Richard Freitag hat in dieser Saison den Sprung in die Weltspitze geschafft. Der Skispringer aus Oberwiesenthal befindet sich seit Saisonbeginn in absoluter Topform. Das weckt Hoffnungen für das erste Highlight des Winters - die Vierschanzentournee.

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Skispringer Richard Freitag hat sich in diesem Jahr zu einem absoluten Siegspringer entwickelt. In den vergangenen Jahren schöpfte der 26-Jährige sein Potenzial oft nicht aus.

In dieser Saison gewann Freitag bereits drei von sieben Weltcupspringen, zweimal wurde er zudem Zweiter. Er führt den Gesamtweltcup souverän vor Teamkollege Andreas Wellinger an.

Feinschliff holen für die Tournee

Nach dem Sieg in Engelberg ging es für Freitag in seine neue Wahlheimat Oberstdorf. Dort will sich der gebürtige Sachse zusammen mit den anderen DSV-Adlern den Feinschliff für die Tournee holen.

"Ich wünsche mir, dass bei der Tournee in Deutschland bei den Fans und dann auch in Österreich so richtig die Post abgeht. Wenn die ganzen Fahnen wehen, dann wird das super", beschreibt Freitag seine Vorfreude auf das erste Highlight des Jahres.

Der letzte deutsche Tournee-Sieger Sven Hannawald sagte dem "SID" nach Freitags Sieg in Engelberg: "Ich hoffe, dass es endlich wieder mit einem deutschen Tourneesieg klappt. Aber ich weiß auch, dass die Tournee immer wieder ihre eigenen Geschichten schreibt."

Gelbes Trikot gibt Extra-Motivation

Den Grund für die Leistungssteigerung sieht Freitag in seinem Umzug von Oberwiesenthal nach Oberstdorf in diesem Jahr.

Neben der sportlichen Perspektive möchte sich Freitag auch menschlich weiterentwickeln: "Ich möchte nicht nur sportlichen Nutzen daraus ziehen, sondern sehe den Ortswechsel auch als Aufgabe, an der ich persönlich wachsen kann."

Hannawald hat für die Konstanz des Gesamtweltcup-Führenden eine einfache Antwort: "Das Gelbe Trikot beflügelt, schließlich ist es der beste Beweis, dass man sehr stabil springt."

Bundestrainer Werner Schuster tritt auf die Euphoriebremse

Auch wenn Richard Freitag nach den bisherigen Leistungen der Topfavorit für die Vierschanzentournee ist, muss auch er weiter an sich arbeiten.

Bundestrainer Werner Schuster sagte vor der Abreise aus Engelberg: "Wir müssen jetzt weiter nach vorne schauen. Die Form zu konservieren, das funktioniert im Skispringen nicht. Auch Ritschi macht noch Fehler. Deshalb müssen wir weiter trainieren, damit die Substanz da ist."

Freitag selber schätzt seine Chancen durchaus gut ein: "Ich bin optimistisch für die Vierschanzentournee, unser Teamspirit hilft uns."

Ob Richard Freitag der erste deutsche Vierschanzentourneesieger seit Sven Hannawald in der Saison 2001/2002 wird, entscheidet sich spätestens im letzten Springen am 6. Januar in Bischofshofen.

Der Auftakt der Tournee findet am 30. Dezember auf der Schattenbergschanze in Oberstdorf statt. Weiter geht es am Neujahrstag mit dem Springen in Garmisch-Partenkirchen. Dritte Station ist die Innsbrucker Bergisel-Schanze am 4. Januar.

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