Der Schweizer Fotograf und Kameramann Rob Gnant ist kurz vor seinem 87. Geburtstag gestorben. Das teilte seine Familie am Mittwoch mit.
In Todesanzeigen der Familie und des Filmarchivs in der Zeitung "Tages-Anzeiger" hieß es, Gnant sei bereits am 4. August in einem Altersheim gestorben. Er gehörte zu den bedeutendsten Schweizer Reportage-Fotografen der Nachkriegszeit.
"Rob Gnant arbeitete in der Tradition des wirklichkeitsnahen und gesellschaftskritischen Bildjournalismus", würdigte das Filmarchiv sein ehemaliges Mitglied. Seine Filme hätten die Intensität vermittelt, mit denen Gnant Menschen begegnet sei. Er war Kameramann des Films "In wechselndem Gefälle" (A fleur d'eau), der 1963 bei Filmfestival in Cannes in der Kategorie Kurzfilm gewann.
Für die Außenseiter der Gesellschaft
Gnant habe in seinen Fotografien das Anliegen verfolgt, Soziales mit Ästhetischem zu verknüpfen, schrieb die Stadt Zürich in einer früheren Würdigung vor seinem Tod. Schwerpunkte seiner Arbeit seien die verschiedenen Arbeitswelten, die Außenseiter der Gesellschaft sowie das Leben auf dem Land gewesen.
Aber Gnant nahm auch Prominente vor die Linse: Jazztrompeter Louis Armstrong 1949 in Zürich etwa, oder die Operndiva Maria Callas 1957, wie er dem "Tages-Anzeiger" 2015 erzählte.
Promis aufzulauern und Schnappschüsse zu machen lehnte er aber ab: "Bei mir haben die Menschen immer gewusst, wann ich sie fotografiere. Ich war kein Heckenschütze", sagte er. Als Künstler wolle er nicht gesehen werden. Er sei vielmehr ein exakter Beobachter, sagte er seinerzeit. © dpa
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