Schlecht sitzende Büstenhalter verunstalten nicht nur den Busen und sind dazu noch schrecklich unbequem, sie können auch ernsthaft krank machen.
Vier von zehn US-Amerikanern wissen die richtige BH-Größe ihrer Partnerin nicht, will das Online-Shopping-Tool "InvisibleHand" in einer Studie herausgefunden haben. Halb so schlimm, denn laut Elfriede Kirchdörfer vom Bekleidungsphysiologischen Institut Hohenstein kennt fast jede zweite Frau die eigene Körbchengröße nicht einmal selbst und trägt einen zu großen oder zu kleinen BH. Das kann allerdings (schmerzhafte) Folgen haben...
Ein falscher BH kann Entzündungen, Kopf- und Rückenschmerzen verursachen
Ist beispielsweise der Büstenhalter zu groß, wird das Brustgewebe nicht ausreichend gestützt und kann schnell "ausleiern" (Stichwort: Hängebrust). Außerdem kann sich der Busen in zu großen Körbchen bewegen und gegen den Stoff reiben, was zu schmerzhaften Hautirritationen oder sogar zu Entzündungen der empfindlichen Brustwarzen führen kann.
Ist der BH hingegen zu klein und schneiden die Träger in die Schultern ein, kann die Blutzufuhr zu den Muskeln abgeschnitten werden. Laut einer Vielzahl medizinischer Studien gilt eine solche Unterversorgung der Muskulatur als häufige Ursache für Verspannungen sowie chronische Kopf-, Rücken- und Schulterschmerzen bei Frauen.
Schlimmer noch: einige Studien (z. B. im "European Journal of Cancer") wollen sogar nachgewiesen haben, dass zu enge BHs und stramm sitzende Träger den Lymphfluss stören und so mit der Zeit Krebs fördern können.
Auch wer vor einiger Zeit schon einmal seine BH-Größe genau vermessen hat, kann sich nicht dauerhaft auf der sicheren Seite wähnen. Nur wenige Frauen wissen, dass sich der Brustumfang im Laufe der Jahre ändert - und damit auch die BH-Größe. Messen Sie daher regelmäßig nach und passen Sie Ihren BH gegebenenfalls mit Einlagen oder beim nächsten Einkauf an.
So berechnen Sie Ihre BH-Größe
Um Ihre optimale BH-Größe zu bestimmen, müssen Sie zunächst Ihre Oberbrustweite und Ihre Unterbrustweite messen. Um den Brustumfang bzw. die Oberbrustweite zu ermitteln, legen Sie ein Maßband auf Höhe der Brustwarzen um den Oberkörper herum und notieren Sie die gemessenen Zentimeter. Zum Errechnen der Unterbrustweite - die in Zahlen angegeben die Weite des BHs bestimmt - legen Sie das Maßband unmittelbar unter dem Brustansatz an.
Die Differenz zwischen diesen beiden Werten ergibt die für Sie passende Körbchengröße. Bei einer Differenz von 12 cm bis 14 cm benötigen Sie die Körbchengröße A, eine Differenz von 14 cm bis 16 cm entspricht Cupgröße B, bei einer Differenz von 16 cm bis 18 cm ist die Körbchengröße C perfekt usw. Alle zwei Zentimeter kommt also eine neue Körbchengröße zum Tragen.
Da die Größenangaben von Hersteller zu Hersteller bisweilen jedoch variieren können, sollten Sie beim Kauf eines BHs außerdem auf Folgendes achten:
Sitzen Bügel und Unterbrustband an der richtigen Stelle?
Der Bügel des BHs bzw. das Unterbrustband sollte unterhalb der Brust eng am Körper anliegen (das gilt auch für den Steg zwischen den Körbchen). Es sollten sich jedoch noch ganz leicht zwei Finger von unten zwischen die Cups schieben lassen.
Achten Sie außerdem darauf, dass der Abschluss des BHs vorn und hinten waagerecht auf gleicher Höhe liegt. Rutscht das Rückenteil stark nach oben, ist die Unterbrustweite zu groß gewählt.
Gehören Sie zufällig zu den Frauen, die ihren BH vorne zumachen und den Verschluss dann um den Oberkörper herum nach hinten drehen? Dann haben auch Sie eine zu große Unterbrustweite gewählt. Probieren Sie eine kleinere Nummer.
Passen die Körbchen?
Die Cups müssen die Brust vollständig umschließen und optimal stützen.
Ein zu enges Körbchen erkennt man ganz leicht daran, dass die Brust förmlich aus den Cups quillt und sich unschöne Dellen unter den Armen und am Dekolletee abzeichnen. Auch wenn die Bügel nicht direkt in der Hautfalte liegen und sich die Bügelenden in den Busen drücken, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Körbchen zu klein sind.
Fallen die Brüste hingegen beim Hüpfen oder Vornüberbeugen aus den Cups und reibt der Stoff bei Bewegungen gegen die Brustwarzen, sollten Sie es mit einem kleineren Körbchen versuchen.
Tipp: verschiedene Brustgrößen lassen sich durch spezielle Einlagen ganz leicht ausgleichen.
Sitzen die Träger?
Sind die Träger falsch gewählt, sind nicht nur schmerzhafte Druckstellen an den Schultern die Folge. Vor allem schmale Träger bei einer großen Oberweite verleiten die Trägerin zu einer gebeugten Körperhaltung – und das sieht alles andere als sexy und schön aus! Hier gilt also: je größer der Busen, desto breiter müssen die Träger sein. Das entlastet die Schultern und bietet einen hohen Tragekomfort.
Auch ein breites Rückenteil ist für Frauen mit großer Oberweite empfehlenswert. Dadurch werden die Träger des BHs weniger belastet und schneiden nicht in die Schultern ein.
Frauen mit kleinen Körbchen hingegen haben oftmals das Problem, dass die Träger nicht wirklich auf den Schultern bleiben wollen und stattdessen immer herunter rutschen. Ein spezieller BH-Schnitt, bei dem die Träger weiter mittig angesetzt sind, kann dem vorbeugen. Prüfen Sie darüber hinaus regelmäßig die Längeneinstellung der Träger und stellen sie sie gegebenenfalls nach.
T-Shirt-Trick:
Um den perfekt sitzenden und optimal passenden BH zu finden, kann ein T-Shirt helfen! Das sollte möglichst hell sein und eng am Körper anliegen. Ziehen Sie nun den BH über das Shirt. Wenn die Träger nicht einschneiden und sich auch sonst keine Falten oder Beulen am Shirt bilden, sitzt der Büstenhalter perfekt.
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