Der neue "Polizeiruf 110: Schweine" handelt von toten Anwälten im Wald und der afrikanischen Schweinepest. Auf den exzentrischen Kommissar Vincent Ross muss in dieser Folge allerdings verzichtet werden.
Der neue "Polizeiruf 110: Schweine" aus dem deutsch-polnischen Grenzgebiet (24. März, 20:15 Uhr im Ersten) schickt diesmal mit den Ermittlern Alexandra Luschke (
Darum geht's im "Polizeiruf 110: Schweine"
Auf der deutschen Seite der Oder wird der Berliner Anwalt Leon Herne (Kai Dannowski, 29) mit einer Schussverletzung tot aufgefunden. Entdeckt wurde er von einer Drohne, mit der das örtliche Veterinäramt im umzäunten deutsch-polnischen Sperrgebiet zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest nach erkrankten Tieren Ausschau hielt. Wie sich herausstellt, war der Jurist Teil einer dekadenten dreiköpfigen Jagdgesellschaft, die sich auf der polnischen Seite in dem mondänen Gutshof des Berliner Kanzleichefs Dr. Albrecht Richtmann (Bernhard Schütz, 65) einquartiert hat.
Seine beiden Mitstreiter Konstantin Richtmann (Nicolas Handwerker, 32), Sohn des autoritären Kanzlei-Patriarchen, und Daniel Pillokat (Marius Ahrendt, 32) finden die beiden Ermittler nach einer wilden Partynacht in immer noch stark alkoholisiertem Zustand und mit massiven Erinnerungslücken vor. Zunächst deutet alles auf eine aus dem Ruder gelaufene Jagdpartie hin, bei der die Nachwuchsjuristen auch in die verbotene Sperrzone eingedrungen sind. Weitere Indizien lassen den Verdacht aufkommen, dass mit Leon Herne ein unliebsamer Konkurrent des skrupellosen Kanzlei-Juniors um die Ecke gebracht wurde.
Bei ihren Ermittlungen nehmen die Kommissare Luschke und Rogov bald auch den polnischen Jagdleiter Marek Kulesza (Piotr Witkowski, 35) ins Visier, der offensichtlich ein dunkles Geheimnis hütet. Seine Freundin Agata Jankowska (Izabela Baran, 33) betreibt im Grenzgebiet eine große Schweinefarm und betrachtet die Umtriebe der rücksichtslosen deutschen Jagdtouristen im Seuchen-Sperrgebiet mit argwöhnischen Augen.
Lohnt sich das Einschalten?
Ja. Der "Polizeiruf: Schweine" erzählt in einer angenehm realistischen Tonlage und mit authentischer Besetzung eine bis zum Schluss spannende Geschichte, die nicht nur die epidemische Problemlage im deutsch-polnischen Grenzgebiet, sondern auch die menschlichen Abgründe der beteiligten Charaktere kunstvoll auslotet. Zu einem Highlight wird diese "Polizeiruf"-Folge nicht zuletzt durch die äußerst atmosphärischen Bilder und Perspektiven, mit denen Regisseur Tomasz E. Rudzik (45) das grenzüberschreitende Treiben in der Sperrzone einfängt und dabei immer wieder die Oder als düsteren Grenzfluss in Szene setzt.
In Abwesenheit ihres Chefs Vincent Ross bekommen die Ermittler Luschke und Rogov endlich Gelegenheit, ohne Anleitung ihren ausgeprägten kriminalistischen Spürsinn und ihr schauspielerisches Talent unter Beweis zu stellen. Das machen die beiden so gut, das man sich durchaus noch eine weitere Folge ohne den exzentrischen Verbrecherjagdleiter Ross vorstellen könnte. Dieser ist laut Senderangaben jedoch beim nächsten Mal wieder dabei. (tj/spot) © spot on news
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