Berlin (dpa) - Neben dem Jesuskind sind sie die Blickfänger der Weihnachtskrippe - die Tiere. Jedes von ihnen erzählt eine Geschichte.
ESEL: Ochs und Esel kommen in den biblischen Berichten über die Geburt von Jesus überhaupt nicht vor, sondern nur in der zeitgenössischen Parallelliteratur zur Bibel, den Apokryphen. Doch schon auf einem Sargrelief des 3. Jahrhunderts sind sie neben der Krippe zu sehen. Oft überkreuzt sich ihr Atem - eine Anspielung darauf, dass das Jesuskind einmal grausam am Kreuz sterben wird. Nach traditionellem christlichen Verständnis repräsentiert der Esel an der Krippe die Heiden, der Ochse die Juden.
OCHSE: Vom Betrachter aus gesehen steht der Ochse traditionell auf der linken Seite der Krippe, der Esel rechts. Ein Krippenbild mit einem besonders prächtigen Ochsen ist der Bladelin-Altar von Rogier van der Weyden in der Gemäldegalerie Berlin. Ein anderer Ochse, der mit seinem erhobenen Kopf und mächtigen Hörnern geradezu als Wächter der Heiligen Familie erscheint, schmückt van der Weydens Columba-Altar in der Alten Pinakothek in München.
SCHAF: Die Hirten werden in der Bibel explizit genannt, also müssten auch Schafe zur Krippe gekommen sein. Da Jesus selbst oft als guter Hirte dargestellt wird, stehen die Schafe aber auch für die ihm anvertrauten Gläubigen. Als dumm galten Schafe früher nicht - vielmehr als nützlich.
LAMM: Das Lamm war ein klassisches Opfertier. Jesus, der nach christlichem Verständnis für die Sünden der Menschen mit seinem Tod am Kreuz gebüßt hat, wurde deshalb selbst oft als Lamm dargestellt.
HUND: Das klassische Symboltier der Wachsamkeit begleitet die Hirten, die das Jesuskind besuchen.
KAMEL: Es ist das Reittier von König Balthasar, der den asiatischen Kontinent repräsentiert (meist jedenfalls, manchmal variiert die Zuordnung der Königsnamen). Den Malern bereiteten die exotischen Tiere - die sie in den seltensten Fällen aus eigener Anschauung kannten - oft Schwierigkeiten. Bei El Greco zum Beispiel haben die Kamele Schlangenhälse.
PFERD: Melchior, der Europäer unter den Heiligen Drei Königen, kommt auf einem Pferd zur Krippe.
ELEFANT: Kaspar, der Afrika vertritt, reitet auf einem Elefanten. In Krippenszenen sind Elefanten selten, weil sie schon von ihrer Größe her sehr aufwendige und damit teure Figuren sind, die zudem erst am 6. Januar, dem Dreikönigstag, dazugestellt werden dürfen.
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