Realität oder Fiktion? Im großen Faktencheck-Blog zum "Tatort: Fangschuss" analysieren wir den Krimi. In der Hauptrolle: Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke, der uns Details zu seiner täglichen Arbeit verraten und über den Mord, die Obduktion und den Vaterschaftstest gesprochen hat.
In Münster hatte Boerne Haarausfall und Thiel plötzlich eine Tochter. Beim "Tatort: Fangschuss" brach zudem das Jagdfieber aus. In der Blog-Nachlese erfahren Sie, wie realistisch der Krimi war - Faktencheck mit Dr. Mark Benecke inklusive.
Die Rezension zum aktuellen "Tatort" finden Sie hier.
21:45 Uhr: Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Faktencheck. Wir wünschen einen schönen Abend - bis zum nächsten "Tatort".
21:44 Uhr: Thiel und Boerne sind definitiv kein Duo für die Realität. Benecke hat sogar wegen den beiden aufgehört, den Münster-"Tatort" anzusehen: "Ich habe ausgeschaltet, weil das alles nichts mit dem zu tun hat, was in unserer Welt von Belang ist. Für uns ist eine Spurensituation etwas Ernstes und Unemotionales, bei dem zwischenmenschliche Beziehungen stören." Seine ganze Einschätzung lesen Sie hier.
21:41 Uhr: Was Boerne hier zitiert? Das Lied "Elterngrab". Zum "Genießen":
21:31 Uhr: Schön, dass Sie noch zusehen. Nach dem Geschmack Beneckes ist der "Tatort" nicht. Grundsätzlich nicht. "Diese ganze Geschichte handelt vorwiegend von zwischenmenschlichem Kram" - weshalb der Krimi nichts mit seinem Beruf zu tun habe.
21:28 Uhr: Ein Überläufer ist ein Wildschwein im zweiten Lebensjahr. Das als Info für alle, die sich in der Tierwelt nicht ganz so gut auskennen.
21:23 Uhr: Ist Leila Wagner wirklich Thiels Tochter? Er lässt von "Alberich" heimlich einen Vaterschaftstest machen. In der Realität hätte sie das ihren Job gekostet. Warum? Benecke klärt auf: "Wenn man so etwas wirklich macht, bekommt man riesigen Ärger. Das ist nach Gesetzeslage verboten. Also nicht nur verboten, sondern verboten verboten."
21:20 Uhr: Noch ein Faktencheck auf Twitter. Dieses Mal geht es ums Rauchen:
21:09 Uhr: Ein Waidwundschuss geht in die Eingeweide eines Tieres und ist sehr qualvoll. Gilt unter Jägern als grober Schussfehler.
21:06 Uhr: Eine Alopezie, also Haarausfall, ist normal, solange maximal etwa 100 Haare pro Tag in Kamm oder Bürste hängenbleiben.
21:01 Uhr: Durch Rückstände in der Wunde kommen die Ermittler der Lösung auf die Spur. Aber wie findet man heraus, woher eine Verletzung stammt? Gibt es irgendwelche Datenbanken für typische Verletzungsmuster? Benecke erklärt: "Manche Verletzungen haben zwar gewisse Ähnlichkeiten, es gibt aber so viele verschiedene Abläufe bei ihrer Entstehung, dass immer wieder Wunden und Muster auftauchen, die im Leben eines Ermittlers nur ein einziges Mal vorkommen." Mehr lesen Sie hier.
20:54 Uhr: Den Nachnamen "Offergeld" tragen in Deutschland übrigens etwa 1170 Menschen. Die meisten davon wohnen in der Region Aachen.
20:51 Uhr: "Capillo Restitutor" heißt übrigens einfach nur "Haar-Wiederhersteller".
20:47 Uhr: Obwohl die Leiche offensichtlich ein Loch im Kopf aufweist, wird sie noch einmal obduziert. Warum fragen Sie sich? Benecke erklärt den Grund im Faktencheck: "Gerade, wenn ein soziokulturelles, juristisches oder politisches Interesse vorliegt, wird in der Regel eine innere Leichenschau gemacht."
20:43 Uhr: Wie erkennt man eigentlich einen aufgesetzten Kopfschuss? Benecke erklärt, welche Anzeichen auf einen aufgesetzten Kopfschuss hindeuten und wie Rechtsmediziner den Todeszeitpunkt ermitteln. Der einfachste Weg: "An den Schmauchspuren erkennt man es immer."
20:40 Uhr: Was hätte Dr. Benecke an diesem Fundort getan? Hier verrät er, was seine ersten Schritte wären.
20:37 Uhr: Forensischer Pathologe? Dr. Mark Benecke erklärt, was das mit Harry Potter zu tun hat. An der Überheblichkeit Boernes stört er sich nicht: "Dass Menschen wie Boerne oder auch schon Sherlock Holmes als arrogant wahrgenommen oder dargestellt werden, ist, glaube ich, eine Fehlinterpretation. Wenn jemand von außen betrachtet relativ emotionslos mit Themen umgeht, die bei anderen aber sehr starke Emotionen auslösen, dann wirkt das halt manchmal seltsam."
20:33 Uhr: Faktencheck eines Zuschauers:
20:26 Uhr: Woran erkennt man eigentlich einen Suizid? Hier erklärt es Benecke. Er sagt unter anderem: "Ganz grundsätzlich arbeiten wir nach dem Ausschlussprinzip, so wie bei Sherlock Holmes. Man muss also durch Beweise, nicht durch Denken – Denken ist bei uns verboten – all das ausschließen, was nicht sein kann. Dann muss das, was übrig bleibt, stimmen, egal, wie unwahrscheinlich es ist. Im Krimi wird natürlich nicht erzählt, was alles ausgeschlossen wird – das würde zu lange dauern."
20:14 Uhr: Wir wünschen Ihnen beste Unterhaltung. Noch einmal der Aufruf: Sagen Sie uns Ihre Meinung zum "Tatort" in den Kommentaren.
20:10 Uhr: "Es gibt in ganz Deutschland keinen einzigen forensischen Pathologen – außer im "Tatort" und übersetzten Krimis aus den USA", sagte uns der Forensiker vor der Sendung. Boerne ist alleine schon deshalb eine Person, die es in der Realität nie geben würde. Was natürlich nichts daran ändert, dass ihn viele TV-Zuschauer lieben.
20:05 Uhr: Benecke beurteilt viele Dinge, die er beim "Tatort" gesehen hat, als unrealistisch und zu emotional. In der Realität sieht der Job des Kriminalbiologen nämlich ganz anders aus. Wir werden Ihnen in den kommenden 90 Krimi-Minuten verraten, wie sich sein Job tagtäglich gestaltet.
19:20 Uhr: Weil es gleich wichtig ist, schon einmal vorab die Information: Mit dem Fangschuss töten Jäger ein schwer verletztes Tier.
19:00 Uhr: Willkommen zu unserem Live-Blog zum "Tatort: Fangschuss". Wir wissen schon jetzt, dass der heutige Krimi deutlich besser wird als der "Tatort" der Vorwoche, der einiges an Kritik einstecken musste. Das Münsteraner Duo Boerne/Thiel wird heute für beste Unterhaltung sorgen.
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