgefunden, dass eine Gammastrahlung schon ausreicht, um die Steine zu färben, die nicht so stark strahlt, dass Grenzwerte auch nur annähernd erreicht werden", erklärt die Expertin.
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Der Topas hat circa 15 Karat. Horz sieht "einige Tragespuren". Irmi erklärt: "Ja, er sollte auch meinem Mann Freude geben." Den Wunschpreis von 1.100 Euro bremst die Expertin auf 800 bis 1.000. "Trotz Diamanten", staunt Lichter. Irmi akzeptiert dennoch die Händlerkarte.
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"Mein Gefühl für den Händlerraum ist sehr angespannt", gesteht Irmi. Kein Wunder: Es geht um viel Geld, welches sie für einen Lebenstraum gut gebrauchen kann ...
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Sie habe den Schmuck nicht selbst gekauft, nimmt Daniel Meyer (r.) an. Irmi erzählt von ihrem verstorbenen Mann. "Aufgrund der Farbgebung passt der perfekt zur Jeans", denkt Susanne Steiger laut. "Ich finde, man kann diese Art von Schmuck wirklich jeden Tag anziehen."
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Steve Mandel erkundigt sich nach dem Goldwert, den Irmi auf 500 Euro beziffert. "Ich finde den sehr interessant", erklärt Susanne Steiger. Sie startet mit 700 Euro. "Gräfin von und zu", kommentiert Daniel Meyer, als Esther Ollick (B.) den Ring anprobiert.
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"Ich wollte nur ganz kurz gucken, wie der sich so trägt", erklärt Esther Ollick. "Er trägt sich aber angenehm. Schwer, aber angenehm." Steve Mandel (2.v.l.) ist auch interessiert und bietet 750 Euro. Esther Ollick steigt aus. Doch es gibt noch einen Interessenten.
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"Der ist schon sehr besonders, muss ich sagen, den Schliff finde ich cool", schwärmt Benjamin Leo Leo. Susanne Steiger bietet 800 Euro. Daniel Meyer legt 50 drauf. "Ich sehe hier das Wasser, die Weite des Ozeans", sinniert Susanne Steiger. Das passt zu Irmis Wunsch.
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"Das soll auch ein Teil sein für eine Reise nach Neuseeland, das ist ein Wunsch von mir seit über 30 Jahren", erklärt Irmi. "Und ich denke, da reist mein Mann dann mit." Steiger lässt das nicht kalt: "Der sagt auch Neuseeland", bestätigt sie beim Blick auf den Ring.
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Niemand geht über die von Susanne Steiger gebotenen 900 Euro, aber Irmi macht deutlich, dass sie sich 1.000 erhofft. Die Händlerin ist einverstanden. Vielleicht auch ein wenig, um die romantische Idee der Reise zu unterstützen.
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"Ganz speziell" sei das mitgebrachte Fahrrad von Simson, versichern die Freunde Gerd und Jens. Zum einen, weil es nur ein Jahr lang produziert und speziell dieses Exemplar mit einer neuen Gangschaltung ausgestattet wurde. "Wunderschön" findet Lichter das Herrenrad.
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Experte Sven Deutschmanek schwärmt von der "Alterspatina". Ursprünglich 1953 gebaut, ist das Bike dezent restauriert - unter anderem mit LED-Lampen. Bis zu 1.200 Euro erhoffen sich die Freunde. Bis zu 900 hält Deutschmanek für realistisch. Benjamin Leo Leo bezahlt 650 Euro.
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Lehrmittel haben Lehrerin Grit und ihre Frau Anke aus Helmdstedt im Angebot. Die Stempel mit Schaubildern zur Anatomie wurden aufgrund der Digitalisierung obsolet. Sven Deutschmanek (l.) schwelgt in Erinnerungen: Er habe den Duft von Spiritus in der Schule geliebt ...
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"Du warst schon als Kind besonders", kommentiert Lichter. 80 Euro wünschen sich Anke und Grit. 240 empfiehlt Deutschmanek. Im Händlerraum findet Esther Ollick, der Stempel über das Thema Gehirn sei ihr wie aus dem Gesicht geschnitten. Sie bezahlt 350 Euro.