Händler reißen sich um einen Apfelschäler

Horst Lichter schaut den "Bares für Rares"-Experten Sven Deutschmanek fragend an: "Was machst du da?" Der schält sich gerade mit einem kuriosen Gerät einen Apfel ...

Umständlich räumt Lichter den langen Apfelschalenfaden beiseite, bevor er von Birgit und Gerold mehr über den Schäler wissen will: "Wo habt ihr den denn her?"

Birgit, deren Großmutter früher Köchin war, erzählt: "Der kommt von meinem Vater, und der sollte in den Schrott." Horst Lichter findet: "Das ist viel zu schade." Deshalb erhofft sich das Verkäuferpaar, vielleicht noch 50 Euro dafür zu bekommen.

"Man kann alles damit schneiden, was man ausprobiert", ist Sven Deutschmanek vom Universalschäler "Unicum No. 6" aus den 1920er- oder 30er-Jahren schwer begeistert. "Kartoffeln schälen ist ja eine Nummer, wo keiner richtig Bock drauf hat."

Durch das Kurbeln sorgt ein Schneckentrieb dafür, "dass die Klinge über das zu schälende Obst oder Gemüse fährt".

Durch den Rost ist der Schäler zwar hygienisch nicht mehr einwandfrei, dafür funktioniert er trotz seines beachtlichen Alters noch sehr gut.

Deutschmanek schätzt den Wert auf "50 bis Maximum 70 Euro". Horst Lichter greift zur Händlerkarte: "Ich finde den super." Er hofft, dass die Händlerinnen und Händler den Schäler ausprobieren: "Das wird denen große Freude machen."

"Das freut mich sehr, sowas zu sehen", erkennt Jan Cizek (r.) sofort den Sinn des Schälers. "Ich liebe solche Küchengeräte!" Jos van Katwijk (l.) sieht sowas hingegen zum ersten Mal, ebenso der Rest des Händlerteams.

Birgit reicht den beiden einen Apfel. "Damit kann man so Spaghetti aus Apfel machen", schälen van Katwijk und Cizek sofort los. "Das ist ja wie beim Karneval." Das begeistert auch Fabian Kahl: "Das finde ich ja cool! Das ist mir auf jeden Fall 100 Euro wert." Das Wettbieten beginnt.

Bei Kahls (l.) Gebot von 250 Euro steigt Cizek aus: "250 von Fabian finde ich schon verdammt gut bezahlt." Der zückt schon den Geldbeutel: "Das müsste einer der teuersten Apfelschäler sein, die es jemals gab." Doch van Katwijk erhöht nochmal auf 260 Euro.

Schnell ruft Kahl "270!" und bekommt den Zuschlag. "Das richtige Objekt am richtigen Ort", verrät er, warum er den Schäler unbedingt braucht: "Ich hasse es, Kartoffeln zu schälen. Ich werde da so aggressiv, und das ist jetzt meine Antiaggressionsmaschine."

Auch die sechs Likör-Kelche aus Silber aus der Zeit zwischen 1930 und 1950 mit einem Wert von 180 bis 220 Euro werden verkauft.

Elke Velten bezahlt 210 Euro für die eleganten Trinkgefäße: "Ich finde die so charmant."

Die Leuchtreklame von Samsonite in Form eines "Silhouette"-Koffers von Mitte der 1980er-Jahre wird auf 100 bis 150 Euro geschätzt.

Trotz Beschädigung gibt Jos van Katwijk 100 Euro für den blauen Koffer aus.

Das Collier aus dem Jahr 1969 besteht aus zwei Goldketten mit Brillanten und hat einen Wert von 2.300 bis 2.500 Euro.

Bei 2.200 Euro wird sich Elke Velten mit der Verkäuferin einig.

Die Goldscheider-Figur von Josef Lorenzl aus Terra Cotta aus der Zeit zwischen 1953 und 1960 ist 280 bis 320 Euro wert.

Für sein Flohmarktschnäppchen bekommt der Verkäufer von Elke Velten beachtliche 300 Euro.

Das Goldarmband aus den 1960er-Jahren kommt aus Südamerika und hat einen Wert von 2.300 Euro.

"Ich liebe diesen Goldton", deshalb kauft Sarah Schreiber das Schmuckstück für 2.200 Euro.