- Die Tierschützer von PETA setzen sich für Tierrechte ein.
- Diesmal allerdings kritisiert die Organisation nicht das reale Leiden von Tieren, sondern ein fiktives Element in einem Videospiel.
- Die Kritik an den Hahnenkämpfen in "Far Cry 6" ist nicht der erste Fall, in dem PETA virtuelle Inhalte an den Pranger stellt.
Die Tierrechtsorganisation PETA (People for the Ethical Treatment of Animals) setzt sich weltweit für das Wohl von Tieren ein. Nicht nur in der Realität, sondern auch in virtuellen Räumen. Der aktuellste Protest betrifft "Far Cry 6".
Dass menschliche Charaktere darin zu Schaden kommen oder sterben, ist nicht das Problem der Tierrechtler. Sie stören sich an einem Detail: den Hahnenkämpfen, die in einem Minispiel ausgefochten werden können, wenn man die versteckten Austragungsorte findet.
Mit augenzwinkerndem Humor erinnern diese Geflügel-Kämpfe an Beat'em-ups wie "Mortal Kombat" oder "Street Fighter". Mit Humor aber nehmen die Tierschützer diese Szenen nicht. Der konkrete Vorwurf beschränkt sich nicht nur auf die Brutalität der Tierduelle.
PETA wirft Ubsioft, dem Publisher von "Far Cry 6" noch etwas vor: Speziesismus. Gemeint ist damit die Diskriminierung von Lebewesen aufgrund ihrer Artzugehörigkeit.
Kann ein Videospiel Tieren schaden?
Die lateinamerikanische Niederlassung der Tierschutzorganisation, PETA Latino, geht sogar noch weiter: Sie bescheinigt "Far Cry 6" Rassismus. Der Hintergrund: Der fiktive Inselstaat Yara, der als Kulisse für das Spiel dient, erinnert überdeutlich an Kuba.
Zudem macht sich ein Ubisoft-Werbespot für "Far Cry 6" namens "Chicarrón Run" über die Hahnenkampf-Tradition lustig. PETA Latino distanziert sich entschieden davon und stellt klar, dass derlei Grausamkeiten angeblich kein Teil der lateinamerikanischen Kultur seien.
Die Kritik an virtuellen Inhalten, die in Sachen Tierschutz bedenklich wirken mögen, ist kein Einzelfall. Bei "Far Cry 5" beispielsweise bemängelte PETA, dass Spieler die Möglichkeit haben, Fische zu jagen.
Das durch und durch niedliche "Animal Crossing" war der Organisation ebenfalls ein Dorn im Auge, da man Fische für ein Museums-Aquarium sammeln und Schmetterlinge fangen kann. "Super Mario 3D Land" prangerten die Tierschützer einst an, weil Mario in ein Waschbärenfell-Kostüm schlüpfen konnte.
Natürlich geht es PETA in ihrer Kritik an Videospielen nicht darum, dass Pixel "gequält" werden, sondern um die aus Sicht der Tierrechtler problematische Sichtweise auf Tierrechte, die Spieler auch im realen Leben beeinflussen könne. © 1&1 Mail & Media/teleschau
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