Gegensätze ziehen sich – erzählt man sich. Doch wie lebt und liebt es sich mit diesem Konzept, wenn die Welt um einen herum sich dem Motto "Gleich und gleich gesellt sich gern" verschrieben hat? Dieser Frage geht der neue Film aus dem Hause Disney/Pixar auf witzige und unterhaltsame Weise nach. Emilia Schüle und Jannis Niewöhner leihen den Hauptfiguren ihre Stimmen und haben im Gespräch mit unserer Redaktion verraten, ob sie den beiden ähneln.
In Element City, einer coolen und futuristischen Stadt, haben es sich Wesen aus den vier Elementen Wasser, Luft, Erde und Feuer ganz gut eingerichtet. Obwohl – so ganz stimmt das nicht, denn die Feuerwesen leben am Rand der Stadt unter sich. Zu unberechenbar erscheint den anderen die Kraft dieses Elements. Mögen die kleinen Flammen auf zwei Beinen auch niedlich daherkommen, so können sie doch gefährlich für die anderen werden.
Auch Ember und ihre Eltern leben in dem Viertel. Noch vor Embers Geburt kamen sie von weit her, haben ihr altes Leben, ihre Familien, ihre Sprache hinter sich gelassen und sich ein neues Zuhause und Leben aufgebaut.
Und so findet sich Ember in einer schwierigen Lage wieder. Die Eltern haben viel aufgegeben und noch mehr gewagt, um eine bessere Zukunft aufzubauen. Natürlich ist Ember ihnen dankbar, und dass sie einst das Geschäft ihres Vaters übernehmen wird, ist klar. Oder?
Emilia Schüle: "Diese Wutausbrüche habe ich nicht"
Im Weg stehen ihr jedoch geradezu unkontrollierbare Wutausbrüche, die nicht zuletzt Kunden abschrecken. Einer dieser Explosionen lässt ein Wasserrohr im Keller platzen – und bringt plötzlich Wade in Embers Leben.
Schauspielerin
Wade ist ein Wasserwesen und eigentlich auf der Suche nach einem Leck im Rohr. Als Kontrolleur muss er es pflichtbewusst seinen Vorgesetzten melden – was zur Schließung des Ladens führen könnte. Doch ist er auch vom ersten Moment an angetan von Ember und willigt ein, ihr zu helfen.
Jannis Niewöhner: "Ich bin behütet aufgewachsen"
Die deutsche Stimme von Wade, der ähnlich wie Ember sehr emotional ist, aber statt zu Wut- zu Tränenausbrüchen neigt, spricht
"Und Wade ist so … man kann ihn ja nur liebhaben, er ist ein unfassbar liebenswerter und hilfsbereiter Charakter. Auf seine Art sicher auch ein bisschen naiv. Ich glaube, von all dem habe ich auch was", meint Niewöhner, und weiter: "Auch ich bin – wie er – behütet aufgewachsen, und hab viel Grund, mit einem Lächeln auf alles zugehen zu können. Ich habe mich ihm von Anfang an sehr verbunden gefühlt."
Wade ist von Anfang an hingerissen vom Ember, bei der es etwas länger dauert, bis auch sie sich ihre Gefühle eingesteht. Doch wohin soll das Ganze führen, wenn jede Berührung die gegenseitige Auslöschung bedeuten kann und Embers Familie ohnehin gegen die Beziehung ist?
Na klar: Auch dieser Pixar-Film hat eine Botschaft. Er will uns zeigen, dass Ängste vor dem Fremden, Vorurteile, Ausgrenzung nicht cool sind. Und dass man zu seinen Gefühlen und Träumen stehen soll, auch wenn es schwer wird. Aber braucht es wirklich einen weiteren Film, der die Zuschauer, vor allem die kleinen, belehrt?
Nun, brauchen vielleicht nicht, aber wenn die Botschaft so unterhaltsam vermittelt wird wie hier, dann immer her damit. "Elemental" ist sicher kitschig und die Story einfach gestrickt, aber ist dennoch unterhaltsam mit wirklich liebenswerten Figuren. Für Kleine ein Spaß, und die Großen müssen sich auch nicht langweilen. (dh)
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