Manchmal hast du als Trash-TV-Regisseur so Tage, da läuft es wie von selbst. Da kannst du dich zurücklehnen und die anderen einfach machen lassen. Alles, was du dafür brauchst, ist ein Bastian Yotta und ein müdes TV-Sternchen. So wie bei der freitäglichen Folge von "Adam sucht Eva".

Christian Vock
Eine Kritik
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Als da Patricia Blanco und Melody Haase in der aktuellen Folge von "Adam sucht Eva" so im Sonnenschein beisammen sitzen, ahnt noch niemand, dass zumindest für eine der beiden Damen schon bald dunkle Wolken im RTL-Paradies aufziehen würden.

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Dementsprechend unbedarft plaudern die beiden über das, worüber man eben auf der Insel der Versuchung so plaudert: die Verdauung. Beziehungsweise die ausbleibende.

Dass die beiden sich über frischen Wind freuen würden, bezieht sich dann aber einzig auf den Wunsch nach einem oder einer Neuen für die Insel.

Und kurz darauf kommt auch schon Reality-Show-Sternchen Natalia Osada auf die Insel – und das nicht ohne Grund: "Jetzt hab' ich die Möglichkeit zu zeigen, wie Gott und Chirurg mich erschuf."

Auch über den Wunschverlauf ihres Inselaufenthalts gibt Osada eifrig Auskunft und erzählt, dass sie lieber einen Normalo als einen Promi treffen würde. Umso ärgerlicher, dass das TV-Sternchen dann zuerst auf Bastian Yotta stößt, auf den beides nicht so recht zutrifft.

Wer war nochmal Bastian Yotta?

Der aber findet gleich Gefallen an der 27-Jährigen und so langsam freut sich dann auch Natalia über den Yotta. Am Ende sogar so sehr, dass sie ihn zur Begrüßung erst einmal vor Freude drücken muss.

Das wiederum freut den Yotta ("Ich habe die Brüste wohlwollend zur Kenntnis genommen") und so ist das erste Kennenlernen der beiden ein gegenseitigen Geben und Nehmen reinster Freude.

Im Camp hingegen rätselt man nach dem Eintreffen der Neuankömmlinge, woher man den Yotta doch nur kennen könnte. Todor wagt einen ersten Vorstoß: "Ich glaub', ich hab' dich irgendwo gesehen. Facebook oder so."

Vollkommen restlos lässt sich die Frage nicht klären, aber insbesondere an Djamila Rowe nagen zarte Zweifel, ob sie die Freude Osadas über Yotta teilen soll: "Scheiße, wer hat den denn hier reingeholt?"

"I am a Money Magnet!"

Und Rowes Zweifel sollten sich wenig später als begründet herausstellen. Ein Yotta wäre nämlich nicht ein Yotta, wenn er nicht sofort zur Tat schreiten würde. Also führt er zunächst einmal das Danke sagen zum Abendbrot ein: "Ich bin dankbar, dass wir so ein geiles Essen haben. Vielen Dank, gute Teamarbeit."

Aber dabei will es der Yotta nicht belassen und etabliert tagsdrauf seinen "Miracle Morning". In der Praxis sieht das so aus, dass die RTL-Nackten morgens im Kreis am Strand stehen und sich gegenseitig anschreien: "I am a Money Magnet!"

Während die anderen Yottas Begeisterung für dieses Ritual teilen, kommen bei Djamila Rowe die Zweifel zurück: "Ich komm' mir total lächerlich vor."

Bei Yotta hingegen scheint das Ritual gewirkt zu haben, denn er zeigt sich im Anschluss in der Camp-Küche "full of energy" als er Natalia knuddelt. "Es tut gerade sehr gut, dass mich dauernd jemand umarmt", erklärt Natalia und ist mit diesem guten Gefühl offenbar nicht alleine.

"Hast du jetzt 'nen Ständer?", tut jedenfalls die Blanco aus der Ferne ihre Entdeckung kund, woraufhin Natalia aufgeregt giekst: "Ich weiß grad gar nicht, was ich machen soll?" Wie gesagt, manchmal läuft es als Trash-TV-Regisseur einfach von selbst.

Melody Haase und Marius Hoppe tauschen Informationen aus

Und auch später hat man produktionsseitig einen entspannten Abend, denn auch Marius und Melody lassen in der Nacht Selbstbeherrschung Selbstbeherrschung sein, wie Melody morgens erklärt: "Wir haben über viele wichtige Dinge geredet, die Nacht war sehr informativ."

Da wollen wir unserer Informationspflicht natürlich auch nachkommen und fassen die wichtigsten Ereignisse des folgenden Tages kurz zusammen:

  • Bastian Yotta ist ein wenig muffelig, weil ihn Natalia nach drei Tagen noch nicht auf den Mund geküsst hat.
  • Bastian Yotta ist "keiner, der so Namedropping macht", um kurz darauf zu erzählen, wen er so alles an US-Prominenz kennt.
  • Bastian Yotta versucht hartnäckig, aus zwei Sprachen eine zu machen: "Der ganze energy level hat sich so increased."

Von all dem bekommen Melody und Marius nicht mehr allzu viel mit, denn die beiden dürfen auf die Insel der Liebe. Dort würde Marius den Informationsaustausch gerne fortsetzen, aber Melody droht wegzudösen.

"Ich hab extra den Whirlpool heiß gemacht", mault der Surfer daraufhin enttäuscht, doch Melodys Müdigkeit reicht nur noch zu einer kleinen Restromantik: "Ey, laber doch nicht alles tot, Mann!"

Marius lässt Melody stehen

Wenige Stunden später ist Melody munterer und will nun den bereits schlafenden Marius zum Kuscheln überreden. Doch was als Versöhnung gedacht war, endet kurze Zeit später in der Kompletteskalation und folgendem ebenso leidenschaftlich wie repetitiv vorgetragenen Dialog:

Marius: "Tu' die Hand weg!"
Melody: "Hör auf, mich anzuschreien!"
Marius: "Tu' die Hand weg!"
Melody: "Hör auf, mich anzuschreien!"

Und so weiter.

Irgendwann endet die Eskalationsspirale, die Stimmung aber ist futsch. Sogar so grundlegend, dass Marius am folgenden Tag der Entscheidung keine Zukunft mit Melody sieht und die junge Dame am Strand stehen lässt.

Die Off-Sprecherin will den Zuschauer aber nicht mit diesen dunklen Wolken in die Nacht entlassen und versucht, die Vorfreude auf die nächste Folge anzuheizen: "Morgen hält ein neuer Adam seine Flöte ins Wasser."

Das klingt doch wieder nach einem ganz entspannten Tag für unseren Regisseur.


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