• Xbox-Chef Phil Spencer wünscht sich in einem Interview plattformübergreifende Verbannungen toxischer Gamer.
  • Für Hass, Sexismus und Rassismus ist bei Xbox Live kein Platz.
  • Zudem stellt er klar, dass es in Microsofts Netzwerk keine uneingeschränkte Redefreiheit gibt.

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Beleidigungen, Sexismus, Rassismus, blanker Hass, Gewaltandrohungen - die allgegenwärtigen Probleme sozialer Netzwerke finden sich auch auf den Gaming-Plattformen wieder. In einem viel beachteten Interview mit der "New York Times" schlägt Xbox-Chef Phil Spencer nun härtere Maßnahmen gegen toxische Spieler und Spielerinnen vor.

Seiner Meinung nach sollten diese nicht nur auf jener Plattform gesperrt werden, auf der sie negativ aufgefallen sind, sondern übergreifend in den Netzwerken aller Konsolenhersteller. Wohl wissend, dass derlei Verbannungen technisch aktuell schwer möglich sind, liefert Spencer sogleich eine (ebenfalls wenig praktikable) Lösungsalternative: So könnten Gamer etwa eine persönliche Liste mit all den Nutzern anlegen, die durch negatives Verhalten aufgefallen sind - und diese untereinander austauschen, um Trolle auszuschließen.

"Ich würde es lieben, diese Listen auf andere Netzwerke mitzubringen, auf denen ich spiele. Denn das ist die Gruppe an Leuten, von denen ich beschlossen habe, nicht mit ihnen spielen zu wollen. Ich will das nicht auf jeder einzelnen Plattform neu anlegen müssen, auf der ich Videospiele spiele", sagt er der Zeitung.

"Xbox ist keine Plattform für politische Botschaften"

Bis es zur Umsetzung dieser Idee kommt, arbeitet man bei Xbox Live weiter an anderen Möglichkeiten, toxische Spieler zu erkennen und zu sperren. Dazu zählen neben Wortfiltern auch KI-Monitoring und Techniken, mit denen Audio-Chats, Videos oder Bilder überwacht werden könnten.

Wie schmal der Grat zwischen Meinungsfreiheit, Regulierung und Überwachung ist, verdeutlicht auch ein anderes Statement von Phil Spencer im Interview mit der "New York Times". Er stellte klar, dass es auf Xbox Live keine uneingeschränkte Redefreiheit gebe.

"Wir sehen dort alle positiven und negativen Aspekte von menschlichen Umständen. Es gibt Leute, die sich via Xbox Live einen Heiratsantrag machen oder sogar heiraten. Es gibt auch Konversationen über Politik und andere Dinge, die überall passieren. Eine Sache, die wir immer über unser soziales Netzwerk gesagt haben, ist die Tatsache, dass es keine Plattform der Redefreiheit ist. Wir sind eine Plattform für interaktive Unterhaltung und Videospiele. Wir sind nicht dafür da, alle Art von sozialen Diskursen auf unserer Plattform zu erlauben. Das ist nicht der Grund, warum es uns gibt."

Politischen Aktivitäten gleich welcher Art möchte man indes keine Bühne geben und sieht man bei Xbox Live entsprechend kritisch, verriet Spencer, sich der zunehmend sozialen und politischen Radikalisierung von bestimmten Personengruppen bewusst: "Xbox ist keine Plattform für politische Botschaften."  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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