Vor der Oscar-Verleihung
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Die erste Oscarverleihung fand am 16. Mai 1929 im Hollywood Roosevelt-Hotel direkt am Hollywood Boulevard statt. An der Zeremonie nahmen 270 Gäste teil, die Gewinner wurden der Presse bereits drei Monate vorher angekündigt. Aufnahmen von der Veranstaltung gibt es nicht. 2003 wurde im Governors Ballroom des "Hollywood and Highland"-Komplex in Hollywood die Vergrößerung eines Fotos vom ersten "Academy Awards"-Gala-Dinner aus dem Jahr 1929 enthüllt.
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Die erste Schauspielerin, die einen Oscar bekommen hat, war die US-Amerikanerin Janet Gaynor. Sie gewann ihn für die Filme "Das Glück in der Mansarde und Sonnenaufgang - Lied von zwei Menschen" und "Engel der Straße" in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin".
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Der erste Schauspieler mit einer Oscar-Auszeichnung war Emil Jannings – ein Deutscher. Er erhielt ihn als bester Hauptdarsteller für den Stummfilm "Der Weg allen Fleisches". Bisher hat kein weiterer Deutscher in dieser Kategorie einen Oscar gewonnen.
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Die Liste der Gewinner wurde zunächst vorab an die Presse gegeben. Doch im Jahr 1940 brach die "Los Angeles Times" die Sperrfrist und veröffentlichte die Gewinner schon vor der Verleihung. Seitdem werden die Namen der Preisträger in versiegelten Umschlägen verschlossen gehalten.
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Im November 1930 wurde die Oscar-Verleihung zum ersten Mal auf Film aufgenommen. Sie dauerte insgesamt sieben Minuten und 38 Sekunden. Bei den dritten Academy Awards wurde unter anderem Frances Marion (l.) in der Kategorie "Bestes Drehbuch" für "The Big House" ausgezeichnet. Überreicht wurde der Goldjunge von Drehbuchautor Jack Cunningham (r.).
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Zum ersten Mal im Fernsehen übertragen wurde die Oscar-Verleihung im März 1953, damals fand sie im "RKO Pantages"- Theater in Los Angeles statt. Somit konnten nun Millionen von Menschen in den Vereinigten Staaten und Kanada die Zeremonie verfolgen.
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Leider lässt sich nicht mehr genau aufschlüsseln, wie der Oscar zu seinem Namen gekommen ist. Fest steht aber, dass die Trophäe in den ersten Jahren fest als "Academy Award of Merit" bezeichnet wurde. Seit Mitte der 1930er-Jahre setzte sich immer mehr der Name "Oscar" durch – 1979 wurde er sogar markenrechtlich geschützt.
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Die wohl bekannteste Trophäe der Welt ist umgerechnet 34,29 cm groß und etwa 3,85 Kilogramm schwer. Die Statuetten sind außerdem aus Bronze und mit 24-karätigem Gold plattiert. Laut offizieller Website der Oscars braucht es drei Monate, um 50 solcher Statuen herzustellen. Übrigens: Während des Zweiten Weltkriegs wurden sie aufgrund eines Metallmangels drei Jahre lang aus bemaltem Gips hergestellt.
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Wer im Besitz eines Oscars ist und ihn verkaufen möchte, muss ihn zuerst der Akademie für 1 US-Dollar anbieten. Damit soll verhindert werden, dass die Trophäen zu schwindelerregenden Preisen den Besitzer wechseln. Die Gewinner haben laut der Website der Akademie kein Recht am Copyright des Oscars – dies gilt auch für deren Erben.
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Dennoch erzielten einige Goldjungen bei Versteigerungen Rekordsummen, da die Regel erst seit 1950 besteht. So erwarb Michael Jackson 1999 die Trophäe, mit der Filmproduzent David O. Selznick einst für das Südstaaten-Drama "Vom Winde verweht" ausgezeichnet worden war, für eine Summe von 1,54 Millionen US-Dollar (etwa 1,4 Millionen Euro).
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Erfunden beziehungsweise designt hat die Trophäe dieser Mann: Cedric Gibbons, Art Director der Metro-Goldwyn-Mayer-Studios (Foto). Der damalige Präsident dieser Filmproduktionsgesellschaft, Louis B. Mayer, hatte die Verleihung überhaupt erst ins Leben gerufen. Die Statue stellt einen Ritter dar, der auf einer Filmrolle steht und ein Schwert ergreift.
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Welche Personen beziehungsweise Filme einen Oscar bekommen, entscheiden ausschließlich die aktiven Mitglieder der "Academy of Motion Picture Arts and Sciences" (AMPAS) – die Oscar-Akademie. Jedes Jahr werden neue Mitglieder aufgenommen, sodass die Anzahl sich inzwischen auf knapp 10.000 beläuft. In den vergangenen Jahren war immer mehr Kritik laut geworden, dass unter den Mitgliedern zu wenig Diversität herrsche. Ihren Hauptsitz hat die Akademie in Beverly Hills (Foto).
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Die Oscars blieben nicht ohne kuriose Vorfälle. So wurde im Jahr 1938 bei der Verleihung vor aller Augen die Statue der Preisträgerin Alice Brady (Foto) gestohlen. Ein Unbekannter nahm den Preis entgegen und verschwand anschließend – bis heute unerkannt – von der Bühne. Brady selbst konnte wegen eines gebrochenen Knöchels nicht persönlich erscheinen und bekam später eine Kopie.
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Bob Hope gehörte zu den Urgesteinen der Oscarverleihungen. Der Moderator führte insgesamt 19 Mal durch das Event – bis heute Rekord. 1962 bekam er einen selbstgemachten Oscar von dem New Yorker Taxifahrer Stan Berman, dem es gelang, sich an über 100 Polizisten vorbei auf die Bühne zu schleichen. Dabei sagte er: "Meine Damen und Herren, ich bin der größte Gate-Crasher der Welt, und ich bin gerade hierhergekommen, um Bob Hope seine Trophäe von 1938 zu überreichen."
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Bei den 46. Academy Awards im Jahr 1974 ereignete sich ein weiterer kurioser Vorfall. Während der Schauspieler David Niven die Oscar-Preisträgerin Elizabeth Taylor (l.) ankündigte, rannte der Flitzer Robert Opel (r.) nackt über die Bühne. Dabei zeigt er das Friedenszeichen mit seinen Händen. Taylor zeigte sich sichtlich amüsiert.
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Ein trauriger Vorfall ereignete sich bei der Oscarverleihung im Jahr 1986. Dort starb die US-Schauspielerin Sarah Cunningham (r.) in der Lobby an einem Asthma-Anfall. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Rolle der Tante Maggie in der US-Serie "Dallas".
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Bei der 82. Oscar-Verleihung löste Elinor Burkett (r.) einen Eklat aus. Die Autorin stürmte die Bühne, als Regisseur Roger Ross Williams (l.) seine Dankesrede halten wollte. Er hatte einen Oscar für den Dokumentar-Kurzfilm "Music by Prudence" bekommen, an dem Burkett auch mitgewirkt hatte. Nach Differenzen wurde sie aber von der Produktion entlassen.
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Auch Will Smith sorgte 2022 für einen Eklat: Chris Rock erlaubte sich während der Oscarverleihung einen Scherz auf Kosten von Jada Pinkett Smith, woraufhin deren Ehemann die Bühne stürmte und dem Comedian eine Ohrfeige verpasste und mit derben Worten nachsetzte.
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Ein peinlicher Patzer bei der Oscarverleihung passierte im Jahr 2017: Schauspieler Warren Beatty sollte den Gewinner in der Kategorie "Bester Film" verkünden und sprach dem Musical "La La Land" den Oscar zu. Gewonnen hatte aber eigentlich das Drama "Moonlight". Der damals 79-Jährige hatte zuvor fälschlicherweise den Umschlag mit der Gewinnerin der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin", Emma Stone in "La La Land", bekommen.
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Im Laufe der Jahrzehnte wurden bei den Oscar-Verleihungen einige Rekorde aufgestellt. Einer ist zum Beispiel der Rekord des jüngsten Preisträgers beziehungsweise der jüngsten Preisträgerin. Bis heute hält diesen die US-Schauspielerin Tatum O'Neal. Mit gerade einmal zehn Jahren bekam sie 1973 für ihren ersten Spielfilm "Paper Moon" (Foto) in der Kategorie "Beste Nebendarstellerin" die begehrte Trophäe.
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Der älteste Oscar-Gewinner bisher ist der kanadische Schauspieler Christopher Plummer. Bei den 84. Academy Awards bekam er die Auszeichnung mit 82 Jahren in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" für seine Darstellung im Film "Beginners". Plummer starb am 5. Februar 2021 im Alter von 91 Jahren.
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Der amerikanische Filmproduzent Walt Disney hält den Rekord der meisten Oscar-Auszeichnungen. Der Trickfilmpionier hat insgesamt 26 der goldenen Trophäen gewonnen - unter anderem für "Schneewittchen und die sieben Zwerge" und für die Erschaffung von Micky Maus. Disney starb im Dezember 1966 im Alter von 65 Jahren.
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Unter den Filmen steht bisher "Titanic" aus dem Jahr 1997 an der Spitze der meisten Oscar-Auszeichnungen. Das Drama kassierte insgesamt elf Auszeichnungen und 14 Nominierungen - unter anderem in den Kategorien "Bester Film", "Beste Regie" und "Beste Musik". In einer der bekanntesten Szene lässt Jack Rose am Schiffsbug mit ausgestreckten Armen "fliegen" (Foto).
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Als Robin Williams 1997 einen Oscar für "Good Will Hunting" erhielt, hat er im Anschluss seiner deutschen Synchronstimme Peer Augustinski eine kleine Replik der Trophäe mit der Notiz "Thank you for making me famous in Germany" geschickt.
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Üblicherweise halten die Preisträger und Preisträgerinnen bei Entgegennahme ihres Oscars Dankesreden. Weil diese den Veranstaltern mit den Jahren zu langwierig wurden, führten sie 2002 die 45-Sekunden-Regel dafür ein. Alfred Hitchcock hatte den Gedanken offenbar schon ein paar Jahrzehnte früher und bedankte sich lediglich mit den Worten "Thank you… very much indeed." Damit hält der britische Filmregisseur, der 1968 seinen einzigen Oscar gewann, den Rekord für die kürzeste Dankesrede.