Mondbahn
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"Das habe ich wirklich noch nicht gesehen", gesteht Horst Lichter in der Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares", als er das besondere Blechspielzeug zum ersten Mal sieht. Sein Experte Detlev Kümmel erklärt: "Das ist tatsächlich selten." Der Verkäufer wünscht sich aber trotzdem nur den bekannten "Waldi-Betrag" ...
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"Ich finde es großartig", zeigt sich Lichter sofort als Blechspielzeug-Liebhaber. Und auch Kümmel ist begeistert von dem noch nie vorher gesehenen Fahrzeug samt Mondfahrt, das Verkäufer Hans-Wilhelm als Kleinkind "ungefähr 1950 oder 1951" von seinem Patenonkel geschenkt bekommen hat.
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Experte Kümmel freut sich sogar über den farbig bedruckten Karton: "Da denkt man doch sofort an die Geschichten von Jules Verne, wo man sich Raumfahrt vorgestellt hat, sie aber noch nicht wirklich existierte", schwärmt er. Seine Erinnerung passt genau in die Produktionszeit, denn "1951 kam dieses Modell auf den Markt".
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In den 1950er-Jahren steckte die Raumfahrt in Kinderschuhen: "Man wusste, es gab einen Mond und auch einen Mann im Mond, der hier sogar abgebildet ist", erläutert der Experte. Damals sei es ein Traum gewesen, in einem Raumfahrzeug "wie in einer Bahn" zum Mond und einmal darum herum und wieder zurück zur Erde zu fahren, meint Kümmel und testet die Bahn.
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"Großartig" sind auch die farblich lithographierten Städtezeichnungen, die wie eine Hommage wirken: "New York, Paris und Nürnberg", zählt Kümmel auf. Bei Nürnberg lacht auch Lichter herzlich mit. Doch in der Spielzeug-Stadt ist auch Technofix 1922 gegründet worden. Von dort ist das beliebte Spielzeug dann in die ganze Welt exportiert worden.
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Die Mondbahn von Technofix mit Federzug wird mit einem Schlüssel aufgezogen. "Das Auto wird dann wie ein Katapult losgelassen", erklärt Kümmel die Technik dahinter und freut sich, dass sogar der Originalschlüssel vorhanden ist. Doch das Objekt ist sowieso "sehr, sehr gut erhalten mit nur wenigen Gebrauchsspuren."
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Der Verkäufer ist mit 80 Euro, den typischen "Waldi-Betrag", zufrieden. Doch dem Wunschpreis muss sich Kümmel widersetzen, denn "in diesem Zustand ist die Mondbahn 400 bis 500 Euro wert." Lichter ist platt und der Verkäufer freut sich schon auf den Händlerraum ...
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"Ja super!", lacht Händler Thorsden Schlößner (l.), als Kollege Fabian Kahl (r.) die kleine Mondbahn zum Laufen bringt: "Jetzt geht's los, die Reise zum Mond." Auch der fast perfekte Zustand wird gelobt: "Da haben Sie gut darauf achtgegeben", würdigt Kahl, als der Verkäufer in den Raum kommt. Er bietet als Erster 100 Euro.
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Doch die werden schnell überboten, denn auch seine Kollegen, allen voran Wolfgang Pauritsch (3.v.r.), haben großes Interesse. Doch Kahl (r.) bleibt am Ball und bietet auch noch 250 Euro, "denn sowas habe ich noch nicht gesehen", erkennt er die Seltenheit des Objekts aus den 1950ern. "Noch etwas mager", meint aber der Verkäufer - hinsichtlich des Schätzpreises.
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Im Duell zwischen Schlößner und Kahl steigt der Preis auf 370 Euro. Dann steigt Pauritsch (r.) wieder ein und erhöht auf 380 Euro - eine passende Summe denkt der Händler aus Österreich, denn er weiß: "Der Mond ist 384.400 Kilometer vom Mond entfernt, deshalb biete ich 380 Euro." Doch der Verkäufer pokert weiter: "Da geht doch noch ein Schippchen."
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Danach bietet Schlößner (l.) noch 400 Euro und Kahl (r.) sogar 420 Euro. "Ehrlich?", staunt Pauritsch. Doch das ist "absolut selten und sammelwürdig", betont Kahl und Schlößner erhöht sofort auf 450 Euro. Damit ist die Mondreise tatsächlich beendet, denn danach verabschiedet sich Kahl aus dem Rennen und Schlößner erhält endlich den Zuschlag.
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In der Dienstagsausgabe von "Bares für Rares" wollen zudem zwei Verkäuferinnen sieben Wandteller veräußern. Colmar Schulte-Goltz datiert die Objekte anhand der besonderen Markierung von Villeroy & Boch in den Zeitraum um 1900.
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Gewünscht werden 140 Euro für die Serie. Experte Schulte-Goltz geht sogar noch etwas höher und taxiert auf 250 bis 300 Euro. "Das ist etwas für Preußen-Liebhaber", meinen die Händler. Am Ende zahlt Fabian Kahl 170 Euro.
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Ein Verkäufer will im Auftrag einer Bekannten eine besondere Brosche mit Uhr und Rubinen veräußern. Wendela Horz ist begeistert von der Schleifenbrosche samt Damenuhr in 750er Gold und dem dazugehörigen Kästchen. Sie datiert das Objekt auf das letzte Viertel des 19. Jahrhunderts.
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Der Wunschpreis für das funktionale Schmuckstück liegt bei 700 Euro. Horz schätzt den Wert auf 600 bis 800 Euro. "Sehr hübsch gemacht", meint Wolfgang Pauritsch zur Brosche samt Uhr. Am Ende kauft der Händler das Stück für 520 Euro.
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Eine Verkäuferin will Raucher-Utensilien loswerden. Die Objekte sind noch von ihrem Vater und Opa im Gebrauch gewesen, aber nun stehen sie nur noch im Regal. Laut Detlev Kümmel stammen die Objekte aus Messing aus den 1950er-Jahren.
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Die Verkäuferin wünscht sich für das Set für Zigaretten und Zigarren zwischen 250 bis 500 Euro. Doch Kümmel taxiert nur auf 120 bis 150 Euro, da die Objekte von unterschiedlichen Herstellern stammen. Und so wird die Händlerkarte nicht übergeben.
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Der Verkäufer von drei Bildern hat "keinen Bezug" zu den Druckgrafiken von Heini Linkshänder. Colmar Schulte-Goltz findet die handsignierten Künstler-Grafiken aus den 1980er-Jahren "außergewöhnlich schön und besonders", da sie unterschiedliche Techniken aufweisen: Radierung, Collage, Typografie, Holzdruck.
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Gewünscht werden 300 Euro für die gut erhaltenen Arbeiten auf handgeschöpftem Büttenpapier. Experte Schulte-Goltz geht weitaus höher: auf 600 bis 900 Euro. Auch im Händlerraum kommen die interessanten Bilder gut an. Elke Velten zahlt dafür 800 Euro.
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Eine Verkäuferin möchte ein Set aus Kette und Ring loswerden, das ihre Mutter von einer befreundeten Goldschmiedin aus Pforzheim bekommen hat. Expertin Wendela Horz datiert die Schmuckstücke aus 750er Gold mit Diamanten und Saphiren um 1970, da die Kette sehr kurz ist.
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Der Wunschpreis liegt angelehnt an den Goldwert bei 1.400 Euro. Doch laut Horz liegt der Goldwert sogar bei 2.700 Euro. Insgesamt wertet sie das Set auf 3.000 Euro. "Eine tolle Überraschung", meint die Verkäuferin, die auch für 3.000 Euro an Fabian Kahl verkauft.