- Aufgrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine haben die Organisatoren von Wimbledon Tennis-Profis aus Russland und Belarus ausgeschlossen.
- Das teilte der Veranstalter mit.
- Der Kreml bezeichnete den Bann schon im Vorfeld als "inakzeptabel".
Wegen des Ukraine-Kriegs haben die Organisatoren des bedeutenden Wimbledon-Turniers (27. Juni bis 10. Juli) den Ausschluss von Tennis-Profis aus Russland und Belarus beschlossen. Das teilte der Veranstalter mit. Der Ausschluss trifft zum Beispiel den Weltranglisten-Zweiten Daniil Medwedew aus Russland und die zweimalige Grand-Slam-Turnier-Siegerin Victoria Asarenka aus Belarus.
Man verurteile Russlands illegales Vorgehen in der Ukraine. "Angesichts einer solch ungerechtfertigten und nie dagewesenen militärischen Aggression wäre es inakzeptabel, wenn das russische Regime irgendwelche Vorteile aus dem Engagement von russischen oder belarussischen Spielern bei dem Turnier zöge", teilte der All England Club mit.
Wimbledon-Boss Ian Hewitt betonte, man habe alle Alternativen abgewogen "Wir sind uns bewusst, dass diese Entscheidung für die Betroffenen hart ist. Und es ist traurig, dass sie für die Taten der Führung des russischen Regimes büßen müssen."
Russland reagierte auf Medienberichte über Bann
Als erstes hatten die "New York Times" und "The Times" über einen drohenden Bann berichtet - unter Berufung auf Quellen im Umfeld der Veranstalter des wichtigsten aller vier Grand-Slam-Turniere. Der Kreml in Moskau reagierte auf die Berichte und bezeichnete einen möglichen Bann gegen Aktive aus Russland als "inakzeptabel".
"Ein weiteres Mal werden Sportler zu Geiseln irgendwelcher politischer Befangenheiten, politischer Intrigen, feindlicher Handlungen gegen unser Land gemacht. Das ist nicht hinnehmbar", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge.
Nach Informationen der "Times" hielten die Wimbledon-Organisatoren nach wochenlangen Gesprächen mit der britischen Regierung einen Ausschluss von Profis aus den allgemein als Aggressoren gelten Ländern für die praktikabelste Lösung. Vertreter von Downing Street hatten den Ansatz verfolgt, dass Stars wie der russische Topspieler Daniil Medwedew und die belarussische Vorjahres-Halbfinalistin Aryna Sabalenka schriftliche Stellungnahmen abgeben sollen, die Kriegshandlungen ihrer Heimatländer und Russlands Staatspräsident Wladimir Putin nicht zu unterstützen.
Russische Teams bereits aus Mannschaftswettbewerben ausgeschlossen
Bis zum "Times"-Bericht hatte die Szene die Teilnahme von russischen und belarussischen Profis an den noch drei ausstehenden Grand-Slam-Turnieren des Jahres nach dem Muster der regulären ATP- und WTA-Turniere erwartet. Bei diesen Events schlagen Aktive aus Russland und Belarus als neutrale Teilnehmer auf. Der Weltverband ITF hatte die Teams aus Russland und Belarus aus seinen Mannschaftswettbewerben Davis Cup und Billie Jean King Cup ausgeschlossen.
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Begründung der Organisatoren ist auch Fürsorge
Weiter berichtete die "Times", dass die Wimbledon-Organisatoren ihre Entscheidung auch mit der Fürsorge für die betroffenen Profis begründen. So könnten die Familien von Aktiven, die sich von den Kriegsgründen- und zielen distanzieren, Repressalien der Regime in Moskau und Minsk ausgesetzt seien, befürchteten die Verantwortlichen an der Londoner Church Road.
Die Ausschlussregelung erstreckt sich auf alle englischen Rasenturniere der ATP- und WTA-Tour zur Vorbereitung auf Wimbledon. Bei den French Open im Mai in Paris ist für Profis aus Russland und Belarus strikte Neutralität Voraussetzung für eine Teilnahme am zweiten Grand-Slam-Turnier der Saison. (afp/dpa/ska/ank)
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