Wer ambitioniert spielt, kann in die Fußballsimulation "FIFA" viel Zeit und Geld investieren. Damit man dabei nicht den Überblick verliert, hat EA nun in "FIFA 21" eine Art Warnfunktion eingebaut.

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Wo hört die reine Freude am Daddeln auf, wo fängt Spielsucht an? Diese kritische Frage müssen sich "FIFA"-Spieler auch weiterhin selbst beantworten. Doch EA macht es Gamern mit einem neuen Feature deutlich leichter, ihr eigenes Spielverhalten zu beobachten und gegebenenfalls zu reagieren.

"FIFA Playtime" nennt sich die Funktion, die mehrere Tracking-Tools zur Selbstreflexion vereint. Laut Patch Notes wird das Feature "Spielern mehr Kontrolle und Transparenz über ihr Spielverhalten erlauben". Gamer erfahren vor allem, wie viel Zeit sie in "FIFA 21" stecken. Wer ambitioniert in die nächste Online-Liga drängt oder bestimmte Skills verfeinern will, verliert da schnell den Überblick.

In "FIFA 21" lässt sich neben Zeit auch viel Geld stecken

Dazu kommt, dass man in "FIFA" neben Zeit auch jede Menge Geld investieren kann. Ein Umstand, den Kritiker schon lange argwöhnisch beobachten. Ende 2020 kam es in diesem Zusammenhang zu einem spektakulären Gerichtsurteil: Die Niederlande forderten von EA astronomische Strafzahlungen, weil sie die Spielerpacks in "FIFA Ultimate Team" (FUT) als verbotenes Glücksspiel einstufte. Die Argumentation: Die Spielerpacks wären mit Lootboxen vergleichbar, da sie auf dem Zufallsprinzip basieren.

Zur Erklärung: Bei "FUT" handelt es sich um eine populäre Online-Variante, die auch für offizielle Turniere genutzt wird und sich in den letzten zehn Jahren zur Milliarden-schweren Cash-Cow für EA entwickelt hat. Der Reiz eines Panini-Sammelalbums vermengt sich hier mit dem Wunsch, ein perfekt harmonierendes Dream-Team aufs Feld schicken zu können. Pelé, Beckenbauer, Messi, Ronaldo - alles möglich, nur sehr, sehr unwahrscheinlich. Die dafür nötigen Spielerkarten bekommt man für unverhältnismäßig viel Ingame-Währung in zufällig zusammengestellten Packs oder für reichlich bare Münze. eSports-Profis investieren jedes Jahr vom Start weg mehrere tausend Euro, um konkurrenzfähig zu sein - auch wenn ihnen der Pay-2-Win-Faktor durchaus bewusst ist.

Kindersicherung für Erwachsene

"FIFA Playtime" hält dem Spieler nicht nur den Spiegel vor, sondern will auch unterstützen, exzessives Verhalten einzudämmen. So kann der Spieler sich selbst Grenzen setzen, wie viel Zeit und Geld er in das Spiel investieren will. Im Grunde genommen also wie eine Kindersicherung, nur eben auch für erwachsene Spieler, die befürchten, der Anziehungskraft der Fußball-Simulation zu sehr zu erliegen.

"Man kann selbst auswählen, in wie viele Matches man einsteigen kann, wie viele FIFA Points man kaufen kann, ebenso lässt sich die Anzahl der FUT Packs eingrenzen, die man mit FUT Coins oder FIFA Points erstehen kann", heißt es bei EA.

Das neue "FIFA Playtime"-Feature basiere auf Forschungsergebnissen, die zeigten, dass Spieler sich hinsichtlich ihres Spielverhaltens umso wohler fühlen je mehr Informationen sie darüber einsehen können. Auch die Entscheidungsfindung hinsichtlich der als angenehm empfundenen Balance fällt Spielern dank derartiger Einstellmöglichkeiten leichter, sagt EA. An derlei Optionen will der Publisher weiter arbeiten, um Gamern zu erlauben, die Spielerfahrung noch individueller zu gestalten. (tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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