Ex-NFL-Quarterback Colin Kaepernick kniete vor seinen Spielen bei der Nationalhymne und machte so auf Polizeigewalt aufmerksam. Er wurde scharf dafür kritisiert und flog letztlich aus der Liga. Doch nun macht sich der einst wohl schärfste Kritiker für eine Wiederaufnahme in die NFL stark: Donald Trump.
US-Präsident
Kaepernick kniete bereits 2016 bei der Nationalhymne
Kapernick war 2016 der erste NFL-Profi, der bei der Nationalhymne kniete, um gegen Polizeigewalt gegen Schwarze und Rassismus zu demonstrieren. Der inzwischen 32 Jahre alte Footballer ist seit 2017 ohne Vertrag. Das Thema Polizeigewalt und Rassismus ist seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd Ende Mai sehr präsent und hat zu zahlreichen Demonstrationen mit hunderttausenden Teilnehmern geführt.
Zuletzt hatte NFL-Boss Roger Goodell gesagt, er würde eine Mannschaft, die Kaepernick unter Vertrag nehme, dazu ermuntern und unterstützen. Der Trainer der Los Angeles Chargers, Anthony Lynn, bekundete am Mittwoch sein grundsätzliches Interesse an Kaepernicks Fähigkeiten. Kontakt gehabt habe er mit dem Sportler aber nicht.
Trump hatte sich 2016 nicht mit Kritik am Quarterback zurückgehalten
Trump hatte sich 2016 öffentlich an Kaepernick und dessen Protestform abgearbeitet und ihn dafür kritisiert, die Flagge der USA nicht zu respektieren. Erst vor kurzem hatte Trump seine Kritik an knienden Sportlern erneuert und angekündigt, die NFL und auch die Fußball-Profi-Liga MLS nicht mehr intensiv verfolgen zu wollen, weil die beiden Ligen ihren Spielern das Knien bei der Hymne erlauben.
"Ich war sehr enttäuscht über die NFL, als sie ihre Stellungnahme veröffentlicht haben, und ich war sehr enttäuscht über US Soccer. Wir unterstützen US Soccer und jetzt kommen sie und sagen, man kann tun was man will. Nein. Wir müssen Respekt haben vor unserer Flagge und unserer Nationalhymne", sagte Trump in einer weiteren Sequenz des Interviews. (mgb/dpa)
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