Alexander Zverev kämpft sich in New York weiter aus seinem sportlichen Tief. Nun besteht die Chance, bei den US Open erstmals das Achtelfinale zu erreichen. Auch Andrea Petkovic findet in New York zu alter Form.
Alexander Zverev klopfte sich ganz cool mit der rechten Hand auf sein Herz,
"Manchmal würde ich mir wünschen, dass es etwas einfacher geht", sagte
"Das sind geistige Aussetzer"
Gegen Tiafoe erlebte der 22-Jährige eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Gegen den ein Jahr jüngeren Amerikaner, den er schon seit Kindestagen kennt, folgte einem starken Satz immer ein schwacher. "Das sind geistige Aussetzer, Konzentrationsschwächen, die ihn immer wieder zurückwerfen", kritisierte Deutschlands Tennis-Legende Boris Becker als TV-Experte bei Eurosport.
Doch anders als in machen Spielen der Vergangenheit blieb Zverev dieses Mal auch nach Rückschlägen erstaunlich ruhig. "Ich weiß einfach, dass ich bereit für diese langen Spiele bin", sagte der gebürtige Hamburger. Im fünften Satz gelang ihm zum 2:0 das entscheidende Break. "Es war ein klassischer Zverev", analysierte Becker und lobte: "Die Professionalität stimmt." Nun geht es gegen Benoit Paire aus Frankreich oder Aljaz Bedene aus Slowenien um den erstmaligen Einzug ins Achtelfinale der US Open.
Zurückhaltung beim Feiern
Dort will auch Petkovic hin. In ihrer Lieblingsstadt New York hat die Darmstädterin zu alter Stärke zurückgefunden und steht erstmals seit 2015 in Flushing Meadows wieder in der dritten Runde. "Das fühlt sich richtig gut an", sagte Petkovic nach ihrer starken Vorstellung. Allerdings wollte sie ihren ersten großen Erfolg seit langer Zeit auch nicht zu ausgiebig feiern, obwohl ihre New Yorker Freunde bereits unmittelbar nach dem Matchball in den Partymodus geschaltet hatten. "Die sitzen wahrscheinlich schon betrunken in einer Bar."
Sie selbst wollte den Sieg eher etwas ruhiger genießen. "Ich freue mich. Aber ich bilde mir jetzt nicht ein, dass ich Roger Federer bin", sagte Petkovic. Im "Herbst der Karriere" wolle sie Momente wie diese einfach etwas bewusster wahrnehmen. Schließlich hatte sie noch vor ein paar Wochen wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. "Ich hatte das Angela-Merkel-Gedächtnis-Zittern", berichtete Petkovic. Erst nachdem sie von Arzt zu Arzt gerannt sei, sei man der Ursache auf den Grund gekommen. Einen Mangel an Kalorien versucht sie jetzt durch viele Säfte und Smoothies zu kompensieren.
Mit neuer Gelassenheit in die nächste Runde
Auf dem Platz wirkte sie deutlich ruhiger als in der Vergangenheit. Druckvoll, variabel und sehr konzentriert machte sie Kvitova das Leben schwer. "Ich fühle mich mental im Moment einfach sehr gut. Ich habe die Zeit auf diesem tollen Court einfach genossen", sagte Petkovic, die seit Jahren ein großer Fan von New York ist.
Dank ihrer starken Leistung darf sie nun noch ein paar Tage länger in der Stadt bleiben, in der sie mit ihrem Freund ein Appartement in Brooklyn bezogen hat. Geht es nach ihr, kommt sie noch viele Jahre nach New York. "Solange ich Spaß habe und mein Körper mitmacht, will ich noch spielen." Erst einmal geht es für sie am Samstag gegen Elise Mertens aus Belgien weiter.
Aus für Laura Siegemund
Beendet sind die US Open dagegen für Laura Siegemund. Die 31-Jährige musste sich der an Nummer 20 gesetzten Amerikanerin Sofia Kenin mit 6:7 (4:7), 0:6 geschlagen geben. (best/dpa)
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