• Der französische Filmstar Jean-Louis Trintignant ist gestorben.
  • Er spielte in etwa 160 Filmen und Theaterstücken mit.
  • Zu sehen war er unter anderem an der Seite von Brigitte Bardot und Romy Schneider.

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Er galt als einer der Großen des französischen Kinos: Der Schauspieler Jean-Louis Trintignant ist im Alter von 91 Jahren gestorben, wie seine Familie am Freitag der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Trintignant spielte in rund 160 Filmen und Theaterstücken mit, zu den Höhepunkten seiner Karriere zählte seine Rolle in Michael Hanekes Drama "Liebe", für die er den César als bester Darsteller erhielt.

Bekannt wurde Trintignant, als er 1956 in der Rolle des schüchternen Ehemanns an der Seite von Brigitte Bardot in dem Film "Und ewig lockt das Weib" auftrat - und dann eine Liaison mit der Schauspielerin einging. Bardot ließ damals für ihren Filmpartner ihren ersten Ehemann und Regisseur des Films, Roger Vadim, sitzen. Es sollte nicht Trintignants einzige Promi-Beziehung bleiben. Auch mit Romy Schneider hatte er während der Dreharbeiten für den Film "Le Train - Nur ein Hauch von Glück" eine Affäre.

Durchbruch mit "Ein Mann und eine Frau"

International bekannt wurde Trintignant 1966 durch den Film "Ein Mann und eine Frau" von Claude Lelouch. Darin spielen er und seine Filmpartnerin Anouk Aimée zwei Alleinerziehende, die sich ineinander verlieben. 2018 drehte Lelouch eine Frotsetzung unter dem Titel "Die schönsten Jahre eines Lebens", in der er erneut gemeinsam mit Aimée vor der Kamera stand.

Zu seinen erfolgreichsten Filmen zählen außerdem "Z" von Costa Gravas von 1969 und "Drei Farben: Rot", der letzte Teil der Trilogie des polnischen Regisseurs Krzysztof Kieslowski von 1994. Trintinant hatte ein Faible für vielschichtige Rollen, wie etwa die des gutbürgerlichen Parisers in Michael Hanekes Film "Liebe", der mit dem Schlaganfall seiner Frau fertig werden muss.

Im Grunde fühle er sich auf der Theaterbühne eher zu Hause als im Film, sagte Trintingnant einmal in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP: "Kino macht man doch nur wegen der Eitelkeit. Und um seine Schüchternheit zu bekämpfen."

Drama um Tochter

Wegen einer privaten Tragödie verabschiedete sich Trintingant Anfang des Jahrtausends für mehrere Jahre von der Kinowelt: Seine Tochter Marie, mit der er auch zusammen auf der Bühne gestanden hatte, war 2003 von ihrem Partner, dem Sänger Bertrand Cantat, zu Tode geprügelt worden.

"In dem Moment hätte ich auch mein Leben beenden können", sagte Trintignant später. Seine Familie ermutigte ihn, wieder auf die Bühne zu gehen. Dies sei seine "Therapie" gewesen, erkannte er im Nachhinein an.

Trintingant stammte aus einer Rennfahrerfamilie, auch seine letzte Ehefrau ist Rennfahrerin. Das Paar lebte in der Nähe von Uzès in Südfrankreich. "Mein Süden ist ein bisschen wie ich: karg, nicht sehr freundlich. Aber es ist ruhig, und das tut mir gut", sagte er. (AFP)

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