Vor knapp 15 Jahren beging DFB-Keeper Robert Enke Suizid. Seine Witwe Teresa wurde damals vielfach für ihren offenen Umgang mit dem tragischen Verlust gelobt. Jetzt erklärt sie in einem Interview: "Ich führe wieder ein glückliches Leben."

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Am 10. November 2009 stand die Fußballwelt still. Der damalige Nationaltorwart Robert Enke beging im Alter von 32 Jahren Suizid. Seine Ehefrau Teresa Enke (47) entschied sich im Anschluss dieses Schicksalsschlags für den Weg an die Öffentlichkeit und sprach mehrfach über die schweren Depressionen, die ihren Ehemann seit Jahren begleiteten.

Jetzt gab sie im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" Einblicke in ihr eigenes Seelenleben. Auch sie habe sich nach dem Tod ihrer herzkranken Tochter im Jahr 2006 und dem Suizid ihres Mannes in Behandlung begeben müssen: "Es war der Punkt gekommen, an dem ich nicht mehr konnte."

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Teresa Enke: "Ich hatte ganz schwere Zeiten"

Sie habe sich damals Hilfe geholt und sei für zweieinhalb Monate in eine Klinik gegangen, um wieder Freude am Leben zu finden. Dieser Aufenthalt habe ihr sehr geholfen, ihre Seele gesunden zu lassen. Man müsse nicht alles mit sich ausmachen, da es Hilfsangebote gebe, so Enke weiter. Die eigene Stärke habe Grenzen und es sei wichtig, dass man sich das eingestehe. Nun gehe es ihr aber wieder gut. Sie habe erneut geheiratet und mit ihrem neuen Mann auch ein weiteres Kind bekommen. Auch finanziell sei sie "dank Robert" abgesichert: "Ich hatte ganz schwere Zeiten, aber nun führe ich wieder ein glückliches Leben."

Generell sei sie der Meinung, dass man aus Depressionen kein Geheimnis machen sollte: "Ich sage ganz klar: Je mehr Menschen sich zu dieser Krankheit bekennen, desto hilfreicher ist es für andere Betroffene." Als positives Beispiel empfindet Enke die offenen Worte von Komiker Kurt Krömer (49), der sein Leiden ebenfalls öffentlich machte: "Wie er es aus diesem Tief geschafft hat, ist unglaublich und ein tolles Beispiel dafür, dass diese Krankheit zu besiegen ist." Krömer sei auch mit ihrer Robert-Enke-Stiftung verbunden, die sich für an Depressionen erkrankte Menschen und für herzkranke Kinder sowie deren Eltern engagiert.

Der in Jena geborene Robert Enke spielte in seiner Karriere unter anderem für Borussia Mönchengladbach, Benfica Lissabon, den FC Barcelona und Hannover 96. Nach den Karriereenden von Jens Lehmann (54) und Oliver Kahn (54) galt Enke als einer der aussichtsreichsten Anwärter für die Nachfolge im Tor der deutschen Nationalmannschaft. Insgesamt stand er achtmal für den DFB zwischen den Pfosten.

Hilfe bei Depressionen und Suizidgedanken bietet die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111 (dr/spot)  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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