Vielleicht hilft diese Erkenntnis der DFB-Elf bei der Aufarbeitung des WM-Debakels. Eine Analysegruppe der FIFA glaubt, den wahren Grund für das frühe Aus des Weltmeisters zu kennen. Dieser ist durchaus überraschend: Es soll lediglich an fehlendem "Glück" und mangelnder Torchancenverwertung gelegen haben.

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Die Fußball-Analysten des Weltverbands FIFA werten die mangelnde Chancenverwertung als ausschlaggebend für das Vorrunden-Scheitern von Titelverteidiger Deutschland bei der WM in Russland.

"Deutschland hat besser gespielt als viele andere Teams. Aber wenn du die Möglichkeiten hast, musst du sie auch nutzen", sagte der Niederländer Marco van Basten, Chef der Abteilung für Technische Entwicklung bei der FIFA, am Donnerstag in Moskau. "Sie hatten kein Glück. Das war der Gegensatz zu 2014: Da hatten sie weniger Chancen, haben daraus aber mehr Tore erzielt. Das macht den Unterschied aus."

Nur zwei Tore aus 72 Torschüssen

Das Team von Bundestrainer Joachim Löw kam in den drei Partien der Gruppenphase auf 72 Torschüsse, erzielte dabei aber nur zwei Treffer. Van Basten ist Mitglied der Technischen Studiengruppe (TSG) der FIFA, die die Partien aus taktischer und spielerischer Sicht analysiert.

Van Basten weiß, wovon er spricht. Der Niederländer war zu seiner aktiven Zeit selbst ein Weltklasse-Stürmer. Der 53-Jährige wurde 1992 im Dress des AC Mailand zum Weltfußballer gekührt.

"Die ehemaligen Weltmeister Argentinien, Brasilien und Deutschland haben das Halbfinale nicht erreicht, aber ich bin überzeugt, dass sie stärker zurückkommen werden", sagte der frühere Trainer Bora Milutinovic, der ebenfalls der TSG angehört.

Wie schmerzhaft eine mangelnde Chancenverwertung ist, hat der Noch-Weltmeister im entscheidenden Gruppenspiel gegen Südkorea zu spüren bekommen. Dort hatte Mats Hummels kurz vor Schluss per Kopf die Riesenchance zum Siegreffer. Doch er vergab, Deutschland verlor und schied aus. (ms/dpa)

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