Wissen Sie, wie Hugo Egon Balder wirklich heißt?

Hugo Egon Balder kam am 22. März 1950 zur Welt. Das aber nicht unter diesem Namen, eigentlich heißt der Moderator, Produzent und Schauspieler Egon Hugo Balder. Seine Plattenfirma soll ihn zum Namenstausch geraten haben.

Früh entdeckte er die Musik für sich: Mit vier Jahren bekam er Klavierunterricht. Nachdem er diesen mit zwölf Jahren beendete, widmete er sich dem Schlagzeug.

Als Schlagzeuger spielte er für die Krautrock-Gruppe Birth Control, die aus den Bands The Gents und The Earls entstand. Bei letzterer saß Hugo Egon Balder vor dem Zusammenschluss auch schon hinter dem Schlagzeug (hier eine Aufnahme aus dem Jahr 2005).

Doch auch andere Bereiche in der Kreativbranche interessierten ihn. Nach dem Abschluss eines Kunst- und Grafikstudiums ließ er sich von 1973 bis 1976 an einer Schauspielschule ausbilden. Die private Schule leitete Else Bongers, die auch Hildegard Knef unterrichtete (hier Balder im Bild mit Ingrid Steeger).

Das Schauspielstudium brachte den Moderator (hinten rechts) zum Berliner Schillertheater. Dort gehörte er für rund sechs Jahre dem Ensemble an.

Im TV war er zunächst als Sänger in Musiksendungen wie "Pop" und "Disco" zu sehen. Aber auch als Kabarettist trat er auf. Gemeinsam mit Lore Lorentz und Harald Schmidt war er Teil des Ensembles des Düsseldorfer Kabaretts.

Seine Anfänge als Moderator liegen im Hörfunk, genauer bei "Radio Luxemburg". Doch schon bald zog es ihn auch ins Fernsehen.

Zu seinen bekanntesten Shows gehört die Comedy-Spielshow "Alles Nichts Oder?!", die er mit Hella von Sinnen moderierte.

Gegen wechselnde Gäste musste sich das Duo in verschiedenen Spielen behaupten. Dem Verlierer wurden die Torten ins Gesicht geworfen, die sie im Laufe der Runden sammelten.

1990 startete die erotische Spielshow "Tutti Frutti" mit Hugo Egon Balder als Moderator. Dabei gab es viel nackte Haut zu sehen. Eine Gruppe von Models spielte um Punkte, die sie in ein abzulegendes Kleidungsstück der Stripperinnen (in der Sendung als Euro-Girls bekannt) eintauschten.

Nach dem Ende der Sendung im Jahr 1993 habe er eine Pause einlegen müssen, wie er im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" verriet. "Ich habe damals gemerkt: Ich bin verbrannt durch 'Tutti Frutti'", so Hugo Egon Balder.

Privat ist Balder schon einige Male vor den Traualtar getreten. In den 1980er Jahren heiratete er ein erstes Mal. Anfang der 1990er Jahre ehelichte er die Französin Rosanne. Seine dritte Ehe mit der Kölnerin Natascha hielt von 1993 bis 1998.

Beruflich widmete er sich nach "Tutti Frutti" unter anderem der Comedy-Sendung "RTL Samstag Nacht", die er produzierte. Für die Show gewann er 1994 einen Bambi und die Goldene Romy.

Bei "RTL Samstag Nacht" soll er seine vierte Ehefrau Meral Canan kennengelernt haben. 2000 gingen sie den Bund der Ehe ein, doch rund elf Jahre später war es wieder vorbei.

Aus ihrer Ehe gingen zwei Kinder hervor: Tochter Saliha und Sohn Canel.

Beruflich probierte er sich damals weiter in anderen Bereichen aus. Auch den Job des Regisseurs ließ er nicht unversucht. Sein Regie-Debüt feierte er 1997 mit der TV-Komödie "Silvias Bauch – 2 Männer und (k)ein Baby".

2003 begann für Hugo Egon Balder seine Zeit bei "Genial daneben". Bis 2011 präsentierte er das Comedy-Quiz auf Sat.1. Auch an zwei Neuauflagen war er beteiligt. Für die Programmidee gewann er 2005 die Goldene Romy.

Hugo Egon Balder ist jedoch nicht nur als Moderator im TV vertreten. In der Serie "Pastewka" spielte er sich über die Jahre hinweg in einer Gastrolle mehrmals selbst. 2016 war er auch in der Sendung "In aller Freundschaft" zu sehen.

Mit seiner aktuellen Ehefrau Elena Sumischewskaja fand er zum fünften Mal sein Liebesglück. 2019 gaben sie sich das Jawort, heute leben sie zusammen in Hamburg.

Seine Kinder Saliha und Canel sind mittlerweile erwachsen. Im Interview mit "Gala" erklärte er zur Erziehung der beiden: "Ich habe es immer so gemacht wie meine Eltern: Sie haben mich einfach machen lassen."

Hugo Egon Balder kann am 22. März nicht nur seinen 75. Geburtstag feiern, sondern auch eine zukunftsträchtige Entscheidung: Medienberichten zufolge hat er im vergangenen August nach über 60 Jahren mit dem Rauchen aufgehört.