Sarah und Samuel Koch sprechen im Interview über ihren Kinderwunsch, Samuels "private Bibelschule" sowie Kaffee- und Kuchenpausen.
Mit dem dritten Band ihrer Kinderbuch-Reihe "Das Kuscheltier-Kommando" vermitteln Sarah und
Im Interview mit unserer Redaktion sprechen die beiden über ihren eigenen Kinderwunsch, eine kurze Begegnung mit
Liebe Sarah Koch, lieber Samuel Koch, "Das Kuscheltier-Kommando" ist in die dritte Runde gegangen. "Mit dir schlaf ich am liebsten ein" heißt der neue Band, der Anfang Mai erschienen ist. Warum haben Sie sich diesmal dem Thema "Einschlafen" gewidmet?
Sarah Koch: Wir haben mit dem Verlag eine Marktanalyse vorgenommen. Dabei ist herausgekommen, dass sich Eltern sehr für das Thema "Angst vor der Dunkelheit" beziehungsweise "Monster unter dem Bett" interessieren. Die Angst ist in der heutigen Zeit ohnehin stark verbreitet – nicht nur unter den Kindern. Da uns Monster eine Spur zu gruselig waren, haben wir uns alternativ für die Schatten, die von den Bäumen geworfen werden, entschieden. Diese Schatten stehen in unserem Buch für die Dunkelheit.
Samuel Koch: Ja, und die Schatten stehen auch für eine Angst, die bei genauerem Hinsehen vielleicht gar nicht mehr so begründet ist, wie man im ersten Moment noch angenommen hat. Was ich damit sagen möchte: Wenn Kinder erst einmal verstanden haben, was es mit den Schatten auf sich hat und wie sie entstehen, dann sind sie gar nicht mehr so angsteinflößend.
Wie schwierig ist es, dafür die richtigen Worte zu finden – in Hinblick darauf, dass Kinderbücher per se relativ wenig Text haben?
Samuel: Ich habe im vergangenen Jahr ein Buch mit rund 200 Seiten veröffentlicht ("Schwerelos: Wie das Leben leichter wird"; Anm. d. Red.). Es ist in der Tat fast einfacher, sich auf 200 Seiten zu erklären als auf nur zwölf Seiten. "Das Kuscheltier-Kommando" hat aber einen roten Faden: nämlich die Liebe. Ich habe mich viel mit Neurobiologie beschäftigt. Selbst die Hirnforschung sagt: Das Gegenteil von Angst ist Liebe. Insofern kann man Angst am besten mit Liebe begegnen. Das ist doch mal eine erfrischende Aussage.
Sarah: Wir wollten unbedingt vermitteln, dass am Ende die Liebe siegt. Damit nehmen wir quasi Bezug auf "Das Hohelied der Liebe" – Samuel ist ja sehr christlich aufgewachsen. Unsere Message lautet: Wenn du mit Liebe durch die Angst gehst, bist du stark! In unserem Buch geht diese Liebe von den Kuscheltieren und der Mama aus.
Auch in den eigenen vier Wänden auf Kuschelkurs
Wie viele Kuscheltiere "leben" im Hause Koch?
Sarah: Tatsächlich "leben" unsere jeweils allerersten Kuscheltiere nach wie vor bei uns zu Hause. Immer wenn ich mit meinen Nichten und Neffen facetime, dann wollen die jedes Mal meinen kleinen Monchhichi sehen. Und Samuel hat einen Wal als Kuscheltier.
Samuel: Stimmt, aber habe ich den eigentlich noch?
Sarah: Ja, den hast du noch. Unsere Kuscheltiere stehen am Fenster, damit sie immer schön rausgucken können (lacht). Schließlich haben auch Kuscheltiere eine Seele. Und ich gestehe jetzt in aller Öffentlichkeit: Immer wenn es mir mal schlecht geht und Samuel nicht da ist, dann hole ich meinen Monchhichi ins Bett.
Herr Koch, woraus ziehen Sie Ihre Kraft?
Samuel: Aus Beziehungen zu Menschen – sei es zu Sarah oder zu meiner Familie und engen Freunden. Das habe ich erst kürzlich wieder feststellen dürfen, als ich einige Tage in Berlin verbracht habe. Dort leben mein Bruder, meine Schwester und mein bester Freund aus gemeinsamen Sandkasten-Zeiten. Fernab von allem Business, das ich dort zu erledigen hatte und das mitunter ziemlich strapaziös war, konnte ich an der Seite meiner Liebsten wieder auftanken. Es ist einfach herrlich, wenn man so sein darf, wie man ist.
Ein Leben zwischen Weltpremieren und Spieleabenden
Sie waren als Premierengast bei "The Fall Guy" in Berlin. Konnten Sie mit Ryan Gosling und Emily Blunt ein paar Worte wechseln?
Samuel: Als Kino-Liebhaber wollte ich mir das natürlich nicht nehmen lassen, konnte mir den Film aber nicht bis zum Schluss ansehen. Das werde ich mit Sarah auf der Couch nachholen. An demselben Abend war ich nämlich mit meinem Verein "Samuel Koch und Freunde e.V." zu einer Operngala zum Wiederaufbau der Ukraine, der jetzt schon beginnt, eingeladen. Zu Ryan Gosling: Ich bin ihm kurz begegnet. In "The Fall Guy" geht es um einen Stuntman. Natürlich fragt sich da jeder, wer eigentlich der Stuntman des Stuntmans ist. Jetzt kann ich es ja sagen: Ich war es – unterwegs in meiner alten Passion (lacht).
Zurück zur ursprünglichen Frage: Wie tanken Sie als Ehepaar wieder auf, wenn die Arbeit getan ist? Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
Sarah: Zum Beispiel mit Spieleabenden.
Samuel: Wobei das natürlich ein krasser Liebesbeweis ist, der mich wiederum auch Kraft kostet – in der Hoffnung, dass es ein Geben und Nehmen an Kraftquellen sein kann.
Sarah: Ich spiele gerne kooperativ, während Samuel kontemplativ spielt.
Samuel: Aus meiner Sicht macht es wenig Sinn, kooperativ zu spielen – doch das ist ein anderes Thema. Da ich ja auf viel Unterstützung angewiesen bin, ziehe ich übrigens auch viel Kraft aus dem Gegenteil. Mir tut es hin und wieder gut, einfach mal in der Stille alleine als ständig im Dialog mit Menschen zu sein. Ich glaube, in diesem Punkt sind Sarah und ich uns aber sehr ähnlich.
Sarah: Das kann ich so bestätigen. Auch ich tanke total in der Ruhe auf. Dazu gehört, dass man auch mal nur für sich ist oder ganz früh schlafen geht. Ich verbringe auch viel Zeit mit meiner Familie und in der Natur. Meine Mama hat einen Hund, mit dem ich liebend gerne Gassi gehe.
Fällt das Abschalten miteinander schwerer, wenn man als Paar beruflich zusammenarbeitet?
Sarah: Es ist schon eine große Challenge, keine Business-Talks in den eigenen vier Wänden abzuhalten. Im Hinterkopf schwingen die Gedanken immer mit. Uns gelingt es in der Regel aber ganz gut, die Arbeit für eine gewisse Zeit einfach Arbeit sein zu lassen. Zum Beispiel haben wir uns fest vorgenommen, sonntags nicht zu arbeiten. Ich habe das Gefühl, dass wir beide dieses gegenseitige Commitment mehr und mehr verinnerlichen.
Samuel: Wir legen dann einfach mal unsere Handys beiseite und lesen ein Buch. Aktuell lesen wir das Buch "Life Worth Living – Wofür es sich zu leben lohnt: Ein Grundkurs in Sinnfindung". Es betrifft nicht direkt unsere Arbeit und dennoch können wir Inspirationen für alle Lebensbereiche daraus ziehen.
Auf dem Cover von "Das Kuscheltier-Kommando" werden "Samuel Koch & Sarah Koch" als Autor und Autorin genannt. Warum steht der Name des Mannes am Anfang und warum taucht der Nachname gleich zweimal auf?
Sarah: Vor Veröffentlichung unseres ersten Bandes vor etwa drei Jahren war ich noch unter meinem Künstlernamen Sarah Elena Timpe aktiv, wobei ich bereits seit fast acht Jahren Sarah Koch heiße. Da das zunehmend für Verwirrung gesorgt hatte, habe ich mich dazu entschieden, mit diesem schönen, prägnanten Namen Sarah Koch auf dem Cover stattzufinden. Uns war es am Anfang der Zusammenarbeit wichtig, dass wir beide nicht nur als Ehepaar, sondern auch als eigenständige Persönlichkeiten und Autoren wahrgenommen werden. Daher werden wir beide jeweils mit Vor- und Zuname genannt. Allerdings tendiere ich mittlerweile dazu, dass man auch ein "Couple-Ding" daraus machen könnte (lacht).
Samuel: Wahrscheinlich bin ich etwas zu konservativ, weshalb mich das etwas mehr gestört hat, dass Sarah nicht als Erste genannt wird. Ich habe eine Zeit lang dagegen angekämpft – bislang jedoch leider ohne Erfolg. Immerhin steht auf der Rückseite "Eine Gute-Nacht-Geschichte über Mut im Dunkeln von Schauspielerehepaar Sarah und Samuel Koch".
Wie Sarah und Samuel Koch über eigene Kinder denken
Haben Sie den Wunsch, eines Tages Ihren eigenen Kindern aus Ihren Kinderbüchern vorlesen zu können?
Samuel: Wir sind vorbereitet – und bereit!
Sarah: Ein Kind auf die Welt zu bringen, ist mit das schönste Geschenk – und es ist ein Wunder. Sollten wir dieses Geschenk bekommen dürfen, würden wir nicht Nein sagen.
Würden Sie auch zu gemeinsamen Film- beziehungsweise Serien-Projekten noch einmal Ja sagen? Sie beide haben sich am "Sturm der Liebe"-Set kennen- und lieben gelernt.
Sarah: Wir haben sogar schon Ja gesagt – und zwar zu der Serie "GAGS – comedy deluxe" von Freddy Radeke und Jakob Leube. Die beiden sind für ihre lustigen Satire-Sketche bekannt, die in der NDR-Sendung "extra 3" gezeigt werden. Jetzt haben sie eine eigene Serie bekommen, die ab September in der ARD-Mediathek zu sehen sein wird. Unseren gemeinsamen Drehtag für zwei Sketche haben wir bereits absolviert. Diese Anfrage hat ganz gut zu unserem Jubiläum gepasst: Samuel und ich haben uns vor genau zehn Jahren bei "Sturm der Liebe" kennengelernt. Bei mir persönlich steht demnächst viel Theater an. Zudem werden wir unser "Kuscheltier-Kommando" als Live-Hörspiel auf die Bühne bringen.
Samuel: Ich kann an dieser Stelle noch einen Film empfehlen – und zwar nicht nur, weil ich da mitgespielt habe, sondern weil er wirklich sehr schön geworden ist. Der Film heißt "15 Jahre", in der Hauptrolle mit Hannah Herzsprung. Ich habe da nur eine kleine Gastrolle. Es werden aber bald weitere Serien erscheinen, in denen ich mitgewirkt habe. Vieles ist gerade in der Entwicklung, darunter auch eigene Drehbücher. Und auch ich spiele aktuell Theater, ich bin in zwei Stücken in München zu sehen.
Bibelschule, Kaffee- und Kuchenpausen, kleine Neckereien
Frau Koch, was hat Ihnen Ihr christlich aufgewachsener Ehemann in den zehn gemeinsamen Jahren mit Blick auf den Glauben mitgegeben?
Sarah: Ich habe es geschafft, in diesen zehn Jahren in Samuels privater Bibelschule in Klasse zwei aufzusteigen (lacht).
Samuel: Man muss dazu sagen, dass du in der Zeit aber auch häufig genug in der ersten Klasse sitzen geblieben bist.
Sarah: Neulich wurde ich sogar wieder zurückversetzt.
Samuel: Das ist so ein kleiner Spaß zwischen uns beiden, mit dem ich Sarah hin und wieder ein bisschen aufziehe.
Sarah: Samuel hat mir sicherlich eine Menge mitgegeben. Was genau, darüber müsste ich einmal intensiver nachdenken. Da ist mit Sicherheit so vieles, was ich gar nicht so schnell benennen kann. Man wächst stetig miteinander. Grundsätzlich finde ich es unheimlich inspirierend, dass er so viel Kraft aus seinem Glauben zieht.
Wie inspirierend ist Ihre Ehefrau für Sie, Herr Koch?
Samuel: Da ich alleine aus meinem Glauben heraus schon viel offener und toleranter bin als Sarah, kann ich natürlich einiges aufzählen, was ich von ihr gelernt habe (lacht). Nein, Spaß beiseite: Sarah kreidet mir manchmal an, dass bei mir immer alles einen tieferen Sinn haben muss. Auch mal etwas Zweckfreies zu tun, lag mir fern – bis ich Sarah kennengelernt habe.
Nennen Sie uns bitte ein Beispiel.
Samuel: Kaffee- und Kuchenpausen mitten am Tag. Das machen doch nur Rentner. Am Anfang war ich irritiert, wenn Sarah ihr schönes Geschirr hervorgeholt, Kaffee und Kuchen serviert und eine Kerze angezündet hat. Sie musste mich quasi dazu bekehren. Und mittlerweile entdecke ich jedes Mal den Schatz, der sich dahinter verbirgt. Es ist eines von vielen Ritualen, das exemplarisch dafür steht, was ich an Sarah so sehr schätze. Einem wie mir, der die Tendenz hat, ein Getriebener zu sein, hätte nichts Besseres passieren können.
Sarah: Da hast du ja nochmal die Kurve gekriegt (lacht). Samuel gibt sein Vertrauen gerne ab, während ich das eher aus mir selbst hole. Ich habe von ihm auf jeden Fall in Sachen Geduld einiges dazulernen können. Wenn wir an einem Kinderbuch arbeiten, dann feilscht er oft wirklich bis zum Schluss an einem einzigen Wort. Rückblickend muss ich ihm dann häufig recht geben und erkennen, dass es sich gelohnt hat. Wir ergänzen uns da aber ganz gut, denn ich bin eher die Ungeduldige, die ein Projekt möglichst schnell zum Abschluss bringen möchte.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.