- Das war Angelique Kerber noch vor einigen Wochen kaum zuzutrauen.
- Nach einem enttäuschenden ersten Halbjahr steht die 33-Jährige nun unter den letzten acht Spielerinnen in Wimbledon.
- Alexander Zverev schafft es trotz einer Aufholjagd wieder nicht ins Viertelfinale.
Der Zauber von Wimbledon lässt Angelique Kerber plötzlich wieder ihr bestes Tennis spielen und hat ihr mit dem Viertelfinal-Einzug den schönsten Moment seit langer Zeit beschert. Für
Wimbledon: "Ein magischer Platz"
"Ich genieße meine Zeit hier, es macht so einen Spaß, vor Euch zu spielen", sagte Kerber nach der Partie zu den Fans auf dem Centre Court und betonte: "Das ist so ein magischer Platz für mich." Die einstige Nummer eins der Welt nutzte gegen Gauff nach 1:16 Stunden den ersten Matchball. Die 17-Jährige hatte zuletzt bei den French Open das Viertelfinale erreicht.
Kerber trifft im Viertelfinale an diesem Dienstag auf die diesjährige Australian-Open-Halbfinalistin Karolina Muchova aus Tschechien, die bisherigen beiden Vergleiche gegen die 24-Jährige hat sie gewonnen. Allerdings erwartet Kerber ein schwieriges Match gegen Muchova. "Es wird wieder ein harter Kampf, aber ich werde mich mehr auf mein Spiel konzentrieren. Ich schaue nicht zu weit voraus und bleibe im Moment", sagte sie zu ihren Chancen im Turnier.
Sofort im Spiel
Auf dem Centre Court war Kerber nach den erfolgreichen vergangenen beiden Wochen mit dem Sieg bei ihrem Turnier in Bad Homburg das gestiegene Selbstbewusstsein deutlich anzumerken. Kerber war im ersten Duell mit Gauff sofort im Match, die letzte noch verbliebene aktive Wimbledonsiegerin im Feld hielt dann auch als erste Spielerin ihr Service zum 4:2. Mit einer Linkshänder-Vorhand gegen die Laufrichtung machte Kerber den Gewinn des ersten Satzes perfekt.
Ein sofortiges Break im zweiten Satz vermied die voll auf Offensive ausgerichtete Gauff, doch im nächsten Anlauf gelang es Kerber, sich erneut den Vorteil zu holen. Die im ersten halben Jahr vergeblich nach ihrer Form suchende Weltranglisten-28. glaubte an ihre Chance und brachte mit einem Ass den so nicht erwarteten Erfolg ins Ziel.
Aus trotz Aufholjagd
Der bislang so starke Aufschlag bereitete Zverev in seinem Match gegen Auger-Aliassime auf dem Platz Nummer eins nach längerer Zeit wieder einmal enorme Probleme. Allein acht Doppelfehler unterliefen Zverev im ersten Satz, den er nach einer 4:2-Führung noch abgab. Ähnliches passierte im zweiten Satz gegen den 20-jährigen Auger-Aliassime, den Zverev in den bisherigen drei Vergleichen glatt besiegt hatte. Einen Satzball im Tiebreak wehrte Auger-Aliassime mit etwas Glück ab. Zverev hechtete vergeblich dem Ball des Weltranglisten-19. nach und lag wenig später mit 0:2-Sätzen hinten.
Bei einer 2:1-Führung im dritten Satz rutschte Zverev böse weg, als er an der Grundlinie einen Ball erlaufen wollte. Er blieb liegen und fasste sich ans rechte Knie, konnte aber weitermachen und rettete sich tatsächlich in den fünften Satz, wo ihn der schon 18. Doppelfehler gleich ein Break kostete. Mit Mühe verhinderte der Weltranglisten-Sechste nach einer kurzen Regenpause nun unter dem Dach das 0:3 und ging stattdessen 3:2 in Führung. Doch die Konstanz beim Service fehlte, nach 4:01 Stunden jubelte Auger-Aliassime. (mss/dpa)
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