50 Jahre Kult: Das wurde aus den Darstellern von "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel"

Am 1. November 1973 erschien "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Der spätere Kultfilm entstand unter der Regie von Václav Vorlíček. Seit vielen Jahren ist er fester Bestandteil des Weihnachtsprogramms der öffentlich-rechtlichen Sender.

Regisseur Václav Vorlíček hatte lange nach seiner Hauptdarstellerin gesucht. Schließlich fiel seine Wahl für die Rolle des Aschenbrödels auf Libuše Šafránková. Das machte die damals 19-Jährige zu einer der bekanntesten Schauspielerinnen Tschechiens.

Die Rolle des Aschenbrödels war ein echter Startschuss für ihre Karriere und sie wirkte in den Folgejahren in vielen weiteren Filmen wie etwa "Die kleine Meerjungfrau" (1976) und "Der dritte Prinz" (1982) mit – mehrmals als Prinzessin.

Anfang der 1990er Jahre zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück. 2014 erhielt sie die Diagnose Lungenkrebs. Libuše Šafránková starb am 9. Juni 2021 im Alter von 68 Jahren.

Für Pavel Trávníček war die Rolle des Prinzen sein großer Durchbruch. Zuvor hatte er lediglich in einem Studentenfilm mitgewirkt. Nun wurde er quasi über Nacht berühmt. Leider gab es ein kleines Problem mit dem damals 23-Jährigen: Er sprach einen so deutlichen Dialekt, dass er sogar synchronisiert werden musste.

Heute ist Pavel Trávníček immer noch als Schauspieler tätig und ist zudem auch Synchronsprecher. Also scheint er seine Dialektproblemchen in den Griff bekommen zu haben. Er lieh unter anderem Alec Baldwin und Jeff Goldblum seine Stimme.

2017 kehrte der tschechische Schauspieler noch einmal in die Märchenwelt des Aschenbrödels zurück. "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" wurde als große Arena-Show inszeniert und unter anderem in Berlin aufgeführt. Trávníček schlüpfte diesmal in die Rolle des Königs.

Rolf Hoppe war bereits ein bekannter Schauspieler, als er für "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" die Rolle des Königs übernahm. An seiner Seite spielte Karin Lesch die Königin. Sie hat nach ihrer Rolle in dem Märchenfilm noch einen Fernsehfilm gemacht und lebt seither von der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Hoppe legte nach dem Märchenfilm noch eine beachtliche Schauspielkarriere hin. Internationale Bekanntheit erlangte er in der Rolle eines Nazi-Generals im Film "Mephisto" aus dem Jahr 1981. 1992 wirkte er in Helmut Dietels "Schtonk!" mit. Zudem war er in zahlreichen Fernsehserien wie etwa im "Tatort", bei "Kommissar Rex" und "Der Bulle von Tölz" zu sehen.

Der Dresdner Schauspieler starb am 14. November 2018 im Alter von 87 Jahren. Bis zu seinem Tod war Hoppe in mehr als 400 Film- und Bühnenrollen geschlüpft.

Vítězslav Jandák übernahm die Rolle des Kamil (ganz links im Bild), einer der Begleiter des Prinzen. Eigentlich wollte er Jura studieren. Doch wegen staatswidrigen Handlungen seines Vaters wurde daraus nichts. So wurde er Schauspieler.

Er übernahm auch nach "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" weitere Rollen in Film und Fernsehen und ging sogar in die Politik. Von 2005 bis 2013 war er Mitglied des Abgeordnetenhauses und bekleidete für gut ein Jahr das Amt des Kulturministers von Tschechien.

Jaroslav Drbohlav verkörperte den anderen Begleiter des Prinzen, Vitek. Schon im Kindesalter wirkte er an tschechischen Filmen mit. Er galt als talentierter Schauspieler, dem eine große Karriere vorhergesagt wurde. Doch dann erkrankte er an einer schweren Form von Diabetes mellitus. 1985 starb er im Alter von nur 38 Jahren.

Jiří Růžička (li., hier in "Mit dem Teufel ist nicht gut spaßen") mimte in "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" den Küchenjungen. Er hatte bereits als Einjähriger erste Schauspielrollen inne. Als Erwachsener arbeitete er auch als Drehbuchautor, bevor er sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem Business zurückzog. 1999 starb er in Prag.

Auch Růžičkas Mutter, Helena Růžičková (links), spielte in "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" mit. Sie verkörperte das Kleinröschen. Sie machte sich vor allem als Comedienne einen Namen und trat in Filmen Tschechiens und der DDR auf. 2004 starb sie nach einer Krebserkrankung.

Regisseur Václav Vorlíček arbeitete bereits in den 50ern im tschechischen Filmgeschäft. Seinen Durchbruch feierte der Prager allerdings erst mit "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel".

Viele seiner Werke, vor allem Verfilmungen von Märchen, gelten in Tschechien und weiten Teilen Europas als absolute Klassiker. Dazu zählen "Wie man Dornröschen wachküsst" (1977) und "Prinz und Abendstern" (1978).

Auch im TV konnte er Erfolge erzielen: "Die Märchenbraut" und "Der fliegende Ferdinand" waren in den 80ern beliebte Märchenserien.

Zuletzt führte er bei "Saxana und die Reise ins Märchenland" (2011) Regie. 2019 starb Václav Vorlíček nach einer Lungenkrebserkrankung in Prag.

Zum 50. Jubiläum von "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" wurde Pavel Trávníček für sein Lebenswerk geehrt. Neben ihm ist kaum ein Mitwirkender des Films noch am Leben, ...

...dennoch bleibt der Film und der Cast in den Herzen der Fans und wird womöglich noch in späteren Generationen ein absoluter Liebling an Weihnachten sein.