Fritz Wepper
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Fritz Wepper kam 1941 in München zur Welt. Dort lebte er mit seinen Eltern und seinem Bruder Elmar Wepper. Fritz Weppers Vater, der Münchner Jurist Friedrich Karl Wepper, wurde im Zweiten Weltkrieg als vermisst gemeldet. Die Mutter musste die Kinder allein durchbringen. Im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" erinnerte sich Wepper: "Richtigen Hunger vergisst man nicht ... richtiger Hunger tut weh. Wir wurden um fünf mit einer Mohrrübe ins Bett geschickt, um das zu überbrücken. Das ist die größte Entbehrung meines Lebens."
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Schon früh zog es Wepper vor die Kamera, als Kind drehte er bereits für den Bayerischen Rundfunk verschiedene Kindersendungen. Außerdem spielte er im Münchner Jugendtheater. Auch sein Bruder Elmar (li.) schlug eine Karriere als Schauspieler ein.
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Als Teenie gab der Münchner sein Filmdebüt. Im Schwarz-Weiß-Spielfilm "Der dunkle Stern" ergatterte er eine Nebenrolle. Danach folgte die Märchenverfilmung "Tischlein, deck dich". Weitere Projekte folgten, bis Wepper 1959 – im Alter von 18 Jahren – von sich reden machte.
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Im Antikriegsfilm "Die Brücke" ergatterte er (li.) neben Folker Bohnet (2.v.l.) eine Hauptrolle. Wepper spielte darin einen 16-Jährigen, der von der Wehrmacht einberufen wird und gegen die Amerikaner kämpfen muss. Der Film war ein voller Erfolg: Er wurde fünffach mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet, erhielt einen Golden Globe als bester ausländischer Film und wurde in dieser Kategorie sogar für einen Oscar nominiert.
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Trotz der Erfolge bereits in jungen Jahren verfolgte der Schauspieler auch seine schulische Laufbahn und machte sein Abitur. Danach widmete er sich voll und ganz seiner Karriere – mit Bravour. 1964 erhielt er seine erste Auszeichnung, als bester Nachwuchsschauspieler wurde er mit einem Filmband in Gold für das Kriegsfilmdrama "Kennwort: Reiher" geehrt. Ins Kino lockte der mehrfach ausgezeichnete Film dennoch nicht viele Zuschauerinnen und Zuschauer.
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Ab den 70er Jahren startete Wepper so richtig durch. 1970, 1971 und 1972 erhielt er den Bambi, 1975 erneut. Nicht nur bei Kritikern, sondern auch bei der Jugend kam der Schauspieler gut an. 1971 gewann er den Silbernen Bravo Otto als bester männlicher TV-Star.
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Denn mittlerweile hatte sich Wepper umorientiert, spielte nicht nur in Filmen fürs Kino, sondern machte sich auch in der deutschen TV-Landschaft einen Namen. Eine seiner Paraderollen hatte er ab 1969 inne: Fünf Jahre lang spielte er in der Fernsehkrimiserie "Der Kommissar" den Kriminalhauptmeister Harry Klein (2.v.r.).
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Acht Oscars heimste das US-amerikanische Filmdrama "Cabaret" (1972) ein, in dem Wepper (li.) in einer Nebenrolle als Fritz Wendel zu sehen war. Der Musicalfilm erhielt unter anderem einen Oscar für die beste Filmmusik und die beste Regie. Auch Hauptdarstellerin Liza Minnelli (2.v.l.) erhielt den begehrten Preis.
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Im Anschluss an den Oscar-Erfolgsfilm und die Serie "Der Kommissar" wartete schon die nächste große Rolle auf Wepper. Mehr als 20 Jahre lang war er in der Fernsehserie "Derrick" zu sehen. Als Inspektor Harry Klein stand er dem Oberinspektor Stephan Derrick, verkörpert von Horst Tappert (re.), zur Seite. Die Serie war nicht nur in Deutschland ein voller Erfolg, sondern wurde auch in mehr als 100 Ländern gezeigt.
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Die Serie brachte Wepper weitere Preise ein. 1981 wurde er mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet, 1990 erhielt er eine Romy als beliebtester Nebendarsteller. Und nicht nur beruflich lief es rund beim Schauspieler.
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1979 gab Wepper Angela von Morgen das Jawort. Die beiden bekamen zwei Jahre darauf die gemeinsame Tochter Sophie. Wie ihr Vater ist auch sie als Schauspielerin tätig.
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2002 ergatterte der Münchner seine nächste Paraderolle. Fast 20 Jahre lang spielte er im Ersten in der Serie "Um Himmels Willen" den Bürgermeister Wolfgang Wöller, verbunden in ewiger Hassliebe mit den Kaltenthaler Ordensschwestern. Kurz vorm Ende der Serie im Jahr 2021 erzählte er der Agentur spot on news: "Körperlich und seelisch war es nicht ganz einfach, diese Entscheidung der Produktion anzunehmen. Schlussendlich ist es aber immer besser aufzuhören, wenn die Quote noch stimmt und man nicht wegen Misserfolgs oder Ablehnung abgesetzt wird."
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Er tröste sich mit einer positiven Gesinnung, erklärte Wepper: "Dinge müssen zu Ende gehen, damit andere beginnen können." Dennoch fiel ihm der Abschied sehr schwer. "Der Dreh der Schlussszene war eher von Tränen als von Lachern bestimmt. Es war aber auch nicht einfach, sich vom Team zu verabschieden. Von den Kollegen, mit denen man 19 Jahre lang zusammengearbeitet und die man in all der Zeit ja auch sehr liebgewonnen hat", erzählte der Schauspieler.
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Nicht nur als Bürgermeister Wöller hatte Wepper in den vergangenen Jahren die TV-Zuschauer begeistert. In der Krimireihe "Mord in bester Gesellschaft" (ARD) stellte er die Hauptfigur, den Psychiater Dr. Wendelin Winter, dar.
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In insgesamt 15 Folgen spielte Wepper an der Seite seiner Tochter Sophie Wepper (li.). Er habe es immer sehr schön gefunden, dass seine Tochter und er bei den Zuschauern als gleichberechtigte Protagonisten wahrgenommen wurden, erzählte er "Hallo München".
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Stand Fritz Wepper nicht vor der Kamera, arbeitete er auch als Synchronsprecher. In seiner Freizeit war er viel im Grünen unterwegs. Der TV-Star ging leidenschaftlich gerne auf die Jagd.
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Sophie Wepper ist nicht das einzige Kind des Schauspielers. 2011 brachte Weppers Lebensgefährtin, die Kamerafrau und Regisseurin Susanne Kellermann (li.), eine gemeinsame Tochter zur Welt. Mit Kellermann war Wepper von 2009 bis 2012 liiert, lebte im Anschluss wieder mit seiner Frau Angela zusammen.
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Die Beziehung zu der 33 Jahre jüngeren Frau gab Comedian Atze Schröder (Bild) eine Angriffsfläche. Im Jahr 2012 machte er sich öffentlich bei einer seiner Shows über Wepper lustig. Der Schauspieler konterte mit einer Klage. Der "Süddeutschen Zeitung" erzählte Wepper danach: "Ich habe ein gutes Verhältnis zum Humor, aber diese Demütigung, dass er vor 6.000 Zuschauern dazu angeregt hat, sich den Zeugungsakt vorzustellen und sich akustisch zu übergeben - das fand ich ekelhaft."
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Bis zu ihrem Tod lebte Wepper dann wieder mit seiner Ehefrau Angela zusammen – diese starb 2019 an einer Hirnblutung. Ein schwerer Schicksalsschlag für den Schauspieler. Im Interview mit dem Magazin "Bunte" erzählte er: "Ich vermisse meine Frau sehr. Es wird nie mehr dieses Alltägliche, Normale geben, das miteinander Reden, sich in die Augen sehen. Das ist eine bittere Erkenntnis, ein sehr großer Schmerz."
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Nach Angelas Tod fanden Fritz Wepper und Susanne Kellermann (l.) wieder zusammen. In seiner Autobiografie "Ein ewiger Augenblick" verriet der Schauspieler außerdem, dass die beiden heimlich geheiratet haben. An seine erste Frau Angela denke er aber immer noch jeden Tag. Und noch ein Geheimnis plauderte Wepper in seinem Buch aus: In den 60er Jahren will er eine Liaison mit Schauspielerin Iris Berben gehabt haben. (Archivbild vom 25.12.2017)
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2021 folgte nach dem Tod seiner ersten Ehefrau der nächste Schock: Wepper gab bekannt, dass er an Hautkrebs erkrankt ist und auf der Intensivstation behandelt wird. "Es geht bergauf mit Fritz", sagte sein Bruder, Elmar Wepper (li.), damals in der "Bild"-Zeitung. Knapp zweieinhalb Jahre später, ...
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... am 31. Oktober 2023, starb er unerwartet im Alter von 79 Jahren an Herzversagen. Sein Bruder hatte unter dem Verlust sehr gelitten: "Mein einziger Trost ist, dass Elmar nicht leiden musste", sagte Fritz Wepper damals der "Bild"-Zeitung. "Dennoch ist es für mich und die Familie untröstlich. Es ist schwer anzunehmen und momentan nicht in weitere Worte zu fassen. Dieser seelische Verlust ist durch nichts auszugleichen."
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Knapp zwei Monate später folgte die nächste Hiobsbotschaft: Wepper erlitt im Dezember 2023 eine Blutvergiftung. Im März 2024 gab seine Frau bekannt, dass der Schauspieler im Hospiz liege. Gegenüber der "Bild" berichtete die 49-Jährige, dass sie schon zweimal von ihrem Mann Abschied genommen habe, immer mit der Befürchtung, dass er bald sterbe. (Archivbild vom 19.03.2018)
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Am 25. März bestätigte Kellermann seinen Tod. Der Schauspieler sei in einem Hospiz in Oberbayern friedlich eingeschlafen.