Wie die Schwedische Akademie bekanntgab, bekommt die amerikanische Lyrikerin Louise Glück in diesem Jahr den Literaturnobelpreis. Die 77-Jährige erhält die mit rund 950.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihre "für ihre unverkennbare poetische Stimme".

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Die amerikanische Lyrikerin Louise Glück erhält in diesem Jahr den Literaturnobelpreis. Das gab die Schwedische Akademie am Donnerstag in Stockholm bekannt.

Die 77-Jährige werde "für ihre unverkennbare poetische Stimme" ausgezeichnet, mit der sie "mit strenger Schönheit die individuelle Existenz universell" mache, sagte der Ständige Sekretär der Akademie, Mats Malm.

Die Nobelpreise sind diesmal mit zehn Millionen Schwedischen Kronen (rund 950.000 Euro) pro Kategorie und damit einer Million Kronen mehr als im Vorjahr dotiert.

Im Vorjahr hatte die Akademie zwei Preise vergeben

Damals hatte die Akademie gleich zwei Preise vergeben, weil die Vergabe 2018 wegen eines umfassenden Skandals um das mittlerweile ausgetretene Akademiemitglied Katarina Frostenson und ihren Ehemann Jean-Claude Arnault zunächst ausgefallen war.

Deshalb war die Polin Olga Tokarczuk im vergangenen Jahr nachträglich als Preisträgerin 2018 bestimmt worden, während der Österreicher Peter Handke die Auszeichnung für das Jahr 2019 erhielt. Wegen Handkes umstrittenen Haltungen zum Jugoslawien-Konflikt hatte seine Auswahl in der Folge zu Kritik und auch Protesten geführt.

Offiziell gewürdigt werden die Nobelpreisträger traditionell am 10. Dezember, dem Todestag von Preisstifter und Dynamit-Erfinder Alfred Nobel. Die prunkvollen Preiszeremonien, auf denen die Geehrten dann üblicherweise ihre Medaillen und Diplome erhalten, finden in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht statt.

Nobelpreisverleihungen fallen in diesem Jahr kleiner aus

Die Preisverleihung im Konzerthaus von Stockholm soll durch eine im Fernsehen übertragene Vergabe im Rathaus der Stadt ersetzt werden, auf der die Preisträger aus ihrer Heimat zugeschaltet werden sollen.

Auch die Verleihung des Friedensnobelpreises, der als einziger in Oslo und nicht in Stockholm vergeben wird, wird coronabedingt deutlich kleiner ausfallen.

Seit Anfang der Woche sind bereits die Nobelpreisträger in den wissenschaftlichen Kategorien Medizin, Physik und Chemie verkündet worden. Unter den Auserwählten war mit dem Astrophysiker Reinhard Genzel auch ein Deutscher.

Am Freitag wird der diesjährige Friedensnobelpreisträger benannt, zum Abschluss folgt dann am Montag noch der Wirtschaftsnobelpreis, der als einziger nicht auf Nobels Testament zurückgeht. (dpa/dh)

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