• Die ersten deutschen Medaillen sind perfekt.
  • Die Wasserspringerinnen Lena Hentschel und Tina Punzel können sich über Bronze freuen.
  • Auch die Bogenschützinnen um Lisa Unruh holen den dritten Platz in Tokio.

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Die Wasserspringerinnen Lena Hentschel und Tina Punzel haben dem deutschen Team die erste Medaille bei den Olympischen Spielen in Tokio beschert. Im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett gewannen die Europameisterinnen die Bronzemedaille. Hentschel und Punzel mussten sich am Sonntag im Tokyo Aquatics Celntre nur den starken chinesischen Siegerinnen Shi Tingmao und Wang Han sowie dem Duo aus Kanada geschlagen geben.

Bei Olympia in Rio de Janeiro 2016 hatte Rekordeuropameister Patrick Hausding mit Bronze im Kunstspringen vom Drei-Meter-Brett die einzige deutsche Sprungmedaille gewonnen. Der Erfolg zum Start gibt dem Team um Fahnenträger Hausding Auftrieb - und wohl nicht nur dem.

Größter Erfolg für Hentschel und Punzel

Für die Berlinerin Hentschel und Punzel aus Dresden ist es der größte Erfolg der bisherigen Karriere. Um besser mit Punzel trainieren zu können, zog die 20-jährige Hentschel extra nach Dresden.

Im Gegensatz zu Hentschel war Punzel auch in Rio schon dabei. Dort wurde die heute 25-Jährige Siebte im Synchronspringen vom Dreier. Zudem ist sie viermalige Europameisterin. Sie hatte vor den Spielen mit Bronze geliebäugelt.

Triumph nach 21 Jahren: Bronze für die Bogenschützinnen

Riesige Freude gab es auch bei den deutschen Bogenschützinnen. Nach dem Schuss ins Glück fiel Lisa Unruh ihren Teamkolleginnen in die Arme. Nach 21 Jahren hat es endlich wieder geklappt: Die Bronzemedaille ist die erste Team-Medaille seit Sydney 2000. Unruh (Berlin), Michelle Kroppen (Jena) und Charline Schwarz (Feucht) besiegten am Sonntag im Yumenoshima Park im kleinen Finale Belarus mit 5:1 (55:48, 53:51, 55:55).

Die Bogenschützinnen waren am Sonntag glänzend aufgelegt. Nach einem 6:2 (55:54, 47:54 52:49, 55:50) gegen Taiwan sorgten Unruh und Co. mit einem deutlichen 6:2 (52:48, 51:48, 49:54, 55:49) gegen die favorisierten Mexikanerinnen im Viertelfinale für eine Überraschung. Beim 1:5 (54:54, 48:51, 52:57) gegen die russischen Bogenschützinnen im Halbfinale war es aber ausgerechnet Unruh, die im vorentscheidenden zweiten Satz patzte. Sonst wäre womöglich sogar das Finale drin gewesen.

Unruh braucht die 10 - und liefert

Gegen Belarus dominierte das deutsche Team dagegen zwei Sätze lang das Geschehen, ehe die Osteuropäerinnen aufdrehten. So brauchte Unruh im dritten Satz im letzten Schuss eine 10 und die beste deutsche Athletin lieferte einen Paradeschuss ab.

Durch den dritten Platz wurde der Aufwärtstrend der Sportart weiter bestätigt, nachdem Unruh bei ihrer Olympia-Premiere bereits Silber im Einzel geholt hatte. Bundestrainer Oliver Haidn erhofft sich durch die Erfolge einen Push für den Bogenschießsport in Deutschland. Vor allem fordert er bessere Bedingungen. "Damit wir im Konzert der Großen auf Dauer mithalten können, benötigen wir ein Zentrum mit einer 70-Meter-Schießhalle sowie einem Bogenschießplatz im Freien direkt daneben." Nur so kann man ganzjährig trainieren. Denn im Vergleich zu Südkorea hinkt Deutschland noch weit zurück. Bei den Asiatinnen herrschen Bedingungen wie im deutschen Profi-Fußball - auch finanziell.

Star des deutschen Teams ist Unruh. Die Polzeimeisterin, zuletzt beim Weltcup in Paris noch Siebte, hat den Bogensport in Deutschland populär gemacht. Endlich ist sie aber nicht mehr nur Einzelkämpferin, nun hat es auch im Team funktioniert. In Tokio hat Unruh auch ihren Mann Florian an der Seite, der bei den Männern dabei ist. Das Paar hatte im September 2020 geheiratet. (dpa/hau/ska)

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