Immer mehr Profi-Fußballer sind voll tätowiert - längst nicht mehr nur die "Bad-Boys" des Profi-Fußballs wie Zlatan Ibrahimovic. Sportwissenschaftler Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln verurteilt diese Praxis. Der Grund: Die Leistung der Sportler leide dadurch.
Beeinflussen Tattoos die Leistung von Profi-Fußballern? Diese Meinung vertritt Sportwissenschaftler Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln. Sie hätten laut Studien Auswirkungen auf die Leistungen der Spieler und sollten seiner Meinung nach von den Klubs verboten werden.
Dem Sportinformationsdienst (SID) sagte Ingo Froböse im Interview: "Ich würde Tätowierungen verbieten. Bei den Klubs wird jede Kleinigkeit ernst genommen, da geht dieses Verhalten gar nicht."
Vereine sollten seiner Meinung nach mehr auf die Leistungsfähigkeit und die Verantwortung ihrer Spieler achten, moniert Froböse.
Immer Ärger mit Tattoos
Aktuellstes Beispiel des Tattoo-Ärgers ist Guillermo Varela. Der Abwehrspieler ließ sich kurz vor dem DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund im Mai ein Tattoo stechen, das sich dann entzündete.
Sein damaliger Verein Eintracht Frankfurt, der die Partie mit 1:2 verlor, suspendierte den Spieler daraufhin. Das Tattoo war dem Spieler ausdrücklich vorher untersagt worden.
Für Froböse ist das kaum verwunderlich: Es gebe Studien, die belegten, dass nach einer Tätowierung mit Leistungseinbußen von drei bis fünf Prozent zu rechnen seien: "Die Haut ist das größte Organ, das wir haben. Und wir vergiften es."
Die Mehrheit der Farbe geht ins Blut
Andere Untersuchungen hätten ergeben, dass die große Mehrheit der Tinte gar nicht in der Haut bliebe, sondern direkt ins Blut ginge.
Weiterhin würde die Thermoregulation des Körpers beeinflusst, was bei Fußballspielern die Folge habe, dass "die Frische nicht mehr voll da ist", so Froböse. (luf)
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