Roger Federer, Novak Djokovic und Rafael Nadal ist in Wimbledon der nächste Schritt zum erhofften Titelgewinn geglückt. Nun kommt es zu einem Halbfinal-Duell, das die Tennis-Fans in ihren Bann ziehen wird.

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Rekordsieger Roger Federer und Roland-Garros-Champion Rafael Nadal haben das Giganten-Duell in Wimbledon perfekt gemacht. Nach ihren Viertelfinal-Erfolgen spielen die beiden langjährigen Dauerrivalen am Freitag gegeneinander um das Erreichen des Endspiels des weltweit prestigeträchtigsten Tennis-Turniers.

Jubilar Federer zog am Mittwoch dank seines 100. Sieges in Wimbledon in die Runde der besten Vier ein. Mit 4:6, 6:1, 6:4, 6:4 gewann der 37-jährige Schweizer gegen den Japaner Kei Nishikori. Der Weltranglisten-Zweite Rafael Nadal folgte ihm mit einem 7:5, 6:2, 6:2 gegen den US-Amerikaner Sam Querrey.

Nadal freut sich auf Spitzenduell

"Natürlich würde ich es lieben, hier gegen ihn zu spielen", sagte Federer über das Aufeinandertreffen mit dem Weltranglisten-Zweiten, das es beim Rasenturnier in London seit 2008 nicht mehr gegeben hat. "Das ist großartig. Es ist aufregend, hier in Wimbledon nach so einer langen Zeit wieder gegen Roger zu spielen", meinte Nadal.

Mit einer Tennis-Gala unterstrich auch Titelverteidiger Djokovic seine Ambitionen. Der 32-jährige Serbe fertigte den Belgier David Goffin mit 6:4, 6:0, 6:2 ab und wird am Freitag vom spanischen Halbfinal-Debütanten Roberto Bautista Agut herausgefordert. Erstaunlich: Alle vier Halbfinalisten gehören zur Ü30-Generation. Von einer Wachablösung der Top Drei Djokovic, Nadal und Federer ist in Wimbledon nichts zu sehen.

Bereits am Donnerstag bestreiten die Damen um US-Star Serena Williams ihre Halbfinals. Elektrisieren wird die Tennis-Liebhaber aber insbesondere das Halbfinal-Aufeinandertreffen von Federer und Nadal einen Tag später. Einen guten Monat nach dem klarem Sieg des 33-jährigen Spaniers gegen den vier Jahre älteren Federer bei den French Open in Paris stehen sich die beiden zum 40. Mal gegenüber. Das letzte Kräftemessen der beiden prägenden Spieler in Wimbledon ist tatsächlich elf Jahre her: Damals lieferten sich die beiden Top-Athleten im Finale eines der größten Matches der Tennis-Geschichte. Nadal gewann im fünften Satz mit 9:7.

Becker kritisiert Federer

"Es war ein süßer Sieg, das zu erreichen", sagte Federer angesprochen auf das Erreichen der 100er-Marke. Durch seinen Erfolg in 2:36 Stunden krönte sich der Schweizer als bald 38 Jahre alter Weltklassespieler zum ältesten Grand-Slam-Halbfinalisten seit Jimmy Connors bei den US Open 1991. "Es war schwierig. Der Anfang war brutal. Es war wichtig für mich, im zweiten Satz dann in Führung zu gehen", analysierte er.

Zunächst urteilte Boris Becker als BBC-Kommentator noch, dass der Weltranglisten-Siebte Nishikori der bessere Spieler sei und es verdiene, den ersten Satz zu gewinnen. Doch dann kontrollierte Federer das Tempo der Ballwechsel besser, schlug stärker auf und durfte sich am Ende als erster Spieler bei den Herren über seinen 100. Einzelsieg bei ein und demselben Grand-Slam-Turnier freuen.

Djokovic hatte nach seinem eindrucksvollen Auftritt allen Grund zum Lächeln. "Ich habe mein bestes Tennis in diesem Turnier im Achtelfinale und heute gespielt", sagte der Serbe und räumte mit Blick auf Goffin ein: "Er war der bessere Spieler in weiten Teilen des ersten Satzes. Dieses Match hätte anders laufen können."

Djokovic vor schwerem Match

Bis zum Gewinn des ersten Satzes musste Djokovic gegen den Finalisten von Halle und früheren Top-Ten-Spieler hart schuften. Der flinke Belgier sicherte sich das erste Break zum 4:3. Dann entwickelte sich auf dem Centre Court ein überraschend einseitiges Geschehen. Zehn Spiele gewann der 15-fache Grand-Slam-Sieger nacheinander - eine bemerkenswerte Serie.

In dieser Form sollte auch der Spanier Bautista Agut den Topgesetzten auf dem angestrebten Weg ins Endspiel kaum aufhalten können. Die 31 Jahre alte Nummer 22 der Welt setzte sich gegen den Argentinier Guido Pella 7:5, 6:4, 3:6, 6:3 durch und erreichte zum ersten Mal ein Grand-Slam-Halbfinale. "Er hat eine unglaubliche Konstanz in den Schlägen", lobte Djokovic. Gegen den Spanier hat er in dieser Saison beide Vergleiche verloren.



  © dpa

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