Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel ist nach einem Unfall querschnittsgelähmt: Sie war im Training mit einem niederländischen Nachwuchsfahrer zusammengestoßen. Der niederländische Radsportverband hat nun mitgeteilt, dass man sich nach dem Unfall intensiv nach ihr erkundigt und Hilfe angeboten habe.

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Die Pressestelle des BDR (Bund Deutscher Radfahrer) bestätigte auf Anfrage unserer Redaktion, dass sich der niederländische Radsportverband KNWU (Koninklijke Nederlandsche Wielren Unie) nach dem Unfall nach dem Zustand der deutschen Radsportlerin Kristina Vogel erkundigt und Hilfe angeboten habe.

Allerdings gab es keinen direkten Kontakt der KNWU mit ihr. Wie Vogel in ihrer ersten Pressekonferenz am Mittwoch selbst erklärte, befand sie sich nach dem Unfall in einer Art "Blase" und sei von der Außenwelt abgeschirmt worden.

"Auch einige wichtige Leute des BDR hatten und haben bis heute keinen direkten Kontakt zu ihr, weil sie erst einmal ihre Ruhe brauchte", äußerte sich Christina Kapp vom BDR-Medienservice. Man habe sich aber "stets erkundigt, über Familie, Freunde, Management und Hilfe angeboten" sowie "Genesungswünsche ausgerichtet".

Es gab eine Nachrichtensperre

"Der niederländische Verband hat sich bei unseren Trainern und Funktionären oft nach ihrem Zustand erkundigt, aber es gab eine Nachrichtensperre", so Kapp weiter.

"Im BDR wussten bis zum "Spiegel"-Interview nur ganz wenige Leute über ihren Zustand Bescheid. Anfragen, die beim BDR und bei mir gelandet sind, wurden stets dahingehend beantwortet, dass es 'Zeit brauche'. Darum konnten auch konkrete Hilfsangebote nicht zufriedenstellend beantwortet werden."

Dies sei laut der Geschäftsstelle des BDR der Grund dafür gewesen, dass alle Anfragen internationaler Fachverbände nur ausweichend beantwortet werden konnten.

Die Hilfsangebote des niederländischen Verbandes seien daher vom BDR nicht abgelehnt worden. "Es gab lediglich die Aussage: im Augenblick nicht, weil Frau Vogel zwei Monate fast komplett von der Außenwelt abgeschirmt wurde", sagt BDR-Sprecherin Kapp.

Erster direkter Kontakt

Kristina Vogels persönlicher Manager Jörg Werner sagte unserer Redaktion, dass sich auch bei ihm selbst bis gestern niemand von der KNWU gemeldet hat. Er hatte dies aber auch nicht erwartet.

Sowohl er als auch Kristina Vogel hätten dies in den ersten Wochen nicht gewünscht. Alle Kontaktanfragen, egal von welcher Seite, seien abgelehnt worden.

Am Mittwoch sei dann über Vogels Trainer ein Kontaktversuch der KNWU erfolgt. Werner stellte daraufhin die relevanten Kontaktdaten zur Verfügung.

Verwendete Quellen:

  • Informationen der Pressestelle des BDR (Bund Deutscher Radfahrer)
  • Informationen von Jörg Werner, Manager von Kristina Vogel
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