DFB-Direktor Oliver Bierhoff musste nach der WM 2022 gehen. Der damalige Bundestrainer Hansi Flick, sagt Bierhoff, dachte deshalb sogar an Rücktritt.
Bundestrainer
Flick habe zu ihm gesagt: "Oliver, ich boxe es durch, ich sage das hier, ohne dich mache ich nicht weiter." Bierhoff aber habe entgegnet: "Hansi, das macht keinen Sinn, du musst das weitermachen" - auch mit Blick auf die Heim-EM 2024. Er, Bierhoff, hätte Flick in seiner nach der WM "geschwächten Position" ohnehin nicht mehr weiterhelfen können, gab er zu.
Flick ärgerte sich über Bierhoff-Aus
"Hansi ist ein ganz sauberer Charakter, der sehr loyal ist", sagte Bierhoff über den im September vom DFB geschassten Coach. Als Flick ihm die Zusage gegeben habe, das Amt des Bundestrainers als Nachfolger von Joachim Löw 2021 zu übernehmen, habe er gesagt: "Oliver, ich mache das - aber du machst das schon weiter? Wir machen das zusammen, du begleitest mich." Flick habe gewusst: "Ich konnte ihm den Rücken freihalten."
Als Bierhoff nach der missratenen WM gehen musste, ließ Flick seinen Ärger darüber in einer Erklärung durchblicken. "Ich habe seine Aussagen sehr geschätzt, er ist da ja auch ein bisschen auf Konflikt gegangen", sagte Bierhoff, "ich habe das als Zeichen gesehen, dass er mit der Sache nicht einverstanden ist. Er wollte deutlich machen, welchen Wert ich für ihn und den DFB hatte."
Weitere Fußball-News gibt's in unserem WhatsApp-Kanal. Klicken Sie auf "Abonnieren", um keine Updates zu verpassen.
Bierhoff über Bundestrainer Nagelsmann: "Hätte ihn auch verpflichtet"
Flicks Nachfolger Julian Nagelsmann hält Bierhoff (55) "absolut" für eine gute Wahl: "Ich hätte ihn auch verpflichtet." Die Chancen auf den EM-Titel bezifferte er lachend mit "66 Prozent. Ich bin eigentlich immer Realist. Aber im Fußball und bei der Nationalmannschaft bin ich Optimist." Für das Eröffnungsspiel am 14. Juni in München gegen Schottland habe er sich schon zwei Tickets gekauft: "Ich bin immer noch Fan." (sid/ms)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.