Horst Lichter, Guedes
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Horst Lichter (2.v.l.) hat das Glasobjekt in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" erst als Kuchenplatte gesehen und nie diesem großen Künstler zugeschrieben. Für mehr Staunen sorgt jedoch ein neuer Kollege im Händlerraum, der mit diesem Werk besonderes Premieren-Glück feiern kann.
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Gabriele aus Nagold (2.v.r.) hat mit ihrer Tochter Sarah einen Glücksbringer mit in die Sendung gebracht, denn "wenn ich mit ihr die Lottozahlen tippe, bekommen wir immer mindestens den Einsatz zurück", erzählt die Verkäuferin strahlend. Jetzt versucht sie ihr Glück beim Verkauf eines der vielen Glasobjekte ihres Vaters.
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"Das sieht aus wie eine Kuchenplatte", scherzt Lichter und wird sogleich von Colmar Schulte-Goltz korrigiert. Auf dem Spiegel des Tellers hat Kuchen keinen Platz, denn hier erhebt sich "eine Art Strudel aus schönem klaren Glas". Aufgrund der sichtbaren Aufhängung aus Draht handelt es sich wohl um einen Wandteller.
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Große Augen bekommt der Moderator aber erst, als der bekannte Künstlername fällt: Günther Uecker. "Ach", stottert Lichter, "dem hätte ich das nie zugeschrieben." Der deutsche Maler und Objektkünstler ist vor allem für seine typischen Nagelbilder bekannt. Erst in seinem späteren Kunstschaffen hat er sich mit Glas beschäftigt.
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Schulte-Goltz zeigt die mechanisch geätzte Signatur sowie einen Verweis auf die Firma Rosenthal, die den Jahresteller von 1975 in Auftrag gegeben hat. Damals sind die Objekte in einer limitierten Auflage von 3.000 Stück produziert worden. Der Zustand ist perfekt - bis auf eine kleine, unauffällige Beschädigung am Glasstrudel.
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Die Verkäuferin wünscht sich 400 Euro und Schulte-Goltz schätzt den Wert ebenfalls auf 400 bis 450 Euro, denn "Günther Uecker wird sehr geschätzt". Das sehen auch die Händler so. Aber vor allem der neue Kollege im Reigen, Anaisio Guedes, hat sehr großes Interesse am Objekt - aus einem ganz bestimmten Grund.
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"Ein Uecker ohne Nagel", wundert sich Fabian Kahl (l.), dem keine Glasobjekte des Künstlers bekannt sind. Auch, dass Uecker für Rosenthal gearbeitet hat, ist ihm neu. Elke Velten und Julian Schmitz-Avila geben beide zu: "Ich auch nicht." Guedes (r.) hingegen ist sich schon sicher: "Das muss ich haben." Er bietet 300 Euro.
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Velten bietet 320 Euro und Guedes erhöht sofort weiter auf 350 Euro. "Kommen wir ins Geschäft?", hat es der neue Händler eilig. Die Verkäuferin stimmt zu. "Mensch, hast du ein Glück", gratuliert Schmitz-Avila. Immerhin handelt es sich um den allerersten Kauf von Guedes bei "Bares für Rares".
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Und nach Glück fühlt es sich für Guedes auch an, als er das Objekt der Begierde in den Händen hält. So erzählt er Lichter zum Abschluss, dass 1975 nicht nur sein Jahrgang ist, sondern Uecker auch sein absoluter Lieblingskünstler. "Wow", das ist wirklich "etwas Besonderes", strahlt Lichter gleich mit und findet: "Es hat so sein müssen."
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Als weiteres Objekt der Sendung bringen Felix und Sören aus Reichelsheim eine Porzellanfigur von Meissen mit, die sie bei einem Freund beim Ausmisten vor dem Müll gerettet haben. Colmar Schulte-Goltz (l.) erkennt das Objekt als "Der Gärtner" des bekannten Bildhauers Michel Victor Acier.
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Der französische Porzellanmodelleur hat das Objekt ursprünglich 1768 entworfen. Die Figur aus der Sendung ist im Design überarbeitet und laut Schwerter-Stempelung zwischen 1880 und 1900 produziert worden.
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Der Wunschpreis liegt bei 600 Euro. Experte Schulte-Goltz taxiert aufgrund von Beschädigungen auf nur 350 Euro. Die Händlerkarte wird dennoch angenommen. Am Ende zahlt Fabian Kahl den Expertisenpreis für die Meißen-Figur. Sein neuer Kollege Anaisio Guedes hat kein Interesse.
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Corinne aus Brittnau hat eine antike Liege vor einigen Jahren auf dem Trödelmarkt entdeckt und sich "sofort verliebt". Aber "jetzt darf sie weiterziehen", meint die Verkäuferin und wünscht sich 500 Euro für den Trödelfund aus gebeizter Buche.
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Detlev Kümmel schätzt das klappbare Reisebett aus England aus der Zeitu m 1900 auf einen Wert von 800 bis 1.000 Euro, obwohl die Armlehnen fehlen. Doch im Händlerraum kommen die Gebote nur zögerlich. Letztlich zahlt Jos van Katwijk 275 Euro.
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Patrick aus Rüthen will ein Erbstück seiner Mutter veräußern, ein Collier mit Brillanten und einem "ganz, ganz besonderen" Opal, wie Heide Rezepa-Zabel sagt. Das Stück aus 585er-Weißgold und Platin datiert die Expertin auf das Jahr 1970, der Anhänger ist hingegen aus den 1920er-Jahren.
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Der Wunschpreis liegt bei 4.500 Euro. Rezepa-Zabel taxiert mit einer großen Spanne von 1.600 bis 3.400 Euro. Denn die Expertin kann nicht sicher sagen, ob es sich bei dem Stein um eine dünne Dublette oder um einen Voll-Opal handelt.
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Im Händlerraum ist Elke Velten bereit, 1.600 Euro zu zahlen. Das ist dem Verkäufer aber zu wenig. Auch Fabian Kahl empfiehlt ihm, den Stein bewerten zu lassen und dann vielleicht wieder in die Sendung zu kommen. Und so nimmt der Verkäufer seinen Schmuck erstmal wieder mit.
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Horst Lichter erkennt sofort die Marke hinter dem Werbeschild von Günter aus Wiesenhagen. Denn Wanderer Werke, 1885 in Schönau bei Chemnitz gegründet, hat früher "alles vom Fahrrad bis zum Auto gemacht", so Lichter.
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Doch Detlev Kümmel erkennt anhand der Abplatzungen und Roststellen, dass diese bewusst gesetzt worden sind. Anscheinend handelt es sich bei dem Schild um eine neuzeitliche Reproduktion mit "betrügerischen Absichten". Und für eine Fälschung gibt es keine Händlerkarte.
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Gerhilt aus Königs Wusterhausen möchte ein Armband von ihrer Großmutter verkaufen, das vielleicht in den 1920er-Jahren in Finnland gekauft worden ist. Heide Rezepa-Zabel erkennt anhand der Punzierung das Anker-Armband aus 750er-Gold als Importware aus Odessa, die wohl um 1910 entstanden ist.
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Die Verkäuferin wünscht sich 1.200 bis 1.300 Euro für ihr Erbstück. Doch allein der Goldwert liegt schon bei 1.600 Euro. So schätzt die Expertin das Armband auf 1.700 bis 1.800 Euro. Am Ende erhält Elke Velten bei 1.900 Euro den Zuschlag.