- Philipp Horns Versagen am Schießstand kostete die deutsche Männer-Staffel der Biathleten im heimischen Oberhof am Freitag den Sieg.
- Anschließend schimpften zahlreiche Social-Media-Nutzer auf Horn.
- Dessen Kollege Erik Lesser knöpfte sich deshalb die "Bundestrainer auf der Couch" vor.
Biathlet
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Horn hatte sich im Staffelrennen in Thüringen in Führung liegend gleich drei Strafrunden geleistet und so einen möglichen Sieg noch aus der Hand gegeben. Dies sei jedoch kein Grund, den 26-Jährigen derart zu attackieren, befand Lesser. "Er hat letztes Jahr Martin Fourcade bei der WM zurechtgewiesen. Da war er unser gefeierter Held in der Staffel, und jetzt am Freitag hat er halt nicht die beste Leistung abgeliefert", erinnerte Lesser alle Kritiker.
Erik Lesser: "Philipp Horn ist einfach ein geiler Typ"
Es gebe überhaupt keinen Grund, an der Leistungsfähigkeit des Schlussläufers zu zweifeln. "Er wird trotzdem von uns wieder auf die 4 gesetzt - weil er einfach ein geiler Typ ist", sagte Lesser. In Oberhof hatte die Männer-Staffel am Ende noch Rang fünf belegt.
Vor seinem leidenschaftlichen Eintreten für den Teamkollegen hatte Lesser selbst beim Massenstart in Oberhof im letzten Schießen einen möglichen Podestplatz noch aus der Hand gegeben. Für Lesser blieb mit 31,4 Sekunden Rückstand auf Sieger Tarjei Bö aus Norwegen Platz acht. Zuvor war Ex-Weltmeister Lesser ohne Strafrunde geblieben und hatte nach dem dritten Schießen das Feld angeführt.
Arnd Peiffer Elfter, Benedikt Doll Siebzehnter
Der Österreicher Felix Leitner und der Schweizer Benjamin Weger blieben ohne Schießfehler und schafften hinter Bö den Sprung aufs Podest. Zweitbester Deutscher zum Abschluss der beiden Wochen im Thüringer Wald wurde Arnd Peiffer (drei Schießfehler) als Elfter. Benedikt Doll (vier Schießfehler) musste sich mit Rang 17 begnügen.
Lesser hatte sich nach seinem dritten fehlerlosen Schießen an die Spitze gesetzt, musste aber kurz darauf Bö vorbeiziehen lassen. In seiner Wahl-Heimat verfehlte der Verfolgungs-Weltmeister von 2015 dann seinen 16. Schuss.
Zwar blieb das der einzige Patzer bei 20 Versuchen. Nach einer Strafrunde konnte der Routinier aber nicht mehr in den Kampf um die Podestplätze eingreifen und hatte keine Chance auf den dritten Einzelsieg seiner Laufbahn. (dpa/hau)
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