- Die Verkaufszahlen der neuen PlayStation- und Xbox-Modelle stellen Rekorde auf - und dennoch sind die Geräte äußert knapp.
- Nun hat sich mit Toshiba einer der weltgrößten Elektronik-Hersteller und -Zulieferer zu Wort gemeldet.
- Der Chip-Produzent geht von einer Besserung der Lage erst Ende 2022 aus.
Sony und Microsoft melden Rekordzahlen für ihre neue Konsolengeneration - und scheinen doch mit der Produktion nicht hinterherzukommen. Seit dem Verkaufsstart im November 2020 sind PS5 und Xbox Series X nur schwer zu bekommen, die Nachfrage übersteigt das Angebot deutlich.
Ein Grund: die anhaltende Chip-Krise, die auch anderen Branchen wie der Automobil-Industrie schwer zu schaffen macht und immer wieder zu still stehenden Bändern führt. Toshiba, einer der weltgrößten Elektronik-Hersteller und -Zulieferer, geht davon aus, dass sich die Lage im nächsten Jahr nur bedingt verbessern wird.
Konzern-Chef Takeshi Kamebuchi sagte in einem Interview mit "Bloomberg", dass man einige Unternehmen erst 2023 wieder vollständig beliefern könne. Mit einer spürbaren Verbesserung der Verfügbarkeit sei ab September 2022 zu rechnen.
Darüber hinaus erklärte er, dass sowohl Materialknappheit als auch eine hohe Nachfrage nach Halbleiter-Chips, die derzeit die Produktionskapazitäten übersteige, die Gründe für die Engpässe seien.
Durch die Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Laptops, Smartphones und andere Home-Office-Geräte stark gestiegen, gleichzeitig sank die Herstellung wichtiger Halbleiter durch den US-Handelskrieg mit China.
"Keiner ist zu 100 Prozent zufrieden"
"Wir überlegen, welcher Kunde mit der schwierigsten Situation konfrontiert ist, zum Beispiel mit dem Risiko, dass die gesamte Produktionslinie zum Stillstand kommt oder das Geschäft ohne die Lieferung von Chips zunichtegemacht wird. Die Hersteller von Spielkonsolen gehören zu den Kunden, die die stärksten Forderungen stellen, und es tut mir aufrichtig leid für ihre Frustration, denn keiner ihnen ist zu 100 Prozent zufrieden."
Toshiba stellt sogenannte Powerchips für Sony und Microsoft her, die die Spannung in den Geräten regulieren. Ein Wechsel des Anbieters ist jedoch nicht ohne Weiteres möglich, weil PS5 und Xbox Series X auf die Toshiba-Chips zugeschnitten sind und obendrein Sicherheitszertifikate eine wichtige Rolle spielen.
Die Einschätzung, dass es "für den größten Teil des nächsten Jahres eine eingeschränkte Versorgungslage" geben werde, teilt im Übrigen auch Nvidia. Das Unternehmen zählt zu den wichtigsten Chipherstellern der Welt und ist unter anderem auf Gaming-Grafikkarten wie die schwer zu bekommende und deshalb maßlos überteuerte RTX-3080-Reihe spezialisiert. © 1&1 Mail & Media/teleschau
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