Stan Wawrinka scheidet beim ATP-Masters-Turnier in Shanghai in Runde zwei aus. Eigentlich keine Meldung, die die Welt bewegt. Wäre nicht während des Matches des Schweizer Routiniers ein sehr seltener, aber folgenschwerer Zwischenfall passiert. Ein Kollege Wawrinkas lässt anschließend seiner Wut auf den Schiedsrichter in den sozialen Medien freien Lauf.
Stan Wawrinka scheiterte in der zweiten Runde des ATP Masters in Shanghai an dem Italiener Flavio Cobolli. Die beiden Kontrahenten lieferten sich einen Kampf über drei Sätze. Cobolli, 17 Jahre jünger als der 39-jährige
Folgenschwerer Fehler des Schiedsrichters geht unter
So weit, so unspektakulär. Cobollis Erfolg aber hat einen faden Beigeschmack. Stuhl-Schiedsrichter Carlos Bernardes leistete sich zu Beginn des entscheidenden dritten Satzes einen Aussetzer, der kurioserweise zunächst von niemandem bemerkt wurde.
Mit einem 0:1-Rückstand ging Wawrinka in sein Aufschlagspiel und gewann den ersten Ballwechsel. So stand es im Rahmen des Aufschlagspiels 15:0 für den dreimaligen Grand-Slam-Champion. Bernardes aber entging dies, mutmaßlich, weil er abgelenkt war. Er kümmerte sich in diesem Moment per Funk um Elektrolyt-Nachschub für Cobolli.
Als der Italiener dann den nächsten Ballwechsel für sich entschied, stellte Bernardes den Spielstand auf 30:0 für Cobolli, anstatt auf 15:15. Dies entging auch Wawrinka und dessen Team. Anschließend gelang Cobolli das Break zum 2:1. Er entschied auch den Satz und somit das Match für sich.
Nick Kyrgios nennt Carlos Bernardes eine "Kartoffel"
"Bernardes hätte schon vor Jahren entlassen werden sollen", wütete anschließend Nick Kyrgios auf seinem X-Account. Der für seine Impulsivität bekannte und gefürchtete Australier fragte: "Wie kann das passieren?". Zudem nannte er Bernardes eine "Kartoffel." Schon vor Jahren habe der Brasilianer als Schiedsrichter entlassen werden sollen, forderte der verletzungsgeplagte Kyrgios.
Bernardes ahndet Kyrgios' Respektlosigkeit
Kyrgios hat seine eigene Geschichte mit Bernardes. Beim ATP Masters in Miami unterlag Kyrgios unter dessen Leitung dem späteren Weltranglistenersten Jannik Sinner mit 6:7 und 3:6. Während des Tiebreaks des ersten Satzes zog Bernardes Kyrgios einen Punkt ab. Der Australier hatte sich offenbar gegenüber einem seiner Teammitglieder abfällig über die Leistung des Stuhl-Schiedsrichters geäußert.
Kyrgios verlor nach Bernardes' Entscheidung vollends die Beherrschung und zertrümmerte seinen Schläger. Daraufhin setzte es einen weiteren Punktabzug und Kyrgios verlor Satz eins und später die Partie.
Verwendete Quellen
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