Tennisstar Andrei Rublev erlebt ein turbulentes Tennisjahr 2024. Der Russe lebt zwischen Erfolg, Ausrastern und einem beinahe amputierten Hoden.

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Siebenmal führte Andrei Rublev Tennisschläger und Knie gewaltvoll zusammen, danach war an ebenjenem Knie Blut zu sehen. Die Zuschauer des ATP-Masters in Paris erlebten somit einen weiteren Ausraster, der sich nahtlos in die Saison des 27-Jährigen einfügt.

Andrei Rublev steht derzeit auf Platz acht der Weltrangliste, 16 Titel konnte er bei der ATP-Tour bereits einfahren. Auch in diesem Jahr möchte der Star aus Russland wieder zu den ATP-Finals in Turin, bei denen sich die besten acht der Weltrangliste jährlich duellieren. In den vergangenen vier Jahren konnte sich Rublev für das prestigeträchtige Turnier qualifizieren, durch das frühe Aus in Paris muss er nun jedoch zittern.

Ein Jahr mit Höhen und Tiefen

Dass es in diesem Jahr knapp wird, hat sich Rublev selbst zuzuschreiben. Nach einem starken Beginn mit dem ATP-Titel in Hong Kong sorgte er Anfang März für den ersten Skandal seiner diesjährigen Tennis-Saison, als er einen Schiedsrichter aus kurzer Distanz anschrie und beleidigte. Daraufhin wurde er disqualifiziert und mit einer Geldstrafe belegt. Es folgten einige überraschende Niederlagen gegen schwächere Gegner.

Mitte April sieht die Welt dann einen veränderten Andrei Rublev. Bei den Madrid Open bleibt der Russe auch in schwierigen Situationen gelassen und lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen. Die Folge: Er holt den Titel und gewinnt damit zum zweiten Mal in seiner Karriere ein Turnier der Kategorie Masters 1000.

Doch die erhoffte Trendwende ist dieser Sieg nicht. In Wimbledon fliegt Rublev in der ersten Runde raus und schlägt sich – wie in Paris – mit seinem Schläger das Knie blutig. Er würde das nicht machen, wenn man mit dem Schläger auf den Boden schlagen dürfe, erklärte Rublev später. Mit ihm sei jedoch "alles in Ordnung".

Anfang September musste Rublev notoperiert werden, wobei ihm nach eigener Aussage wohl beinahe ein Hoden amputiert wurde. Eine genaue Diagnose nannte er nicht, verriet aber, dass er "großes Glück" gehabt habe: "Wenn das Blut mal aufgehört hat, zu fließen, hat man nur fünf oder sechs Stunden für die Operation Zeit."

Eigentlich ist Rublev Fan-Liebling

Außerhalb des Platzes ist Rublev ein anderer Mensch. Vor allem bei den Fans auf Social Media ist er aufgrund seiner lustig-lockeren Art sehr beliebt. Darüber hinaus spendet er die Erträge seiner Modemarke "Rublo" teilweise an bedürftige Kinder, und auch eine eigene Stiftung mit dem gleichen Zweck gründete Rublev zu Beginn des Jahres.

Rublev möchte sich nach dem enttäuschenden Turnier in Paris nun unbedingt für die ATP-Finals qualifizieren. Hierfür hat er beim ATP 250-Turnier in Metz um eine Wildcard gebeten. Was sein Knie aushalten muss, falls er die Qualifikation verpasst, möchte man sich lieber nicht vorstellen.

Verwendete Quellen:

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